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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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glühten vor Zorn.
    Vorsichtig klemmte sich Greschym seinen Stab unter den Arm und tastete mit der anderen Hand in den Fellen herum. Als er sich aufrichtete, hielt er den Rosengriff in der Hand. Er schüttelte die Schwertscheide ab. Der Elementarstahl glänzte wie Eis. »Schattenklinge …«, sagte Greschym andächtig. Er war so erleichtert, dass er am liebsten laut aufgelacht hätte. »Endlich bist du mein!«
    Er ließ den Knochenstab fallen und stieß ihn mit dem Fuß beiseite. Schon daran erkannte Elena, wie mächtig das Schwert sein musste.
    Sie sah Er’ril fest an. Er starrte auf ihre Hände. Natürlich verstand er, dass sie an ihre angestauten Kräfte nicht herankam. Er suchte ihren Blick. »Denk an euer Badezimmer zu Hause«, flüsterte er. »Wie du es in Brand gesteckt hast …«
    Elena runzelte die Stirn. Sie hatte Er’ril die Geschichte vor langer Zeit einmal erzählt. Es war kurz nach ihrer ersten Blutung gewesen, ihre Rose war noch kaum erblüht. Sie hatte in der Badewanne gesessen, und als das Wasser abkühlte, hatte sie sich gewünscht, es möge sich wieder erwärmen. Doch da sie ihre Magik nicht beherrschte, hätte sie sich beinahe bei lebendigem Leibe gekocht. Wieso erinnerte er sie gerade jetzt daran? Sie kam an ihre Kräfte nicht heran. Sie blutete nicht …
    Dann begriff sie und riss die Augen auf. Auch damals hatten ihre Hände nicht geblutet. Hinterher hatte sie sich zusammengereimt, dass der Magik Schub wohl mit ihrer ersten Menstruation zu tun gehabt hatte. Die Magik musste mit dem Blut aus den Tiefen ihrer Weiblichkeit in das Badewasser geströmt sein.
    Sie starrte Er’ril an. Vom Mädchenblut zum Jungfernblut …
    Er wusste, dass sich die Wunde von ihrer ersten gemeinsamen Nacht noch nicht geschlossen hatte. Wieder floss Blut wieder aus den Tiefen ihrer Weiblichkeit. Ob das ein Ausweg wäre?
    Sie lauschte auf das Toben der Magik in ihrem Inneren, auf die reine Energie, die frisch aus der Leere kam. Dann zwang sie diese Energie, aus ihren rubinroten Händen zurück zu ihrem Herzen zu strömen. Die Röte ihrer Finger verblasste.
    Greschym wandte sich um und hielt das Schwert in die Höhe. »Wie vereinbart, werde ich das Leben deiner Lieben schonen, aber es gibt noch jemanden, mit dem ich eine Rechnung offen habe.«
    Er’ril trat zwischen den Magiker und Elena. »Ich lasse nicht zu, dass du ihr ein Haar krümmst.«
    Greschym lachte. »Stets der Ritter, Er’ril.« Der Dunkelmagiker wandte sich dem Pult zu. »Aber ich will deiner Liebsten ja gar nichts tun. Meinethalben kann sie ihr Leben im Kampf gegen das Schwarze Herz verschleudern. Insoweit decken sich unsere Interessen.« Er zeigte mit dem Schwert auf das Buch des Blutes. »Nein, ich denke an Cho. Sie soll mir dafür bezahlen, dass sie mich wie eine Marionette hat tanzen lassen.« Er warf einen Blick über die Schulter. »Jetzt sollt ihr die ganze Macht dieses Schwertes kennen lernen es kann Banne brechen und lösen, was gebunden war.«
    Joach und Elena begriffen gleichzeitig, was er vorhatte. »Nein!« keuchte Joach. Das Blut sprühte ihm von den Lippen.
    Greschym sah ihn an und ließ das Schwert ein wenig sinken. »Es gibt Träume, die man besser ruhen lassen sollte.«
    Joach verdrehte die Augen und stemmte sich gegen seine Fesseln. »Das wirst du mir büßen!« Der graue Steinstab erzitterte auf den Planken, aber er konnte ihn nicht mehr als eine Handbreit anheben.
    Greschym hatte ihn beobachtet und zog spöttisch eine Augenbraue hoch. »Du bist stark, mein Junge. Was hätte ich mit etwas mehr Zeit nicht alles aus dir machen können?« Er schüttelte bedauernd den Kopf und wandte sich wieder dem Buch des Blutes zu.
    Elena hatte die Zeit, in der Greschym mit ihrem Bruder beschäftigt war, gut genutzt. Sie hatte sich ganz in sich zurückgezogen und sich mit dem Chor der Macht vereinigt. Als der Dunkelmagiker nun auf das Pult zutrat, schlug sie mit ihrer Magik zu. Aus den Tiefen ihrer Weiblichkeit schoss ein feuriger Strom wilder Energien.
    Greschym spürte, dass eine Macht freigesetzt worden war, die durch nichts zu halten war, und rettete sich mit einem Sprung nach vorn. Dicht hinter ihm fuhr der Magik Strahl in die Planken. Er hatte ihn nur um Haaresbreite verfehlt.
    Holzsplitter stoben auf. Die ungebändigte Magik durchschlug das Schiff, fuhr zum Rumpf hinaus und hinterließ ein Loch, durch das man bis zum Boden hinabsehen konnte. Ihre Ausläufer verbrannten Elenas Fesseln. Sie sank zu Boden.
    Er’ril war sofort bei ihr.
    Der

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