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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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geschehen.
    Sie seufzte. Unten auf dem Deck lag Hant und wurde von vier Blutreitern an Armen und Beinen festgehalten. Auf seinem nackten Oberkörper waren deutlich die bogenförmig angeordneten Abdrücke von Ragnar’ks Zähnen zu erkennen. Ein Elv’en Heiler wollte die Bisswunden versorgen, aber der Blutreiter schlug um sich und heulte und schnappte wie ein tollwütiger Hund.
    Ich habe ihn zum Schiff getragen, erklärte Ragnar’k, als er ihre Verwirrung spürte. Du wolltest es so.
    Sie erinnerte sich. Es war ihr letzter Befehl gewesen, nachdem der Drache Hant angegriffen hatte. An sich hatte sie gemeint, Ragnar’k sollte den Blutreiter fallen lassen und flüchten, aber der Drache hatte wohl in ihr Herz geschaut und ihre Zuneigung zu dem Unglücklichen gespürt.
    Nun sah sie Hant vom Drachenrücken aus zappeln und schreien und wusste, dass sie sich bald wieder ebenso gebärden würde. Ohne die Magik des Drachen würde der Dämon abermals von ihr Besitz ergreifen und sie in eine tobende Bestie verwandeln. Der Gedanke trieb ihr die Tränen in die Augen und so erkannte sie die neue Gefahr einen Augenblick zu spät. Dennoch stemmte sie sich ohne Rücksicht auf die Schmerzen in ihrer Schulter in die Höhe und schrie: »Scheschon! Nein!«
    Die Kleine hatte sich durch die Krieger gedrängt und war neben Hant auf die Knie gefallen. Nun berührte sie mit den Fingern seine Tätowierung und sagte: »Ich brauche dich.« Sofort wurde sein Körper von heftigen Krämpfen geschüttelt. Die Reaktion auf die Magik Verbindung kam so unerwartet, dass die Gardisten, die ihn festhielten, beiseite geschleudert wurden.
    Saag wan wollte Scheschon zu Hilfe kommen, aber der Drache hielt ihre Knöchel fest und ließ sie nicht gehen.
    Hant packte das kleine Mädchen.
    »Nein!« wimmerte Saag wan.
    Doch der Blutreiter fügte der Kleinen keinen Schaden zu, er schloss nur schützend die Arme um sie und küsste sie auf den Scheitel. Ein Schluchzen entrang sich seiner Kehle.
    Das Paar war von Spießen und Schwertern umringt. Meister Edyll drängte sich vor. »Meister Hant …?«
    »Ich bin mein eigener Herr!« keuchte er. »Als Scheschon mich berührte … hat sie den Bann der Kreatur gebrochen.«
    Scheschon nickte. Ihre Ärmchen umschlangen ihn fest. »Aber die Würmer sind immer noch in seinem Kopf.«
    Meister Edyll schaute zwischen Hant und Saag wan hin und her. Es ist wie mit Saag wan und ihrem Drachen. Wenn Scheschon die Magik entzündet und die Verbindung nicht unterbricht »Ist er frei«, murmelte Saag wan vor sich hin. Der Anblick der beiden gab ihr neuen Mut und beflügelte ihre Hoffnungen. Vielleicht konnten auch sie und Kast sich eines Tages wieder so in die Arme schließen.
    Neben ihr tauchte ein Heiler mit einem Fläschchen Drachenblut auf. »Wir sollten uns um deine Verletzungen kümmern«, sagte er.
    Sie nickte, obwohl sie wusste, dass es für ihre tiefsten Wunden keine Salbe gab. Während der Heiler ihre Schulter behandelte, beobachtete sie Hant und Scheschon und vergaß darüber ihre Verzweiflung.
    Eines Tages, mein Liebster … Eines Tages werde ich dich wieder in meinen Armen halten.
    Kast stand auf der Drachenherz unter Deck und beugte sich über einen Tisch mit Seekarten und Plänen. Der Großkielmeister und sein rundlicher Ratgeber Bilatus standen ihm gegenüber. Seit sie das Knochenschiff versenkt hatten, waren drei Tage vergangen. In weiteren zwei Tagen sollten sie die Flotten nach Schwarzhall führen.
    Schamane Bilatus richtete sich ächzend auf. »Vielleicht könnten wir bessere Strategien entwerfen, wenn wir nicht so erschöpft wären, dass wir kaum noch geradeaus sehen können.« Er fuhr sich mit der Hand über die beginnende Glatze und zog sich die blaue Kutte zurecht, die ihm von der Schulter gerutscht war.
    Der Großkielmeister sah ebenso müde aus wie der Schamane, aber er starrte nur noch verbissener auf die Pergamentrollen mit ihren Zeichnungen. Kast konnte ihn verstehen: Der Mann hatte erlebt, was aus seinem Sohn geworden war. Kast und der Großkielmeister hatten das gleiche persönliche Schicksal: Beide mussten untätig zusehen, wie ein geliebter Mensch litt, ohne ihm helfen zu können.
    »Die Angriffe werden immer dreister«, grollte der Großkielmeister. »Erst heute Morgen mussten die Mer’ai wieder einen Kraken abwehren.«
    »Ich habe davon gehört«, sagte Kast. »Und die Elv’en wurden vergangene Nacht von Skal’ten bedrängt.«
    Der Großkielmeister hieb mit der Faust auf den Tisch. »Wir sollten

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