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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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geschäftige Treiben von Schierlingsdorf, einer kleinen, inmitten der endlosen Wälder der Westlichen Marken am Spiegelfluss gelegenen Siedlung für Holzfäller und Fallensteller. Von dem kleinen Hügel aus hatte sie einen guten Blick auf die belebten Straßen mit den vielen hoch bepackten Karren. Das Städtchen quoll über von Flüchtlingen, die wie sie und ihre Gefährten der Katastrophe am Mondsee entronnen waren.
    Sie hatten eine Woche gebraucht, um Schierlingsdorf zu erreichen. Nach der verheerenden Magik Explosion waren sie am Spiegelfluss entlang nach Osten gezogen. Um den See herum war der Wald auf zwei Meilen im Umkreis verwüstet, und die vielen umgestürzten Bäume mit ihren ineinander verkeilten Ästen hatten das Vorwärtskommen erschwert. Als sie diese Zone am zweiten Tag endlich hinter sich hatten, war die Straße voll von Leidensgefährten gewesen, die ebenfalls auf der Flucht waren. Elena hatte viele traurige Geschichten von zerstörten Häusern und schwer verletzten oder vermissten Angehörigen zu hören bekommen.
    »Und das alles meinetwegen«, murmelte sie und starrte blind über die Koppel. Die vergrämten Gesichter der Eltern, die hohläugigen Kinder, die Tränen, alles Folgen ihres Magik Krieges. Der Gedanke belastete sie und zehrte an ihren Kräften. Sie fühlte sich ständig müde und niedergeschlagen.
    Ein Blick auf ihre behandschuhten Hände weckte die Erinnerung an die Nacht, in der sie alle in die Westlichen Marken versetzt worden waren und sie keinen Zugang zur Magik des Mondes gefunden hatte. Für diese eine Nacht war sie eine ganz gewöhnliche Frau mit zwei schneeweißen Händen gewesen und hatte sich gefühlt, als wäre sie von einer großen Last befreit. Doch bei Tagesanbruch hatten sich ihre Kräfte wieder erneuert. Zuerst das Hexenfeuer durch die Sonne, in der darauf folgenden Nacht das Kaltfeuer durch den Mond. Und sie war wieder zur Hexe von Geist und Stein geworden.
    Elena seufzte. Über die holprige Straße, die zu den Pferdeställen führte, kam unter Schellengeklingel eine Gestalt den Hügel herauf. Sie winkte ihr zu.
    Harlekin Qual erwiderte den Gruß und trat zu ihr. Er sah nicht sehr fröhlich aus.
    »Was ist passiert?« fragte sie.
    Damit entlockte sie dem kleinen Mann ein winziges Lächeln. »Zurzeit sehen wir alle nur noch schwarz, wie?«
    Sie schaute über die Schulter auf die überfüllten Straßen hinab. »Wir leben ja auch in dunklen Zeiten.«
    »Vielleicht kann dich das aufheitern.« Er streckte ihr eine Hand voll Goldmünzen entgegen.
    Elena machte große Augen. Sie waren so unverhofft aus dem Hof der Burg weggezaubert worden, dass sie kaum Geld bei sich hatten: ein paar Silberstücke, etliche Kupfermünzen, das war alles. Und sie wagten nicht, sich hier draußen in der Wildnis zu erkennen zu geben, weil sie befürchten mussten, damit alles nur noch schlimmer zu machen. Unterwegs hatten sie immer wieder die Geschichten von ihren eigenen Heldentaten in A’loatal und anderswo zu hören bekommen. Doch oft genug spielten Elena und ihre Gefährten darin auch die Rolle der Schurken. In den Tiefen der Wälder gingen Nachrichten von der fernen Küste so oft von Mund zu Mund, dass Verfälschungen unvermeidlich waren. Deshalb hielten sie es besonders nach der Katastrophe, die soeben über die Region hereingebrochen war, für besser, Stillschweigen zu bewahren. Die Gemüter waren erhitzt, jeder misstraute jedem, und so mussten sie mehr schlecht als recht mit den wenigen Münzen ihr Leben fristen.
    Elena starrte das Gold fassungslos an. »Wo …? Wie …?«
    Harlekin zuckte die Achseln. »Ich sehe das so: Von den hiesigen Händlern ziehen so viele den armen Teufeln, die durch das Dorf kommen, das Fell über die Ohren, dass endlich einmal jemand seinerseits diesen Wucherern in die prall gefüllten Börsen greifen musste.«
    »Du hast es gestohlen?«
    Wieder zuckte er die Achseln. »Sagen wir lieber, ich habe eine verdeckte Steuer für die gute Sache eingetrieben.« Er trat näher an Elena heran und nickte zu Er’ril und dem Pferdehändler hinüber. »Vielleicht gelingt es mir damit, diesen Krieg zu beenden, bevor noch Blut fließt.«
    Elena stellte fest, dass Er’ril tatsächlich einen roten Kopf bekommen hatte und seine Wut nur noch mühsam beherrschen konnte. »Die Stute ist nicht einmal die Hälfte dessen wert, was du verlangst!« stieß er hervor.
    Der Präriemann hatte Recht. Der Gaul hatte mindestens dreißig Winter auf seinem eingesunkenen Rücken. »Heutzutage finden

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