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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Schlafsack.
    Sie schloss den Wagen nicht ab, ging unter den Fichten durch zur Jagdhütte und horchte in die nächtliche Stille des Waldes.
    Den Flügelschlag des Nachtvogels, der hinter der Jagdhütte abstrich – den hörte sie.
    Den Mann hinter sich hörte sie nicht.
    Häppel packte sie. Riesenhaft wuchs er hinter ihr auf. Eine schaufelblattgroße Pranke presste sich auf Nase und Mund. Es war aus mit der Luftzufuhr.
    Der andere Arm umschlang Mathilde.
    In einem Schraubstock hätte sie mehr Spielraum gehabt.
    Sie zappelte mit den Beinen.
    Er hielt sie fest, bis sie das Bewusstsein verlor.
    Dann ging er pfleglich mit ihr um. Jedenfalls bemühte er sich, ihr keine Knochen zu brechen.
    Er trug sie ins Mondlicht. Neugierig sah er sie an. Nun ja, von einer Schönheit war sie Lichtjahre entfernt. Sie wirkte ziemlich hart und so weiblich wie ein ausgemusterter Laternenpfahl. Erich Schöffbauers Entschluss war sicherlich richtig.
    Häppel band ihr die Hände auf den Rücken. Er fesselte ihr die Füße. Sie trug Cordhosen. Aus ihrem Taschentuch formte er einen Knebel. Zusätzlich klebte er ihr Isolierband, das er im Werkzeugkasten der Hütte gefunden hatte, über den Mund.
    Mathilde war noch bewusstlos.
    Er trug sie zum Wagen. Sie wurde auf den Rücksitz gelegt.
    Er setzte sich hinters Lenkrad, überlegte, stieg wieder aus, ging in die Hütte und holte das Repetiergewehr.
    Es war geladen. Umgehen konnte er damit.
    Den Zündschlüssel hatte er in Mathildes Jackentasche gefunden.
    Auf den ersten hundert Metern machte er sich mit dem Landrover vertraut. Er fuhr vorsichtig. Den Weg hatte er sich genau eingeprägt. Erich Schöffbauers Beschreibung ließ keinen Zweifel zu.
    In spätestens dreißig Minuten, schätzte Häppel, würde er sein Ziel erreicht haben: die sogenannte Waldes-Dom-Hütte.
    *
    In der Villa Sauerlich war Stille eingekehrt.
    Sie hatte viel erlebt an diesem Tage.
    Jetzt saßen Erna und Hermann im Kaminzimmer, warteten mit Hangen und Bangen und fragten sich, was sie tun könnten.
    Aber für sie blieb keine Aufgabe.
    Der Kommissar war unterwegs, um eine polizeiliche Suchaktion vorzubereiten. Mit Hubschraubereinsatz, Hundeführern und vielen Uniformierten. Er wollte Klößchens Eltern Bescheid geben.
    Freilich hofften alle, dass das nicht nötig werde, sondern Oskar Klößchens Spur aufnahm. Vielleicht kam also der nächste Anruf nicht von Glockner, sondern vom Waldgasthaus SAURÜCKEN – und die vollzählige TKKG-Bande teilte das glückliche Ende der Suchaktion mit.
    Das Telefon klingelte.
    Hermann schnellte hoch und schüttete dabei sein Rotweinglas um.
    Er trank Rotwein, wenn er besonders aufgeregt war. »Das... das sind sie.« Ernas Stimme flatterte.
    »Gott sei Dank!«, murmelte er – und riss sich den Hörer ans Ohr. »Ja, hallo?«
    »Ist dort Hermann Sauerlich?«, fragte eine Frauenstimme.
    Sie klang, als stecke ein Finger in jedem Nasenloch. »Ja.«
    »Hören Sie genau zu, Sauerlich: Es geht um Ihren Sohn Willi. Wir...
    »Ist er gesund?«, fiel er ihr ins Wort.
     

     
    »Jaja, pumperlgesund. Und es liegt an Ihnen, ob es dabei bleibt. Wir haben ihn nämlich erwischt, zufällig, als er beim Gasthaus SAURÜCKEN rumlungerte. Ist eine Gelegenheit, dachten wir. Und schnapp! – schon hatten wir ihn. Sie verstehen? Na, also! Wir sind Kidnapper. Als solche lebt man risikoreich. Daher unsere hohen Tarife. Außerdem brauchen wir 40 Prozent extra für... Aber das geht Sie nichts an. Jetzt schnallen Sie erst mal, was wir verlangen: eine Million und 400000 Mark. So viel kostet Willis Freilassung. Sie können’s bestimmt von der Steuer absetzen. Holen Sie die Kohle von der Bank. Tüten Sie das Geld ein. Am besten in einen Koffer. Dann bleiben Sie beim Telefon und warten auf weitere Weisungen. Klar? Und nicht ein Wort zur Polizei! Klar? Nicht ein Sterbenswort! Wenn die Bullen mitmachen, ist es um Ihren Sohnemann geschehen.«
    Die Frau legte auf.
    Hermann verharrte regungslos mit dem Hörer am Ohr. Angstvoll beobachtete Erna sein totenbleiches Gesicht. »Sag doch was!«, rief sie. »Wer hat angerufen?«
    »Die... die... Kidnapper.«
    »Biezich und Schmerl?«
    »Nein.« Er wankte zum Sessel. »Offenbar gibt es noch andere.«

15. Das Wildschwein in der Hütte
    Hortensen blieb mit dem Jaguar beim Gasthaus SAURÜCKEN zurück. Er hörte Radio, betrachtete schaudernd das menschenleere, dunkle Gebäude und fühlte sich als Verbindungsmann zwischen dem TKKG-Suchtrupp und der Stadt.
    Aber schon nach wenigen Minuten langweilte

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