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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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soeben ein Raub der Flammen. Dieses Feuer war heller und größer als das hinter ihnen im Park.
    »W was ist passiert?« stammelte Blott.
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Rings um das Schiff schwammen schwarze Schatten mit Schwimmhäuten und peitschenden Schwänzen im Feuerschein ans Ufer.
    Stock deutete mit einer seiner Keulen an der Felswand hinab. »Da!«
    Etwa zwanzig Gestalten kletterten zu ihnen empor. Mit ihren krallenbewehrten Händen und Füßen überwanden sie die glatte, senkrecht aufragende Felswand fast mühelos. Als sich die unbehaarten Geschöpfe mit der lederartigen Haut entdeckt sahen, fletschten sie ihre scharfen Zähne. Aus dem Wasser und von den Klippen erhob sich ein drohendes Zischen, als entweiche Dampf aus einem Kessel.
    »Meerkobolde!« Blott stieß einen lästerlichen Fluch aus.
    Jetzt verstand Tyrus, welches Unglück über die kleine Stadt am Meer hereingebrochen war, wo die Bewohner geblieben waren und warum es keine Leichen gab. Er warf einen Blick über die Schulter und war nicht überrascht, als aus den Ruinen hunderte von schwarzen Schatten auftauchten: Kobolde auch dort. Er hörte das Rasseln von Schwänzen mit harten Giftstacheln den tödlichen Waffen der Weibchen. Das Feuer hatte nichts mit dem Stein Magus oder den verschollenen Zwergen zu tun. Es war nur ein einfacher Köder, um Schiffe an die Küste zu locken.
    Die Stadt, die Klippen, die Bucht … nichts als ein Futterplatz der Drak’il, der im Meer wohnenden Vettern der Felskobolde. Sie hatten eine Falle gestellt und Tyrus hatte seine Männer blind hineingeführt.
    Die Horde rückte näher.
    »Wir sind umzingelt«, sagte Blott.
    Kast kauerte mit Hant in einer Ecke des Verlieses und suchte nach einem Ausweg oder nach irgendeiner anderen Waffe als seinem Schwert und Hants Fackel. Der verriegelte Raum bot keine Fluchtmöglichkeit. Überall knallte und knackte es, ein Ei nach dem anderen sprang auf. Das ganze Gelege war dabei, auszuschlüpfen. Leere Schalen hüpften klappernd über den Steinboden, aus den Eiern entwichen grüne Gase und erfüllten alles mit einem abscheulichen Geruch nach madigem Fleisch, bei dem beiden Männern die Sinne zu schwinden drohten.
    Kast war schwindlig; seine Ohren dröhnten.
    Er kämpfte gegen die Ohnmacht an, indem er mit den Füßen stampfte und alle Tentakelschnecken aufspießte, die ihm zu nahe kamen. Eben war es noch einer gelungen, an seiner Klinge herunterzurutschen und seine Hand zu berühren. Er hatte sie sofort abgeschüttelt, aber die Haut hatte heftig gebrannt und dann war ihm die Hand taub geworden. Seither musste er die Bestien mit der Linken abwehren.
    Jetzt begriff er, was mit seiner Liebsten geschehen war. Saag wan und Bruder Ryn waren von den schädlichen Gasen und der tödlichen Berührung der Fangarme wohl völlig überrascht worden. Das Gift hatte sie betäubt, bevor sie sich verteidigen konnten, und danach hatten sich die Geschöpfe ungehindert in ihren Schädeln eingenistet und sie in ihre Gewalt gebracht.
    Hant stieß unermüdlich mit seiner Fackel zu und verbrannte die Bestien an den Wänden und an der Decke. Er humpelte bereits, das eine Bein war so unbrauchbar wie Kasts rechte Hand. Doch die Schleimwesen setzten ihren Vormarsch aus Dutzenden von aufgebrochenen Eiern unerbittlich fort.
    Ringsum quollen die Giftschnecken über den Boden, krochen die Wände hinauf und hingen von der Decke. Mit jedem die Lungen verätzenden Atemzug wuchs ihre Zahl. Kast verschwamm bereits alles vor den Augen.
    So viele … Er spürte, wie sie ihn bedrohten, und verzweifelte schon fast, als ihm ein Gedanke kam, der ihn noch mehr erschreckte. In diesem Raum gab es genug Schleimkreaturen, um die Hälfte der Burgbewohner zu verseuchen. Warum also ließ man es zu, dass so viele durch Hants Feuer und sein eigenes Schwert zerstört wurden? Wollte man einfach nur den Drachen in seine Gewalt bringen? Oder steckte noch mehr dahinter?
    Er betrachtete sein Schwert. Es gäbe einen Weg, dem Hinterhalt zu entrinnen und dem Feind vorzuenthalten, worauf er es so eindeutig abgesehen hatte. Wenn er Ragnar’k nur retten könnte, indem er sich selbst das Leben nähme … er wäre auch dazu bereit.
    Er umfasste das Heft fester.
    »Ich … halte nicht mehr … lange durch«, lallte Hant. Der große Blutreiter schwankte auf seinem noch heilen Bein kraftlos hin und her.
    Kast bot ihm seine Schulter als Stütze an, hörte aber dabei nicht auf, sein Schwert zu schwingen.
    Hinter ihm ließ sich Saag wans

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