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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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kannst, und verlass mit ihnen diesen Ort.«
    »Nein!«
    Tol chuk riss den Beutel an seinem Schenkel auf und zog das Herz heraus. Es verbreitete sein strahlendes Licht. »Tu, was ich dir sage!« schrie er.
    Hun’chua taumelte erschrocken zurück. Er zögerte einen Moment, doch Tol’chuks entschlossene Miene hatte ihn wohl überzeugt. Er knurrte noch einmal und verschwand im Dunkeln.
    Tol chuk wandte sich Vira’ni zu. Sein Blick schweifte über die Körper auf den Stufen und blieb an den beiden Jungen über der Spalte hängen.
    »Ich will nicht, dass Unschuldige in meinem Namen sterben«, murmelte er und sah die Spinnenkönigin fest an. Er wusste, dass es Schlachten gab, die nicht zu gewinnen waren. Er konnte nicht zusehen, wie sein ganzes Volk geopfert wurde … nicht einmal, um die Geistpforte zu retten. Er war verflucht, durch seine Herkunft dazu verdammt, solche Entscheidungen zu treffen. Wie einst sein Vorfahr, würde auch er sein Versprechen brechen. Er würde das Herz dem Bösen überlassen, um seinen Stamm zu retten.
    »Komm zu mir!« wiederholte Vira’ni. Über ihm huschten die Monster über die Decke. Er fügte sich in sein Schicksal und stieg hinab in den feuchtheißen Dampf.
    Mogwied blieb hinter den anderen zurück … aber nicht zu weit. Die qualmenden Leichen verbreiteten eine unerträgliche Hitze. Die meisten Leichen waren aufgerissen, als hätte ihnen irgendetwas Brustkörbe und Bäuche gesprengt.
    Anfangs war die Gruppe schnell vorangekommen. Die Og’er Jäger hatten ihnen mit ihrem Feuer den Weg gebahnt, sodass es kaum etwas gab, was sie behindert hätte. Nur ein paar handtellergroße Skorpione hatten sich, halb verbrannt oder mit gebrochenen Beinen, über den Felsboden geschleppt.
    Dann hatten sie von vorn die Schreie gehört und waren langsamer und vorsichtiger geworden. Mogwied hatte umkehren wollen, aber die anderen hatten ihn überstimmt.
    Dummköpfe, dachte er. Und ich bin der größte Dummkopf von allen, sonst würde ich ihnen nicht folgen. Doch was ihn zum Bleiben bewog, war nicht nur die Angst davor, allein zurückzugehen. Der zweite Grund war Tol chuk. Der Og’er war der Schlüssel, der ihn von dem auf seinem Körper lastenden Fluch befreien konnte. Wenn der knorrige Riese in Gefahr schwebte, gab es für Mogwied nur eins: Er musste sich an seiner Rettung beteiligen.
    Dicht vor ihm huschte Jerrick durch den Gang. Der Kapitän hatte sich trotz seines hohen Alters die übernatürliche Behändigkeit aller Elv’en bewahrt. Mogwied musste rennen, um mit ihm Schritt zu halten, aber er hielt sich dicht an den Wänden, eilte an allen abzweigenden Seitengängen rasch vorbei und machte um die anderen Öffnungen einen weiten Bogen. Magnam und Jaston hatten die Führung übernommen. Das fremde Kind mit den Flügeln hüpfte unbekümmert neben dem Sumpfmann her.
    »Es kann nicht mehr weit sein«, flüsterte Magnam und wurde langsamer.
    Die Schreie waren schwächer geworden, nur gelegentlich brüllte noch eine Stimme wütend auf. »Wer greift sie denn nur an?« fragte Jaston.
    Die Antwort kroch aus einem Loch in der nächsten Wand. Ein gepanzertes Wesen, das aus nichts als Stachelschwanz und scharfen Scheren zu bestehen schien. Ehe sie es sich versahen, war es aus seinem Versteck gehuscht und kletterte auf stacheligen Gliederbeinen die Wand hinauf, um sich eine strategisch günstige Position zu sichern.
    »Nein, du räudiges Kriechtier, so kommst du mir nicht davon!« Magnam reagierte so schnell, wie man es dem gedrungenen Zwerg nie zugetraut hätte, schwang seine Axt und holte das Monster herunter.
    Es landete auf dem Rücken, drehte sich rasch herum und ging mit den Scheren auf den Zwerg los. Der spaltete ihm mit seiner Axt eine Klaue. Das Ungeheuer winselte vor Schmerz und krabbelte zurück.
    »Das gefällt dir wohl nicht?« knurrte Magnam. Wieder ließ er die Axt niedersausen. Diesmal traf er den senkrecht hochgereckten Schwanz. Das Biest fuhr blitzschnell herum, riss das Maul auf und wollte ihm die scharfen Zähne ins Fleisch schlagen.
    »Vorsicht«, warnte das Sumpfkind mit Cassa Dars Stimme. »Es ist reines Gift.«
    »Das mag schon sein, aber ich bin das Gegengift.« Magnam stieß das Vieh mit dem Fuß gegen die nächste Wand und hielt es dort fest. Bevor es die Beine in seinen Stiefel schlagen konnte, hieb er ihm die Axt mitten in den Leib. Knackend zerbrach der Panzer. Grünlicher Schleim strömte aus der Wunde, rann qualmend über Magnams Stiefel und verätzte das Leder. »Die habe ich

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