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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Fläche. »Die Schergen des Herrn der Dunklen Mächte müssen sich durch den Granit gebohrt und die Quelle freigelegt haben. Von hier aus wollen sie das Herz der Welt anzapfen und ihre Energie verseuchen.«
    »Es sei denn, es gelingt uns, sie daran zu hindern«, sagte Elena, die sich allmählich wieder erholte.
    Er’ril nickte. »Wir müssen Augen und Ohren offen halten. Niemand weiß, wie stark Cassa Dars Gift auf den Magiker gewirkt hat.«
    Ferndal und Dorn verschmolzen unter ihren Umhängen zu einer Mischung aus Wolf und Mensch. »Wir laufen voraus. Falls der Unhold seine Schwäche nur vortäuscht, werden wir das feststellen. Schnell, wie wir sind, können wir einer heimtückischen Falle noch am ehesten entkommen.«
    Er’ril stimmte mit einer Handbewegung zu, und schon sprangen die Gestaltwandler über den See. Sie hatten Kurzschwerter in den Händen, waren aber jederzeit bereit, sich vollends in Tiere zu verwandeln, wenn das nötig werden sollte.
    »Gehen wir!« sagte Er’ril und folgte ihnen raschen Schrittes, achtete jedoch darauf, dass Elena immer im Bereich der Waffen blieb.
    Harlekin trat an ihre andere Seite. Er hielt zwei Dolche in den Händen und spähte mit zusammengekniffenen Augen besorgt zur Höhlendecke empor.
    Als sie auf dem See den Widerschein des schwarzen Trichters überquerten, schaute auch Er’ril auf. Obwohl selbst nicht mit Magik begabt, spürte er die Feindseligkeit, die von dieser Finsternis ausging.
    »Wenn das Tor schon an Ort und Stelle ist«, sagte Elena, »warum hat der Herr der Dunklen Mächte den Zusammenfluss noch nicht vergiftet? Worauf wartet er noch?«
    »Auf den Mond«, antwortete Harlekin und zeigte zur Decke. »Da oben, genau über der Statue, befindet sich ein Loch. Man kann das Licht sehen.«
    Er’ril runzelte die Stirn. Nachdem man ihn darauf aufmerksam gemacht hatte, sah auch er den schwachen Lichtschein im Zentrum des schwarzen Wirbels. Offenbar legte sich draußen der Sturm, und die Wolkendecke riss auf.
    Elena sagte mit zitternder Stimme: »Er wartet darauf, dass das Licht des Vollmonds auf das Wehrtor fällt aber warum?«
    »Das Mondlicht ist mächtig … Es zieht Kräfte aus der Leere«, sagte Harlekin. »Du brauchst nur an unsere Reise von der Burg in die Westlichen Marken zu denken. Vermutlich werden diese Kräfte gebraucht, um die Verderbnis zu stärken.«
    Joach sah sich um. »Ferndal hat Schorkan erreicht.« Er zeigte mit seinem Stab nach vorn.
    »Wartet noch ein wenig«, warnte Er’ril. Die Gruppe befand sich auf halbem Wege zwischen dem Ufer und der Statue. Ferndal schob sich näher an den liegenden Magiker heran, während Dorn misstrauisch um Schorkan und das Bildnis herumtrottete. Über allem erhob sich das Wyvern Tor, ein dunkler Wächter mit schwarzen Schwingen, schwarzem Schnabel und schwarzen Krallen.
    »Ich will erst sehen, was sie finden.«
    Mogwied hockte zitternd in seiner Zelle und verfluchte die Verwegenheit seines Bruders. Nichts lag ihm ferner, als sich allein dem Magiker Dämon zu stellen. Ferndal schob sich näher an die liegende Gestalt heran und knurrte halb Mensch, halb Wolf tief in der Kehle, jederzeit bereit, davonzustürmen. Eine Armlänge von der Narbenhand des Ungeheuers entfernt lag ein langer schwarzer Stab; das Gesicht unter der Kapuze war abgewandt.
    Ferndal trat näher, Dorn zog weiter ihre Kreise. Die beiden pirschten sich von entgegengesetzten Seiten an den Magiker heran.
    Mogwied hockte im Dunkeln und konnte sich nicht entscheiden. Er wusste, dass er sofort die Kontrolle über diesen Körper übernehmen konnte, wenn er nur wollte. Ferndal war abgelenkt, es wäre nicht schwer. Aber was sollte er dann tun? Es gab doch keinen Ausweg.
    Er kämpfte die aufsteigende Panik nieder. Denk nach!, schrie er sich selbst an. Es muss eine Fluchtmöglichkeit geben!
    Doch es war schon zu spät. Der schwarze Stab auf der Silberfläche setzte sich in Bewegung und flog in die Hand des Magikers. Der kam mit einem Satz auf die Beine und brüllte vor Wut.
    Eine Falle!
    Ferndal fuhr zurück. »Lauf!« schrie er Dorn an und wandte sich seinerseits zur Flucht.
    Noch bevor er sich ganz umgedreht hatte, hob der Dunkelmagiker seinen Stab. Von der Decke peitschten schwarze Fäden herab und fesselten die beiden Wölfe. Ferndal wurde von den Beinen gerissen und hochgezogen. Mogwied ahnte, dass sie verloren waren.
    Die anderen stolperten vom Ufer zurück, als die Fäden auch auf sie zugeschossen kamen.
    Schorkan hielt seinen Stab auf die Decke gerichtet.

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