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Alarmstufe Blond

Alarmstufe Blond

Titel: Alarmstufe Blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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vertragen? Denn dass ich mehrere Liter davon benötigen würde, um den Kummer mit Leonard zu vergessen, das war klar.
    Ich seufzte und schlug die Bettdecke zurück. Zeit, dem Grauen des Abschieds ins Auge zu blicken.
     
    Der Tag war extrem heiß und verging rasend schnell. Ich hatte meine Siebensachen gepackt und mich erneut von allen Dorfbewohnern verabschiedet. Am Nachmittag bekam ich einen Schreck, als Carl plötzlich vor der Tür stand, eine weitere Anzeige in der Hand, weil ich bei der Verabschiedung des Pfarrers zu lange die Feuerwehreinfahrt der Kirche blockiert hätte. Der Typ war wirklich mächtig sauer auf mich. Als sich Caroline zu uns gesellte, die im knappen Bikini durch das Haus gehuscht war, stellte ich die beiden einander vor und konnte mit Freude feststellen, dass sie sich hervorragend verstanden. Er vernichtete die Anzeige gegen mich (die vom gestrigen Abend auf Carolines Bitte hin ebenfalls) und kam gegen Abend mit einem Strauß Rosen wieder, um Caroline zum Essen auszuführen. Sie zögerte zunächst, weil sie mich nicht allein lassen wollte, doch ich drängte sie, die Einladung anzunehmen. Nicht nur, weil ich fürchtete, dass mich erneut Carls Rache bitter treffen würde, wenn er herausfand, dass ich der Grund dafür war, dass sein Date mit Caroline ausfiel, sondern weil ich hoffte, vielleicht doch noch Leonard anzutreffen.
    Ich war mehrere Male an seiner Praxis und auch am Haus vorbeigekommen, hatte ihn aber nicht erblickt, ich wusste nicht einmal, ob er überhaupt da war. Doch ihr wisst ja, es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. Vielleicht würde er wenigstens kommen, um sich zu verabschieden.
    Erst als er um Mitternacht immer noch nicht erschienen war, gab ich es auf. Enttäuscht und traurig ließ ich die Gartentür ins Schloss fallen und ging ein letztes Mal zum See.
    Es war so dunkel, dass ich kaum den Weg erkennen konnte. Grillen zirpten, der warme Wind strich leise durch die Blätter und ließ sie sanft rauschen. Es war so friedlich und still hier, fast wie im Bilderbuch. Als ich am See ankam, kräuselte sich das Wasser glitzernd im Mondlicht und schien zu schlafen.
    Ich weiß nicht mehr genau, wie ich darauf kam, einfach meine Sachen auszuziehen und baden zu gehen. Ich hatte das Gefühl, als könne ich auf diese Weise diesen Ort ein letztes Mal umarmen und irgendwie festhalten.
    Das Wasser war warm und sanft und plätscherte leise, als ich langsam immer weiter in den See hineinlief. Mit einfachen, leichten Stößen schwamm ich vorwärts, auf den Mond zu, der sich jedoch immer wieder von mir entfernte, als wolle er mich wie bei einem Kinderspiel ärgern. Als ich etwa fünfzig Meter geschwommen war, drehte ich mich um und sah zum Ufer. Es lag wie eine schwarze Wand vor mir, unheimlich und dunkel. Einzelheiten waren kaum mehr zu erkennen. Ich musste aufpassen, dass ich auf die richtige Bucht zusteuerte, damit ich meine Sachen wiederfand.
    Mit diesem Gedanken im Kopf begann ich zurückzuschwimmen und war auch schon fast im seichten Wasser angekommen, als es plötzlich laut im Wald krachte. Es knackte und knisterte rechts von mir, als würde ein Wildschweineber durchs Gebüsch brechen.
    Von dem Geräusch irritiert, achtete ich nicht darauf, wohin ich schwamm. Und auf einmal war es da. Wie von Geisterhand tauchte auf einmal ein Boot vor mir auf und rammte seinen Bug in meine Nase. Wie ein Blitzschlag fuhr der Schmerz durch meinen Körper, sofort traten Tränen in meine Augen und ich sah nichts mehr. Ich strampelte, um meinen Kopf über Wasser halten zu können, doch der Schmerz war so heftig, dass ich den Kampf am liebsten aufgegeben und mir nur die Nase gehalten hätte. Ich schluckte Wasser, hustete und spuckte und kämpfte immer mehr gegen das Wasser an, das auf einmal überall zu sein schien, in meinen Augen, meinem Mund, meinen Ohren, meinem Hals.
    Doch gerade, als ich ganz verzweifelt nach allem griff, was sich mir bot, spürte ich zwei starke Arme, die mich an die Oberfläche trugen und festhielten, selbst als ich in meiner Panik zappelte und strampelte.
    »Pippa, halt still, du bist in Sicherheit«, hörte ich eine vertraute Stimme. Es war Leonard. Er keuchte, offenbar machte ich es ihm nicht leicht, mich zu retten.
    Endlich wusste ich wieder, wo oben und unten war und klammerte mich hustend und spuckend an seinen Hals, während er mit mir zum Ufer schwamm. Dort legte er mich in den Sand und nahm meinen Kopf in seine Hände.
    »Pippa, ist alles in Ordnung? Pippa, hörst du mich?« Er

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