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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Basilisk in den Südlichen Ödlanden. Sie glitt auf die nächste glänzende Ader zu und berührte sie mit ihrem blutigen Finger.
    Ein neuer Ausblick eröffnete sich ihr: eine große Höhle mit sandigem Boden. Sie unterdrückte einen Ausruf der Erleichterung, als sie Saag wan auf Ragnar’ks Rücken erblickte. Wenigstens ein Teil des Wüstentrupps hatte also das Basilisken Tor erreicht. Der Blickwinkel veränderte sich. Auch dieses Tor war also zum Leben erwacht. Ein dritter Streiter wurde sichtbar.
    »Joach!« rief sie laut.
    Ihr Bruder erschrak, als er seinen Namen hörte. »Kesla?« Er stolperte zurück und fiel auf sein Hinterteil.
    »Nein, ich bin es, deine Schwester!«
    Saag wan kehrte mit ihrem Drachen ins Bild zurück. »Elena?«
    »Ich habe wenig Zeit!« Rasch wiederholte sie alles, was sie auch Kral gesagt hatte. »Könnt ihr eine Möglichkeit finden, die Verbindung des Wehrtors zum Land zu kappen?«
    »Ich wüsste nicht wie«, bedauerte Saag wan. »Nicht einmal Ragnar’k kann sich in die Nähe dieses Monsters wagen.«
    Elena sah, dass in der Brust des Drachen eine lange, blutende Schramme klaffte. Sie wandte sich an die anderen. »Joach, vielleicht fällt dir etwas ein? Selbst wenn es ein dunkler Zauberbann aus der Zeit wäre, als du Greschyms Stab hattest.«
    Ihr Bruder hatte ihrer Erklärung mit gesenktem Kopf zugehört. Jetzt blickte er auf. Ratlosigkeit und Verzweiflung standen in seinen Augen. »Ich denke schon.«
    »Du musst es versuchen«, drängte sie. »Sonst geht die ganze Welt zugrunde.«
    Joach nickte und wandte sich ab. Seine Stimme klang gequält. »Geh. Ich weiß, was ich zu tun habe.«
    Elena hätte ihren Bruder gern an sich gedrückt, um ihn zu trösten, doch sie zog die Hand zurück, und das Bild verschwand. Der Trost muss warten. Elena schwebte auf der Stelle. Sie hatte getan, was sie konnte. Alles Übrige musste sie den anderen überlassen.
    Sie schwamm zum ersten Silberfluss zurück und folgte ihm zu seinem Ausgangspunkt. Sie hatte keine Ahnung, wie sie erreichen sollte, was sie von den anderen verlangt hatte. Das Mantikor Tor schien unbesiegbar. Sie erwog alle denkbaren Möglichkeiten, doch als sie die schwarze Glaswand erreichte, hatte sie noch immer keine Lösung gefunden. Sie hatte insgeheim gehofft, vielleicht jetzt einen Weg nach draußen zu finden, aber da sie an die Wand des Wehrtors schwamm und mit der Hand dagegen drückte, war sie undurchdringlich wie eh und je.
    Mit ihren verzauberten Augen beobachtete Elena, wie der Strom der Elementarenergien im Inneren des Berges nach oben gesogen und durch den Arm der Statue in den Schwarzsteinblock geleitet wurde. Es war aussichtslos. Sie konnten weder den Block von der Stelle bewegen noch den Steinarm abbrechen. Bei so wenigen Helfern würde es mehrere Monde dauern, diesen Arm zu durchschlagen. Wenn sie wenigstens draußen wäre! Dann könnte sie ihre Magik einsetzen.
    Elena rief die anderen sie waren immer noch vor dem Stein versammelt und berichtete ihnen, was sie erfahren hatte.
    Tante Fila schwebte näher. »Wir müssen also entweder das Tor zerstören oder seine Verbindung zum Land durchtrennen?«
    Elena nickte, bevor ihr einfiel, dass ja niemand sie sehen konnte. »Richtig. Und es muss noch in dieser Nacht geschehen, sonst fällt die ganze Welt der Verderbnis anheim.«
    Er’ril sah sich kopfschüttelnd um. »Ich weiß wirklich nicht, wie wir das anstellen sollen.«
    »Was ist mit deiner Magik, meine Liebe?« fragte Tante Fila.
    Elena hatte bereits versucht, ihre Fingerwunde aufzufrischen und sich mit den freigesetzten Energien zu befreien, aber auch das war fehlgeschlagen. Das Wehr war zu stark, und sie war zu schwach.
    »Meine Magik kann dem Stein nichts anhaben«, antwortete sie müde.
    »Das meinte ich nicht«, sagte Fila. »Ich dachte an Chos Magik, die dich beschützt. Sie ist nicht unerschöpflich.«
    Elena sah an sich hinab und stellte verblüfft fest, dass ihre Haut nicht mehr so stark leuchtete. Sie hob die Arme. Der Magik Panzer wurde rasch dünner. Betroffen starrte sie ins Dunkel des Wehrs.
    Wenn die Magik verbraucht war, war es auch um sie geschehen.
    Kral stand, nur in einen Umhang gehüllt, vor seinen Gefährten und sah in die Runde. Ihre Zahl hatte sich verringert, seit sie in den Thronsaal gekommen waren. Ferndal war verschwunden, und Mikelas erkalteter Leichnam lag auf dem Steinboden unter Tyrus’ Umhang mit dem Wappen des Schneeleoparden. Kral entging nicht, dass ihn die anderen argwöhnisch musterten. Doch

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