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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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mehrstöckiges Haus mit zehn oder zwölf Wohnungen. Auf einer Seite blühte ein Ziergarten, der sich aber erst auf der Rückseite zu voller Pracht entfaltete.
    Am Hauseingang drückte Tim auf Nicole Bertrams Klingel – etwa eine halbe Minute lang und vergebens.
    »Bevor wir woanders klingeln und uns lächerlich machen«, sagte Tim, »socken wir mal zur Terrasse. Vielleicht sehen wir durch die Scheibe, dass Frau Bertram nicht zu Hause ist.«
    »Oder sie ist zu Hause und will ihre Ruhe haben.« Sie umrundeten das Haus.
    Es gab drei Terrassen auf der Rückseite, aber nur eine versteckte sich hinter dichten Büschen. Die Fenster der dazugehörigen Wohnung hatten dichte Gardinen. Man konnte nicht hineinsehen.
    Tim zwängte sich durch die übermannshohen Büsche, Klößchen folgte.
    Auf der Terrasse standen weiße Gartenmöbel.
    Tim hielt den Atem an.
    Die Tür war aufgebrochen. Glassplitter bedeckten den Boden. Ein Stück Vorhang klemmte im Türrahmen.
    »Au Backe!«, flüsterte Klößchen. »Das sieht nach Einbruch aus.«
    »Die Scheibe eingeschlagen«, nickte Tim. »Innen den Riegel gelöst, und schon war der Einbrecher drin. Was Frau Bertram betrifft, müssen wir das Schlimmste befürchten.«
    Klößchen war kreideweiß. Auch Tim schlug das Herz bis zum Hals. Würden sie auf eine – Tote stoßen?
    Der Einbruch lag sicherlich einige Stunden zurück. Und der Täter war längst über alle Berge.
    Trotzdem – Tim war vorsichtig, als er in das Terrassenzimmer trat. Klößchen verharrte einen Moment auf der Schwelle, bevor er hereinkam.
    Hübsche Möbel, dachte Tim. Schränke und Schubladen waren aufgerissen. Der Einbrecher hatte alles durchwühlt. »Mann!«, staunte Klößchen. »Gegen diesen Saustall ist mein Internatsschrank ein Musterbeispiel für Ordnung.« »Kunststück!«
    Tim sah in die Küche und ins Bad, warf auch einen Blick ins Schlafzimmer. Überall dasselbe Chaos. Von Nicole Bertram keine Spur.
    Tim wollte die Schlafzimmertür schließen, als er das dumpfe Pochen hörte. Es kam aus dem Kleiderschrank.
    Die Frau saß auf dem Boden – auf und zwischen Schuhen. Ein bleiches, angstvolles Gesicht wurde umrahmt von Kleidungsstücken, die auf Bügeln hingen: einem geblümtenKleid und einem braunen Kostüm mit hellen Punkten. Nicole Bertram war geknebelt. Mit je einem Leinengürtel hatte ihr der Täter Hände und Füße zusammengeschnürt.
    Tim befreite die Frau, indem er sie erst mal aus dem Schrank zog und auf das Doppelbett setzte. Sie war klein, schlank und Mitte vierzig, hatte einen modischen Kurzhaarschnitt, der braun und hellblond gefärbt war, und große blaue Augen voller Angst.
    »Wir sind Ihre Retter, Frau Bertram«, erklärte Tim, »und kommen von Frau Fährmann. So – weg mit Fesseln und Knebel. Sind Sie verletzt oder ist es nur der Schock?«
    Klößchen zeigte sich kolossal umsichtig, holte nämlich ein Glas Wasser aus der Küche, und Nicole Bertram trank, als gäbe es nichts Besseres.
    »Es... war ein Einbrecher«, keuchte sie. »Ihr... müsst die Polizei rufen. Seit Stunden... ja, seit Stunden bin ich eingesperrt in dem Schrank!«
    »Haben Sie den Typ gesehen?«, fragte Tim.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Es war gegen halb drei. Wegen des Regens kam ich früher nach Hause. Sonst gehe ich immer von zwei bis vier spazieren. Immer. Aber heute... Ich hatte nasse Füße und bin sowieso etwas erkältet. Der Einbrecher war schon da. Er lauerte hinter der Tür. Von hinten hat er mich gepackt – und mir ein Kissen aufs Gesicht gedrückt. Ich konnte nicht schreien. Ich bekam keine Luft. Jetzt muss ich sterben, dachte ich. Ich wurde bewusstlos. Als ich aufwachte, saß ich im Schrank. Der Verbrecher war noch da. Ich hörte ihn rumoren. Dann wurde alles still. Es ... «, ihre Stimme zitterte, »war schrecklich. Mehrmals klingelte das Telefon. Dann hörte ich euch.«
    »Er hat Ihre ganze Wohnung durchwühlt«, sagte Tim. »War das lohnend?«
    »Ich besitze viel Schmuck. Außerdem sind 1500 Mark in meinem Schreibsekretär.«
    Sie sahen nach. Alles war verschwunden.
    Tim griff zum Telefon und rief Kommissar Glockner an.

11. Klößchens aufmerksamer
    Scharfblick
    Gaby und Karl warteten vor dem Fährmannschen Reihenhaus, als Tim und Klößchen antanzten. Nur bis zum Eintreffen der Polizei waren die beiden ADLERNEST- Bewohner bei Nicole Bertram geblieben – einerseits weil die sich noch immer fürchtete, zum andern um Kommissar Glockner, Gabys Vater, zu begrüßen. Doch der kam gar nicht. Wie sein Kollege

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