Alaskan Royals - Davidson, M: Alaskan Royals
ausstehen!“
„Drei Portionen haricots verts – ich werd’s mir merken.“ Christina warf eine frische Ladung Popcorn ein. „Also, was willst du?“
„Eigentlich, Christina, wollte ich zu ihm .“
„Ach, tatsächlich? Ich meine, völlig klar, dass du wegen ihm gekommen bist.“ Christina blickte sehr erstaunt, Nicky hingegen äußerst selbstgefällig drein. „Hör mal, ehrlich, tut mir leid wegen neulich. Auch wenn du ja eigentlich angefangen hast.“
„Um Entschuldigung zu bitten ist wirklich nicht dein Ding“, sagte Nicky zu seiner Schwägerin.
„Ich mein doch bloß – nichts für ungut, okay?“
„Ich“, erwiderte Nicole, „trage dir auch nichts nach, falls du das wirklich noch nicht bemerkt haben solltest. Und jetzt möchte ich, falls du nichts dagegen hast, mit Nicky allein sprechen.“
„Was hast du mit ihm vor?“, fragte Christina argwöhnisch und machte keinerlei Anstalten, sich zu erheben.
„Ich will sein teuflisches Hirn untersuchen.“
„Nein, ernsthaft!“
„Ich meine es ernst.“
Christina wandte sich dem anderen Blondschopf zu. „Willst du, dass ich bleibe?“
„Wozu?“
„Wahrscheinlich hat sie eine Klaviersaite dabei. Oder eine Armbrust.“
„Du meinst wohl, dass ich in Gefahr bin, nur weil sie ein einziges Mal auf dich losgegangen ist. Das stimmt aber nicht. Du bist in Gefahr, weil sie ein einziges Mal auf dich losgegangen ist. Warum gehst du nicht Davids Pinguine versorgen oder so was?“
„Es stimmt also?“, schaltete sich Nicole ein. „Hier leben tatsächlich Pinguine ? Ich hatte das für ein wildes Gerücht gehalten.“
„Wir alle würden das am liebsten für ein Gerücht halten.“ Die hochgewachsene Blondine schüttelte sich, erhob sich dann aber endlich. „Warum ich nicht gehe und die stinkenden Biester versorge? Weil ich vielleicht etwas Besseres zu tun habe? Denn ich werde jetzt eine anständige Erbsensuppe kochen.“
„Erbsensuppe“, maulte Nicky angewidert. „Warum kotzt du nicht einfach in die Schüssel und – genug damit?“
„Gott, was bist du ekelhaft.“ Hochaufgerichtet schritt Christina den Gang entlang. „Bis später, Nicole.“
„Vielleicht.“
„Selbst ein vielleicht klingt aus deinem Mund noch unheilverkündend.“ Doch Christina sprach mit sich selbst, Nicole hatte ihre Aufmerksamkeit längst schon Nicky zugewandt.
Sie setzte sich neben ihn und legte los: „Wenn ich herausfinden will, wo jemand vom Personal wohnt, es aber nicht an die große Glocke hängen will, wie würde ich das …“
Nicky reichte ihr einen Computer-Ausdruck. Darauf standen ein einziger Name und eine einzige Adresse.
Jeffrey Rodinov.
Sie starrte den Jungen an. „Was bist du, ein Hexenmeister? Woher konntest du wissen, was ich wollte? Woher konntest du wissen, dass ich hier auftauchen und danach fragen würde?“
„Na ja, alle wissen doch, dass Jeffrey irgendwie zum Urlaubmachen gezwungen wurde.“
„Gezwungen?“, fragte Nicole in scharfem Ton. Sie hatte geglaubt, er hätte sich zu einer anderen Wache versetzen lassen – und wer hätte ihm das auch übelnehmen können?
„Aber ja. Er war auch wirklich urlaubsreif. Es ist nämlich sehr stressig, auf uns aufzupassen.“
„Kann ich mir vorstellen.“
„Nein, Nicole, das kannst du nicht. Unsere Leibwächter langweilen sich in 99,9 Prozent der Zeit, dafür werden sie die restlichen 0,1 Prozent entweder beschossen oder müssen uns vor Schüssen schützen. Oder vor Sprengstoffanschlägen.“
„So genau habe ich mir das noch gar nicht vorgestellt“, gab Nicole zu. Für sie waren die Leibwächter vor allem Störenfriede, die sich in geradezu unverschämter Weise in ihr Privatleben einmischten.
„Jeffrey war jahrelang Dads persönlicher Leibwächter. Und das ist wahrscheinlich der stressigste Job von allen.“
„Kann ich mir vorstellen.“
„Nein, kannst du nicht.“
„Okay, okay, wir haben jetzt geklärt, dass ich von Leibwächtern überhaupt keine Ahnung habe. Aber du hast mir noch nicht verraten, wie es dir möglich ist, in die Zukunft zu sehen. Ist das deine ganz besondere königliche Superkraft?“
„Ich hab mir vorgestellt, dass du vielleicht wissen willst, wie’s ihm geht. Wenn einer unserer Leibwächter krank ist oder so, dann gehen wir ihn in der Regel besuchen, wenigstens ein Mal. Sie haben ja dafür trainiert, eine Kugel oder einen Messerstich für uns aufzufangen – das Mindeste, was wir im Gegenzug tun können, ist ein Besuch am Krankenbett oder was auch
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