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Alarmstufe Rot

Alarmstufe Rot

Titel: Alarmstufe Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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werden.”
    Natürlich dachte sie prompt an den gestrigen Abend und ihre Hemmungslosigkeit. Sie rieb sich über den Oberarm und fragte sich, ob der Thermostat im Pausenraum ausgefallen war.
    Dann wurde ihr heiß und danach wieder kalt. „Ich finde, wir sollten die Kleider anbehalten, schließlich haben wir November.”
    Sie vernahm einen tiefen Seufzer.
    „Spielverderberin. Aber wenn du nicht baden willst, können wir ein bisschen spazieren gehe n. Ich bin ganz ungeduldig, mein Bein zu testen, nachdem der Gips ab ist.”
    „Sie haben ihn abgenommen!” Sie konnte ihre Aufregung nicht verbergen, und das ärgerte sie. Das Bein dürfte sie gar nichts angehen, ebenso wenig wie andere Körperteile. Doch es interessierte sie brennend. Ebenso wie alle seine Körperteile. Sie blickte sich um, ob auch niemand sah, wie rot sie wurde.
    „Ja, ich kann fast normal laufen”, erwiderte er. „Das sind schon zwei Gründe zum Feiern, mein wiederhergestelltes Bein und dein Geburtstag.”
    Durfte sie ihm die Freude verderben? Sie sollte, aber sie brachte es nicht über sich.
    Außerdem mussten ein paar Dinge zwischen ihnen geklärt werden. „Wo wollen wir uns treffen?”
    „Am Eingang zum River Center. Sie haben da ein paar Tische im Freien stehen, nicht weit vom Gemüsemarkt.”
    „Ich weiß, wo das ist. Aber sagen wir lieber halb sieben. Dann kann ich noch nach Hause und mich umziehen.”
    „Die Kleider können wir weglassen.”
    Offenbar konnte er nicht aufhören, sie aufziehen. „Würdest du dich bitte benehmen?”
    „Wenn es sein muss.”
    „Wir sehen uns also um halb sieben.”
    „Dann bleibt uns aber wenig Zeit. Kannst du wirklich nicht um sechs kommen?”
    Sie könnte, aber sie wollte stark sein, sich nicht zu lange seinen verführerischen Reden und seinem umwerfenden Lächeln aussetzen. „Halb sieben”, wiederholte sie entschieden. „Und eins noch: keine Geschenke, ja?”
    „Da du meine Gesellschaft vermutlich nicht als Geschenk betrachtest, brauchst du dir weiter keine Sorgen zu machen.”
    Wenn er wüsste … Mit Jared Granger zusammen zu sein war das schönste Geschenk, das sie sich vorstellen konnte. Und das gefährlichste. „Bis dann.”
    „Ich freue mich auf dich”, sagte er und legte auf.
    Sie ließ den Hörer auf die Gabel fallen. Was hatte sie getan? Sie ließ sich auf ein enormes Risiko ein. Aber vielleicht hatte Michelle Recht und sie sollte sich ein Abenteuer gönnen.
    „Was wollte Dr. Granger denn, Brooke?”
    Sie fuhr herum und sah ihre Chefin am Schrank lehnen. Ein paar Strähnen ihres grau melierten Haars hatten sich aus dem Pferdeschwanz gelöst, als käme sie gerade aus einem Windkanal - und sie wirkte äußerst misstrauisch. Brooke hatte vorgehabt, Macy zu erzählen, dass sie Jareds Behandlung abbrechen wolle. Dies schien der richtige Zeitpunkt dafür zu sein.
    „Dr. Granger will die Therapie nicht fortführen.”
    Macy stemmte den Arm in ihre füllige Taille und runzelte die Stirn. „Ich nehme an, die Hausbesuche waren nicht ganz das Richtige.”
    Ja und nein, dachte Brooke und versuchte, nicht zu lächeln. „Er hat durchaus Fortschritte gemacht, es war also nicht vergeblich.”
    „Was hat er weiter vor?”
    Brooke wünschte, sie wüsste es. „Keine Ahnung. Vielleicht bleibt der Zeigefinger gelähmt.
    Möglicherweise muss operiert werden.”
    „Haben Sie diese Befürchtungen ihm gegenüber erwähnt?”
    Nein, hatte sie nicht. Aber sie würde es tun, vielleicht gleich heute Abend. „Ich wollte ihn nicht entmutigen. Ich dachte, er braucht vielleicht noch etwas Zeit.”
    „Halten Sie das für klug?”
    „Ich glaube, in der Situation war es das Vernünftigste. Wahr scheinlich nimmt er es von Dr.
    Kempner eher an als von mir.”
    „Haben Sie versucht, ihn zur Fortsetzung der Therapie zu überreden, bis diese Entscheidung getroffen werden kann?”
    Macy hatte ja keine Ahnung, was für Überredungskünste eingesetzt worden waren, aber nicht von ihrer, Brookes, Seite. „Ich habe ihn gebeten, weiterzumachen”, gab sie zurück. „Wir müssen wohl abwarten, wozu er sich entschließt.”
    Macy wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. „Verheimlichen Sie mir auch nichts?”
    Ihr stockte sekundenlang der Atem. „I ch weiß nicht, was Sie meinen.”
    „Ist zwischen Ihnen beiden etwas vorgefallen?”
    Fast hätte sie hysterisch aufgelacht. „Macy, Dr. Granger ist ein erfahrener Arzt.” Erfahren in vielen Dingen, fügte sie im Stillen hinzu. „Ich bin überzeugt, er

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