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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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an seinem Stab in die Höhe. In seinem Herzen entzündete sich ein Fünkchen Hoffnung.
    »Du bist ein Bildner. Dies ist die Traumwüste. Warum holst du dir das Mädchen nicht in den Sand zurück?«
    Joach blinzelte überrascht. »Das kann ich?«
    Greschym verdrehte die Augen. »Oh wie gern wäre ich dein Lehrer. Du brauchtest dringend eine formende Hand.« Er seufzte, dann wurde sein Ton sachlicher. »Natürlich kannst du sie wieder erstehen lassen … Das ist nur eine Frage der Konzentration.«
    Joach erinnerte sich an die Warnung des Schamanen Parthus vor den Traumgebilden der Wüste. Wenn du sie zu lange ansiehst, können sie Wirklichkeit werden. Er sah Greschym an. »Aber was nutzt es, wenn ich Kesla zurückhole? Sie ist doch schon beim letzten Mal gescheitert.«
    Greschym sah ihn lange an. »Ich glaube, ich habe dir genug verraten. Wenn du aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen willst, musst du den Rest schon selbst herausfinden.« Der Dunkelmagiker trat zurück und hob den Arm, wie um sich zu verabschieden.
    »Warte!«
    »Sieh dich um, Joach. Sieh dich nur um.« Schon war er verschwunden.
    Das Hoffnungsfünkchen erlosch. Was hätte er davon, wenn er Kesla wieder erstehen ließe? Sie war ein Traum. Wenn die Wüste starb, dann starb auch sie, und Joach konnte es nicht ertragen, sie noch einmal sterben zu sehen.
    Er stützte sich auf seinen Stab und suchte die Wüste mit den Augen ab. Unter seinen Füßen war der Sand so schwarz wie der Basilisk. Er richtete den Blick in die Ferne. Die Dunkelheit breitete sich immer weiter aus. Bald würde sie die leuchtende Wüste völlig verschlungen haben. Joach wandte sich ab und starrte verdrießlich auf seine Füße.
    Da keimte eine Erkenntnis in ihm, die ihn überwältigte, bis ihn nur noch das kalte Grauen schüttelte. Er fiel auf die Knie. Aus weiter Ferne hörte er höhnisches Gelächter.
    Sei verflucht, Greschym.
    Jetzt verstand Joach, welche Rolle man ihm und Kesla zugedacht hatte. Er ließ den Stab fallen und bedeckte sein Gesicht mit der Hand. Das war zu viel. Das konnte man nicht von ihm verlangen. Der Preis war zu hoch.
    Joach wiegte sich hin und her. Er wusste, dass ihm keine Wahl blieb, aber er konnte sich nicht überwinden. Schließlich blendete er alles um sich herum aus und vergegenwärtigte sich Keslas tiefblaue Augen blau wie der Teich in einer Oase um Mitternacht und ihre Haut, flaumig wie der feinste Sand und von einem warmen Kupferbraun. Er beschwor ihre weichen Lippen, ihre sanften Hände, ihren Körper, in dessen Rundungen man am liebsten versinken wollte. Er spürte der Liebe in seinem Herzen nach, der Trauer, die noch so frisch war. Sie hatte seine Liebe erwidert.
    Plötzlich erklang eine Stimme. »Verzeihung, Herr?«
    Joach fuhr zurück. Was er sah, erschütterte ihn bis ins Mark. Vor ihm stand Kesla, sie beugte sich zu ihm und streckte ihm den Arm entgegen.
    »Könnt Ihr mir sagen, wo ich bin?« Sie warf einen Blick auf die schwarze Landschaft. »Ich habe meine Freunde verloren.« Sie fasste sich an die Stirn. »Wir waren im Südwall.«
    Joach stützte sich auf den Stab und stand auf. »Kesla.«
    Sie war sichtlich überrascht, von einem Fremden mit Namen angesprochen zu werden. »Sollte ich Euch kennen?«
    Joach lächelte traurig, als er das Misstrauen in ihren Augen sah. Er war so glücklich, sie wiederzusehen, selbst unter diesen Umständen. Er richtete den Blick fest auf sie und übermittelte ihr seine ganze Liebe.
    Ich bitte dich, nimm sie an, flehte er stumm, sonst habe ich nicht die Kraft zu tun, was ich tun muss.
    Dann konzentrierte er sich, bis sich ein Teil seiner Seele löste und der Ausgeburt seiner gequälten Fantasie Substanz verlieh. Er schuf ein Bildnis seiner Liebe und stattete es mit allem aus, was er zu geben hatte. Allmählich traten ihre Züge deutlich hervor. Er sah die Schweißperlen auf ihrer Stirn, die angespannte Körperhaltung; und er sah ihre Augen aufleuchten, als sich die Erinnerung regte. Sie trat näher und betrachtete ihn aufmerksam.
    »Joach?«
    Er schloss die Lider, um die Tränen zurückzuhalten. »Nein«, wehrte er mit erstickter Stimme ab. Er wollte nicht, dass sie ihn erkannte.
    »Du bist es!« Kesla trat so dicht an ihn heran, dass er ihre Wärme spürte.
    Er schlug die Augen auf, und die heißen Tränen strömten ihm über das Gesicht. »Kesla …«
    Sie schmiegte sich an ihn, legte die Arme um ihn, drückte die weiche Wange an sein Gesicht. »Oh Joach, ich dachte schon, ich hätte dich verloren!«
    Er sah

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