Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals
nicht zu reden von der absolut unehrenhaften Entlassung.“
„Hey, niemand hat Sie gebeten, vor meinem Fenster rumzuschleichen!“
„Ich bin extra für Sie abgestellt worden“, erklärte Jeffrey … allerdings ohne die unbedeutende Tatsache zu erwähnen, dass er sich den Job im Dienstplan selbst zugeschanzt hatte. Die Vorstellung, jemand anders als er könnte auf Nicole aufpassen, machte ihn förmlich krank. „Sie müssen mich also nicht fürs Herumschleichen tadeln. Herumschleichen ist mein Job.“
„Na toll!“ Sie kickte ein Grasbüschel fort. „Sie sind also degradiert worden? So ein Ärger!“
„Nicht … wirklich degradiert, Hoheit.“
„Nie. Koll. Nicole. Nicole! Sie verschwenden wirklich Ihre Zeit, wissen Sie das? Ich dachte, Sie hätten schon bei unserem Kennenlernen gemerkt, dass ich sehr gut auf mich selber aufpassen kann.“
„Nicole Krenski, die Privatfrau? Zweifellos. Aber Ihre Königliche Hoheit, die Prinzessin Nicole? Die Welt ist groß, und in dieser Welt gibt es viele Leute, die Ihnen nur zu gern etwas antäten. Oder Sie gegen Lösegeld entführen möchten.“ Oder töten wollen .
„Ich bin immer noch dieselbe wie vor zwei Wochen“, behauptete sie trotzig.
„Ja, Prinzessin Nicole. So gesehen sind Sie ganz dieselbe, die Sie auch vor dreißig Jahren waren: auch damals schon Prinzessin Nicole.“
„Mom hat recht gehabt, mir nichts von alldem zu erzählen“, murrte sie. „Sie hatte recht, mich vor all dem zu schützen.“
„Ihre Mutter hat Sie von Ihrem rechtmäßigen Erbe ferngehalten, von Ihrem Schicksal. Und aus welchem Grund? Nur um Sie für sich zu behalten.“
Nicole drehte sich herum, und selbst in der fast vollständigen Dunkelheit konnte er das Glitzern in ihren blauen Augen sehen. „Wenn Sie noch ein Mal schlecht über meine Mutter sprechen, Jeffrey, dann handeln Sie sich ein Pistolen-Klistier ein!“
„Wenn ich Eure Hoheit verärgert haben sollte, dann bitte ich um Verzeihung.“
„Und hören Sie auf, von mir in der dritten Person zu reden!“
„Bitte tausend Mal um die Verzeihung …“, er hielt kurz inne und schluckte ein Kichern hinunter. „Eure Hoheit.“
Der Tritt traf sein linkes Schienbein. Danach hüpfte Nicole eine volle Minute im Kreis herum und stöhnte: „Au, mein Gott, au-autsch, au-aua, autsch, autsch, autsch !“
„Benötigen Sie einen Arzt, Ma’am?“
„Keinen verdammten Arzt! Jeffrey, Sie treiben mich zum Wahnsinn!“
„Bitte tausend Mal um Entschuldigung.“
„Na, damit sind es schließlich zweitausend. Und wir reden nie mehr darüber, okay?“
„Worüber?“ Er spielte den Verständnislosen, was er fast ebenso gut beherrschte wie Edmund.
„Hierüber“, erwiderte sie, griff in seine Haare und zog ihn zu einem Kuss herunter, der sich anfühlte, als stünde sein Mund in Flammen.
24
Sie keuchten und fummelten, sie wankten auf dem Rasen hin und her, mit aneinandergepressten Mündern, bis Nicole das Gleichgewicht verlor. Jeffrey wollte sie festhalten und strauchelte ebenfalls. Sie rollten den ganzen Abhang zum Südrasen hinunter.
Wie steil ist dieser Hügel? , konnte Nicole sich eben noch fragen, bevor sie unsanft an einem Baumstumpf landete.
„Nicole?“ Jeffreys besorgtes Gesicht schwebte über ihr. Behutsam betastete er ihre Arme und Beine, dann den Kopf. „Alles in Ordnung? Brauchen Sie einen Arzt?“
„Keine … verdammten … Ärzte“, stöhnte sie und fragte sich, ob ihm überhaupt bewusst war, dass er diesen Hoheit -Scheiß gerade mal vergessen hatte. „Mein Bedarf an Ärzten ist seit Moms Tod gedeckt.“ Sie setzte sich auf und starrte auf die dunklen Tannen, die die Grenze der Rasenfläche markierten. „O Mann, ich hoffe, Sie haben einen Kran dabei. Ich glaube nämlich nicht, dass ich diesen Hügel wieder raufkomme.“
„Warum – warum haben Sie das gemacht?“
„Weil ich ungeschickt bin und mich auf dem Gelände nicht auskenne.“
„Das meine ich doch nicht. Warum haben Sie mich geküsst?“
Nicole streckte eine Hand aus. Sie brauchte zwar keine Hilfe zum Aufstehen, wollte aber seine Hand spüren. Jeffrey zog sie mühelos auf die Beine. „Warum haben Sie mich denn geküsst?“
„Das habe ich Ihnen doch gesagt. Wenn Sie erst offiziell Prinzessin sind …“
„Das schert mich wenig, Jeffrey. Wissen Sie, wann ich das letzte Mal flachgelegt worden bin?“
Er starrte sie mit offenem Mund an.
„Na?“
Er starrte immer noch.
„Ist über zwei Jahre her. Und wenn Sie glauben, dass ich Lust
Weitere Kostenlose Bücher