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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Kapitän auf dieser langen Reise zu begleiten. »Ich muss ihm doch helfen, gegen die zehrende Krankheit anzukämpfen«, hatte sie erklärt. Doch so, wie die beiden miteinander umgingen, sah man überdeutlich, dass dies nicht der wahre und einzige Grund gewesen war.
    Magnam kam mit seinem Bündel auf dem Rücken angewackelt und tastete prüfend nach der Axt an seiner Hüfte. »Dann wollen wir uns dein Land einmal ansehen.«
    Tol chuk schnappte sich das größte und schwerste Bündel mit Vorräten und Gerätschaften, und nach einem letzten Blick über den Lagerplatz brachen sie auf.
    Tol chuk setzte sich an die Spitze. Bis Mittag wollte er das Gebiet seines Stammes erreichen. Und bis zum Abend müssten die heimischen Höhlen in Sicht kommen. Als er so durch den regennassen Wald schritt, hörte er leises Donnergrollen in der Ferne. Die Stimme der Berge rief ihn nach Hause.
    Magnam stapfte neben ihm her. »Du bist nicht allein«, sagte er leise.
    Tol chuk schwieg, aber bei den schlichten Worten wurde ihm doch warm ums Herz, und er war, allen Gefahren zum Trotz, sehr froh, dass die Gruppe zusammengeblieben war.
    Er fand einen Wildpfad, der in die richtige Richtung führte, und folgte ihm. Bald fiel der Weg steil ab, der Boden war schlammig und mit nassen Kiefernnadeln bedeckt. Sie gingen langsam und hielten sich an Ästen und Büschen fest, um nicht auszurutschen.
    »Wo bleibt eigentlich Ferndal?« beklagte sich Jerrick nach einer Weile. »Müsste er nicht längst hier sein, um uns zu sagen, wie wir weitergehen sollen?«
    Tol chuk runzelte die Stirn. Gewöhnlich kam der Wolf immer wieder zurückgelaufen, um vor Hindernissen zu warnen oder ihnen den besten Weg über Bäche und Flüsse zu zeigen, aber heute hatte sich Ferndal seit dem Morgen nicht mehr blicken lassen. Und es war schon fast Mittag. So lange war er noch nie ausgeblieben.
    »Wahrscheinlich jagt er hinter einem Kaninchen her«, sagte Magnam, »und hat uns ganz vergessen.«
    Der Zwerg gab sich unbekümmert, aber Tol chuk hörte die Besorgnis in seiner Stimme. Als sie den Talgrund erreichten, wurden sie noch langsamer. Hier floss, vom Regen angeschwollen, ein reißender Wildbach. Tol chuk zeigte auf einen entwurzelten Baum, der wie eine Brücke darüber lag. »Dort können wir queren. Vielleicht wartet Ferndal schon auf der anderen Seite.«
    Sie überwanden den Bach und betraten einen dichten Wald mit noch dunkleren Bäumen und noch tieferen Schatten. Von nun an ging es steil bergauf. Hinter diesem letzten Höhenzug lag das Og’er Land.
    Tol chuk hoffte nur, dass Ferndal sich nicht auf eigene Faust über die Grenze gewagt hatte. Wolfsfleisch galt bei seinem Volk als Leckerbissen, und der warme Pelz wäre eine begehrte Handelsware. Allerdings waren bei diesem unfreundlichen Wetter sicher nicht viele Og’er unterwegs; die meisten saßen lieber in ihren trockenen Höhlen am warmen Feuer. Wo blieb Ferndal bloß?
    Ein greller Blitz zuckte über den grauen Mittagshimmel und überzog ihn mit einem Netz aus Licht. Gleich darauf krachte ein ohrenbetäubender Donnerschlag auf den Hang nieder, verklang jedoch nicht, sondern steigerte sich zu wütendem Angriffsgebell.
    Tol chuk erstarrte. Die Stimme ihres Gefährten war ihm nur allzu vertraut.
    »Ferndal …«, sagte Mama Freda. Der Tamrink wickelte ängstlich den Schwanz um den Hals der alten Frau.
    Der Donner verklang, doch das Wolfsgeheul schraubte sich immer weiter in die Höhe und klang zunehmend aufgebrachter.
    Andere Stimmen gesellten sich dazu: heisere Schreie, als knirschten Felsen aneinander.
    Magnam sah Tol chuk an.
    Der beantwortete die stumme Frage des Zwerges. »Og’er.« Er starrte den Hang hinauf. »Eine Gruppe von Jägern.«
    Tausend Meilen weiter südlich ging Jaston durch den schwülheißen Dschungel, der die unteren Hänge des Zahns des Südens bedeckte, als er über das Quaken der Frösche und das Summen der blutgierigen Fliegen hinweg das Gebell eines bis aufs Blut gereizten Tieres hörte. Er blieb sofort stehen und sah sich um. Die Stimme klang weit entfernt, doch zugleich so nahe wie sein eigener Herzschlag. Er kniff die Augen zusammen. Er stand auf einer Anhöhe. In der Ferne war das Sumpfland zu erkennen, wie üblich in Nebel gehüllt.
    Dort lag das Ertrunkene Land, seine Heimat. Er stammte aus den Sümpfen die Moore und Marschen waren sein Jagdrevier. Seine grauen Ledergamaschen und der dazu passende Umhang waren aus Kro’kan Leder. Wie gern wäre er in sein Land zurückgekehrt aber er hatte

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