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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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schaffen, es ging mir auch um mich selbst. Es war nämlich geweissagt worden, dass derjenige, der dem Wandernden Ritter begegnete, diesen Untergang herbeiführen würde.«
    Tyrus runzelte die Stirn. »Ich verstehe trotzdem nicht, worauf du hinauswillst.«
    Kral warf einen letzten Blick auf den Thron seiner Familie. »Ich muss die Krone unseres Volkes mit eigener Hand zerbrechen.«
    »Was für eine Krone denn?« fragte Mogwied. »Wo hast du sie versteckt?«
    Kral drehte sich um. »Bei uns haben die Könige nie eine Krone getragen. Wir haben nur den Eisthron. Die wahre Krone unseres Volkes befindet sich hier. Ihr steht darin. Es ist der Bogen, der aus den Wassern des Amov Sees aufsteigt und sich darin spiegelt ein Reif aus Granit und Illusion. Das ist unsere Krone.«
    »Und du kannst sie zerbrechen?« fragte Tyrus. »Du kannst diesen Bogen zum Einsturz bringen?«
    Kral nickte. »Es gibt nur eine Möglichkeit.«
    Ni’lahn meldete sich zu Wort. »Und wenn es dir gelingt, ist das Greifen Tor abgeschnitten von dem Quell elementarer Energie, der hier sprudelt?«
    Kral senkte den Kopf. »Das hoffe ich. Möge diese Tat einen kleinen Beitrag dazu leisten, die Ehre meiner Familie wiederherzustellen.«
    »Dann wollen wir uns ans Werk machen«, sagte Tyrus. »Wo fangen wir an?«
    Kral sah forschend in die Gesichter. »Zuerst müssen wir in das Spiegelbild des Bogens zurückkehren.« Er wandte dem Eisthron den Rücken zu und trat an die gegenüberliegende Wand. »Hier sind wir hereingekommen; hier müssen wir auch wieder hinaus.«
    »Kannst du den Weg denn noch öffnen?« fragte Ni’lahn. »Wenn du deine Elementarenergie verloren hast …«
    »Der Übergang erfolgt mit der Energie des Bogens. Mein königliches Blut ist der Schlüssel. Und ob mit oder ohne Elementarenergie, ich bin und bleibe Kral a’Darvun von der Senta Sippe.« Er streckte die Hand aus, eine stumme Aufforderung, wieder eine Kette zu bilden.
    Es tröstete ihn ein wenig, dass Ni’lahn die Hand ergriff, ohne sie überhaupt anzusehen. Die anderen schlossen sich an.
    »Seid ihr bereit?«
    »Nun mach schon«, zischte Mogwied.
    Kral nickte, wandte sich der Mauer zu, schloss die Augen und trat vertrauensvoll vor. Einen Moment lang befürchtete er, zurückgewiesen zu werden, aber der Bogen hielt seiner Familie die Treue und tat sich auf. Kral spürte den vertrauten Schwindel; dann waren sie hindurch.
    Sie standen wieder im Thronsaal, doch die Leichen waren verschwunden. Wo in der wirklichen Welt die Fackeln brannten, spendeten flackernde Irrlichter ein wenig Helligkeit. Auf der anderen Seite des Saals erhob sich das Spiegelbild des Eisthrons neben dem Wirbeltrichter, der dem Greifen entsprach. Nur war der schwarze Strudel jetzt größer geworden.
    »Was nun?« fragte Tyrus. »Was sollen wir tun?«
    Kral ging auf den Eisthron zu, hielt allerdings respektvoll Abstand von dem Trichter, obwohl er keine Elementarkräfte mehr besaß. »Ich will, dass ihr euch rettet.«
    Er hatte den Thron erreicht und ließ sich auf ihm nieder.
    Tyrus trat zu ihm. »Ich verstehe das nicht.«
    Kral wies auf die Treppe. »Geht dort hinunter, wo wir heraufgekommen sind. Die Stufen enden am Fuß des Bogens.«
    »Aber wir können das Spiegelbild nicht allein verlassen«, wandte Ni’lahn ein. »Nicht ohne dich.«
    »Oh doch. Wenn die Krone zerbricht, zerbricht auch die Magik. Ihr bekommt vielleicht nasse Füße, aber ihr werdet frei sein.«
    »Und was wird aus dir?« fragte Ni’lahn.
    Tyrus gab ihr die Antwort. »Er wird seinen Thron erringen, aber eine gebrochene Krone tragen.«
    Kral nickte. »Geht … solange ihr noch könnt.« Sie wollten sich schon abwenden, doch da fiel Kral noch etwas ein. »Ich brauche eine Waffe etwas mit scharfer Schneide.«
    Ni’lahn zog einen Dolch aus ihrem Gürtel, aber Tyrus hielt sie zurück und zückte sein Familienschwert. Dann ging er bedächtig zu Kral zurück und reichte es ihm mit dem Heft voraus.
    »Ich kann dir dein Schwert nicht wegnehmen. Jede andere Waffe tut es auch.«
    Tyrus ließ sich nicht beirren. »Ich will das Andenken meines Volkes ehren. Mir ist niemand mehr geblieben. Mikela war die letzte Dro Kriegerin, und ich bin der Letzte meiner Linie. Nimm dieses Schwert, und höre mein Versprechen. Mit deiner Tat verhinderst du für alle Zeit, dass dein Volk in die Heimat seiner Vorfahren zurückkehrt, aber ich gelobe, die versprengten Sippen zu sammeln und ihnen Burg Mryl als neue Heimat anzubieten. Eine Granitburg gegen eine andere.« Wieder

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