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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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gut im Futter. Endlich stand sie, wackelte noch, fand aber ihr Gleichgewicht auf dem gesunden Fuß.
    »Stützen Sie sich auf meinem Arm«, riet Tim. Über die Schulter rief er: »Willi, heb mal den Stock auf.«
    Die Frau war bleich vor Schreck. Sie musste verpusten.
    »Danke! Das ist nett. Ohne dein Eingreifen... Vielleicht hätte ich mir auch noch die Hand gebrochen. Dieser blöde Gips! Erst war ein Gummipfropf drunter. Aber den habe ich verloren. Jetzt rutsche ich so leicht.«
    »Seien Sie bloß vorsichtig«, meinte Klößchen und reichte ihr den Stock. »Die Knochen sind schnell gebrochen. Und man weiß ja nie, ob alles wieder richtig zusammenwächst.«
    »Sind Sie Frau Fährmann?«, fragte Tim – nach einem mahnenden Blick auf Klößchen. »Ich bin Peter Carsten. Das ist Willi Sauerlich. Wir wollen zu Gert.«
    Die Frau atmete schwer und lehnte sich an die Wand. »Zu Gert? Mein Sohn ist nicht da.«
    Tod und Rübenkraut!, dachte Tim. Auch das noch!
    Wieso ist das Stinktier außerhäusig und nicht in seiner Höhle vor der Glotze?
    »Zu ärgerlich, Frau Fährmann! Wir müssten das Stink... Ihren Sohn unbedingt sprechen.«
    »Wann kehrt er denn heim?«, fragte Klößchen gekünstelt und in vornehmem Ton.
    »Das weiß ich leider nicht. Bei Gert weiß man das nie.« Sie seufzte.
    Als sie sich auf den Stock stützte, geriet wieder die ganze Figur ins Wackeln.
    Unsportlich!, dachte Tim. Keine Körperlichkeit. Solche Leute verunfallen viel öfter und schwerer als sportive Personen.
    »Dürfen wir Sie ins Haus bringen, Frau Fährmann? Sie wirken etwas unsicher.«
    »Ach, bitte, das wäre nett«, nickte sie. »Ich habe mich schrecklich aufgeregt. Vielleicht kommt es daher. Aber man macht sich ja Sorgen um die einzige Freundin, nicht wahr? Deshalb wollte ich jetzt unbedingt zu ihr.«
    »Ist sie krank?«, fragte Tim.

10. Gefesselt im Schrank
    Es wurde ein Gespräch unter Mädchen.
    Gaby hatte gleich das Gefühl, es sei nicht gut, wenn Karl als Zeuge dabeistand. Also durfte er auf der Straße beim Hauseingang warten, während Carina und Gaby durch den Parterreflur auf den Hof gingen.
    Die junge Italienerin wirkte beunruhigt. Gabys Miene drückte aus, dass was Ernstes anlag, und Carinas Gewissen hatte eine sehr dünne Haut.
    »Auf dem Hof können wir reden. Da sind wir ungestört«, hatte die Azubi-Frisöse gesagt; und jetzt standen sie zwischen Mülltonnen, aus denen es abfallartig stank.
    »Um es vorwegzunehmen, Carina«, begann Gaby, »wir – das heißt, meine Freunde und ich – wissen, was du treibst. Dass du von einem gewissen Ewald zur Diebin ausgebildet wirst. Als ich davon hörte, konnte ich’s kaum glauben. Aber die Beweise sind unumstößlich. Ich bin jetzt hier, um mit dir darüber zu reden. Ich möchte verhindern, dass du im Gefängnis landest.Du musst umkehren.Du bist auf dem falschen Weg.«
    Carina hatte sich verfärbt – mit immer größeren Augen. Jetzt begann sie zu weinen. Sie senkte den Kopf. Die langen Haare rutschten nach vorn. Tränen liefen über das Gesicht wie Regentropfen über eine Scheibe.
    Sie ist ja völlig fertig, dachte Gaby. Hat das getroffen! Sie ist nicht entsetzt wegen der Entdeckung. Sondern Scham bewirkt diesen Gefühlsausbruch. Da merke ich doch sofort: Hier ist noch nichts verloren.
    »Es ist wahr«, schluchzte die junge Italienerin. »Aber glaub mir, ich tue es nicht gern. Irgendwie bin ich da reingeraten.«
    »Wie heißt Ewald mit Nachnamen?«
    »Meisner. Eigentlich... ist er recht nett zu mir. Aber damals... Ohne ihn, weißt du, wäre es nie so weit gekommen. Ich will ja nicht ihm alle Schuld geben. Natürlich habe ich zugestimmt. Doch von ihm wurde ich gedrängt.«
    »Erzähl mal!«
    Mit ihrem Taschentuch trocknete Carina die Tränen.
    »Es war vor einem Jahr. Ich habe damals im Kaufhaus einen Lippenstift geklaut. Weil... Mir fehlte das Geld dafür. Und ich wollte ihn haben. Es klappte. Ich war schon fast draußen, als mich plötzlich ein Mann am Arm nahm. Ich hatte furchtbare Angst, dachte nämlich, ich wäre von einem Angestellten entdeckt worden. Aber Ewald Meisner lächelte ganz freundlich. Ich wäre eine talentierte Diebin, wie er beobachtet hätte, doch es gäbe da ganz tolle Tricks, die man lernen könne. Ob ich Interesse hätte, mich als Diebin ausbilden zu lassen. Weißt du, Gaby, er hat es nicht ausgesprochen. Aber ich hatte das Gefühl, er würde mich zur Polizei schleppen, wenn ich mich weigerte. Also sagte ich zu und das war der Anfang unserer Bekanntschaft. Wir

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