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Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals

Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals

Titel: Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Nacht“, sagte Jeffrey niedergeschlagen. Es hatte keinen Sinn, sich zu fragen, ob Edmund den Kuss wohl gesehen hatte. Der Mann sah einfach alles .
    „Hey.“ Nicole gab ihm sein Jackett zurück. „Sie bekommen doch jetzt keinen Ärger, oder? Denn ich übernehme die volle Verantwortung. Ich bin schließlich diejenige, die aus dem Fenster geklettert ist und …“
    „Unser Spaziergang hat mir sehr gefallen, Hoheit“, sagte er laut und erstickte ihr Geständnis damit im Keim. „Reynolds wird mich zur vollen Stunde ablösen. Ich sehe Sie dann morgen.“
    „Oh.“
    Unglaublicherweise klang sie ein wenig verletzt. Aber das konnte unmöglich sein. Immerhin rettete er gerade ihren Ruf, indem er den seinen aufs Spiel setzte. Es war doch zu ihrem eigenen Besten. Sicherlich hatte sie das begriffen?
    „Na gut. Dann bis morgen“, sagte Nicole.
    Sie schloss sich Edmund an und trottete mit ihm in Richtung Schloss, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Das wusste Jeffrey, weil er ihr nachsah.
     
    26
    Prinz Nicholas, Letzter in der Thronfolge, langweilte sich. Er überlegte gerade, ob er mit den Schachfiguren aus Jade, die der Kaiser seinem Urgroßvater geschenkt hatte, Baseball spielen sollte, als Edmund endlich mit Nicole antanzte.
    Edmund sah natürlich so aus wie immer: als sei er durch ein Stärkebad gezogen worden. Wie aus dem Ei gepellt. Edmund war ewig und unwandelbar wie die Gezeiten, er war und blieb stets der Gleiche: wie das Gesicht des Mondes oder wie Vater oder wie die Ziele, die Kathryn anvisierte.
    Nicole hingegen sah aus, als sei sie von einem Lastwagen überfahren worden. Ihr Haar war völlig zerzaust, an ihrer linken Wange klebte etwas (Saft? Schlamm?), ihre Leggings waren voller Tannennadeln, am rechten Arm hatte sie eine blutige Schramme, und außerdem machte ihr Mund einen ganz seltsamen Eindruck: als wären die Lippen geschwollen oder so.
    „Heilige Scheiße? Was ist denn mit dir passiert?!“
    „Hab ’ne Mitternachtswanderung gemacht“, gab Nicole zurück. „Danke für die Begleitung, Edmund. Bye-bye.“
    „Hoheiten.“ Edmund verneigte sich und verließ das Zimmer.
    Nicole sah sich um und bemerkte die vielen Schachspiele im Raum. „Oje. Die Langeweile, die in diesem Zimmer erzeugt wird, raubt mir allen Lebensmut.“ Sie richtete ihren Blick – der dem seiner anderen Schwestern so sehr glich – auf Nicky. „Du hast mich gesucht?“
    Das war mal eine freudige Überraschung. Nicholas’ andere Geschwister ließen ihn stets warten, wenn er sie brauchte, oder hatten die eine oder andere unaufschiebbare königliche Pflicht zu erledigen. Er war nun mal der Kleine – und als solcher auch daran gewöhnt, gehänselt, gepiesackt oder vollkommen ignoriert zu werden.
    Und dabei war Nicole alt, sie war sogar älter als David! Mitte dreißig! Das war echt alt, Mann. Nicky mochte es kaum glauben, dass er tatsächlich weniger als zehn Minuten auf sie gewartet hatte.
    „Ich hab an deine Tür geklopft, aber da war alles still, deshalb hab ich gedacht, du schläfst. Aber Edmund hat gesagt, er wüsste, wo du steckst. Ist es nachts nicht ’n bisschen kalt zum Wandern?“, fragte er verwirrt.
    „Hängt davon ab“, gab Nicole zurück, „mit wem man wandert. Weswegen wolltest du mich denn sprechen, Blondschopf?“
    „Wegen gar nichts.“
    „Deshalb hast du mich in den Raum des ewigen Gähnens führen lassen? Für nichts?“
    „Ich wollte nur … ich hoffe einfach, dass es dir gut geht.“
    Nicole warf ihm einen seltsamen Blick zu und nahm ihm gegenüber Platz. Keiner der beiden gönnte dem Schachspiel, das zwischen ihnen stand, auch nur einen Blick. „So gut, wie zu erwarten war, glaube ich.“
    „Wenn ich an einem Ort leben müsste, der mir vollkommen fremd ist, dann hätte ich vielleicht Angst. Ich würde es aber vermutlich auch nicht erzählen, wenn ich tatsächlich Angst hätte. Außerdem ist es völlig in Ordnung. Wenn du Angst hast, meine ich.“
    „Mir geht’s aber eigentlich ganz gut.“
    „Außerdem“, fuhr Nicky fort und hielt ihr eine CD-Hülle hin, „wollte ich dir das hier geben.“
    Nicole nahm die CD. „Was ist das? Hast du mir etwa einen Musikmix gebrannt? Dann muss ich dir aber sagen, dass ich ausschließlich auf Eighties-Rock stehe.“
    „Wow, du bist aber wirklich alt .“
    „Was für ein tolles Gespräch!“, murmelte Nicole. Nicky fühlte sich schuldig, weil er vergessen hatte, dass alte Leute nicht daran erinnert werden wollten, dass sie alt waren. „Wenn das hier also nicht

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