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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Tunnel eingedrungen waren, gab es kein Zurück mehr.
    »Schnell!« befahl Er’ril.
    Ni’lahn und Merik gesellten sich zu Jaston. »Ihr geht voraus. Wir halten die Monster auf.«
    »Ihr drei ganz allein?« fragte Elena.
    Die beiden Elementarwesen leuchteten im Silberschein, ihre Gesichter strahlten. Ni’lahn warf Merik einen Blick zu, er lächelte verschmitzt zurück. »Wir sind stark genug. Geht, und kümmert euch um den Wyvern und seinen Hüter.«
    Er’ril nickte und setzte sich in Marsch. »Tol chuk, du übernimmst mit Magnam und Harlekin die Führung, aber bleibt im Tunnel, bis alle anderen aufgeschlossen haben.«
    Tol chuk brummte nur und beschleunigte seinen Schritt.
    Er’ril wandte sich an Elena. »Das Buch des Blutes vielleicht sollten wir es erst wieder öffnen, wenn das Wyvern Tor zerstört ist.«
    Sie verstand, was er meinte. Cho war in letzter Zeit zunehmend wilder geworden, besonders wenn sie sich in der Nähe ihres verschollenen Bruders Chi befand. Und wenn das Wyvern Tor tatsächlich vor ihnen lag, dann war auch Chi nicht weit. Elenas Augen waren schmal geworden. Sie erinnerte sich nur zu gut, was geschehen war, als die Gruppe vor dem Mantikor Tor stand. Cho hatte von ihr Besitz ergriffen, hatte sich ihrer bemächtigt und sie dabei fast getötet.
    Er’ril konnte nicht riskieren, dass sich das wiederholte. Solange das letzte Tor nicht zerstört und Chi nicht befreit war, durfte er dem Geist des Buches nicht trauen. Cho stellte ihr eigenes Wünschen und Wollen über alles andere, sogar über Elenas Sicherheit. Und in der kommenden Schlacht hatte er schon genügend Gegner.
    Elena klopfte auf ihren Umhang. »Ich öffne es erst, wenn auch das letzte Tor gefallen ist.« Sie schloss die Hand um den Rosengriff ihres Blutschwertes. An Magik fehlte es ihr wahrhaftig nicht.
    Er’ril sah sich um. Die Gestaltwandler hatten Joach in ihre Mitte genommen. Elenas Bruder hielt seinen Stab in den Händen. Das versteinerte Holz hatte sich unter der Berührung seiner bloßen Finger bereits über die ganze Länge weiß verfärbt.
    Er’ril runzelte die Stirn. Bruder und Schwester … und beide mit Blutwaffen ausgestattet. Hoffentlich waren sie stark genug, so mächtige Magik Träger zu beherrschen.
    Joach wich seinem Blick nicht aus, aber eine leichte Schamröte stieg ihm in die Wangen. Die beiden hatten kaum ein Wort miteinander gesprochen, seit Greschym gestorben war. Das Vertrauen war gestört.
    Ein Zischen veranlasste den Präriemann, sich wieder umzudrehen. Tol chuk winkte ihm zu; die Vorhut hatte das Tunnelende erreicht. Magnam und Harlekin kauerten über einem Haufen Schutt, der in ein silbriges Licht getaucht war.
    Er’ril eilte zu ihnen. Der Tunnel mündete in einen riesengroßen Raum. Der Boden war ein breites, mit Silber gefülltes Becken, über die Decke breitete sich wie sein Schatten ein tintenschwarzes, trichterförmiges Gebilde.
    »Das Wyvern Tor«, sagte Tol chuk und deutete mit seinem dicken Arm in die Mitte des Teiches.
    Der Schwarzsteinvogel war selbst aus dieser Entfernung unverwechselbar. Zu seinen Füße lag, scharf abgehoben vom silbernen Untergrund, eine Gestalt in schwarzem Umhang.
    »Schorkan.« Er’ril wollte die Höhle betreten. Vor dem leuchtenden See lag eine weite Granitfläche, auf der sich vergilbte Gebeine türmten. »Elena, du bleibst hinter uns. Ich weiß nicht, ob Schorkan wirklich verletzt ist. Vielleicht spielt er uns nur etwas vor.«
    Er bekam keine Antwort und sah sich um. Elena stand wie versteinert am Tunnelausgang. Ihr Blick ruhte nicht auf dem Wyvern Tor und auch nicht auf dem zusammengebrochenen Dunkelmagiker, sondern auf dem Knochenfeld zu ihren Füßen.
    »Elena«, versuchte er es noch einmal.
    Nur ihre Augen weiteten sich, sonst zeigte sie keine Reaktion. »Die Knochen … Es sind Koboldgebeine.«
    Er’ril sah sich die Gerippe genauer an. Sie waren winzig klein, die Köpfe hatten flache Schnauzen und lange Reißzähne. Elena hatte Recht. »Felskobolde.«
    »Die ich getötet habe.«
    Er kam zurück, nahm ihren Arm und führte sie durch den Friedhof. »Wir müssen nach vorn schauen«, sagte er und zog sie fort von den schmerzlichen Erinnerungen.
    Als Elena die Knochenhaufen hinter sich gelassen hatte, erschauerte sie noch einmal, dann hatte sie den Schock überwunden. Sie standen am Rand des Silbersees.
    »Elementarsilber«, sagte Joach. »Wie der Fluss unter dem Südwall in den Ödlanden. Ein gewaltiger Energievorrat.«
    Er’ril trat vorsichtig auf die glänzende

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