Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
Vom Netzwerk:
einem Irrenhaus!“
    Noch immer lachend, schmiß er sich ins Bett und zog im Liegen seine Schuhe aus, die er achtlos in die Ecke warf.
    „Nun komm’ her, Geliebte! Ich möchte dich glücklich machen!“
    Mit ausgebreiteten Armen lag er dort und für mich gab es keinen Grund, ihm dies zu verwehren.
     
    Unser Mahl, das die Magd uns gebracht hatte, schmeckte köstlich, auch wenn es schon abgekühlt war.
    „Warum wolltest du unbedingt in diesem Gasthaus bleiben?“
    Vornehm kauend, sah ich ihm vergnügt zu, wie er sich ein großes Stück Braten hineinstopfte. Er schien bester Laune zu sein.
    „Weil ich jemanden gesucht habe. Und der ist hier Stammgast, sozusagen.“
    Mit einem Schluck Rotwein spülte er den Bissen hinunter. Wohlig gesättigt lehnte ich mich nach hinten und hielt meinen geschnürten Bauch.
    „Ich bin satt!“
    „Ich auch. Aber man darf nichts verkommen lassen.“ Er schob sich die restlichen Stücke Fleisch, Brot und Käse hinein, leerte auch noch meinem Teller und trank den letzten Schluck Wein, nachdem ich dankend abgelehnt hatte.
    „Und was willst du von diesem“, ich beugte mich verschwörerisch über den Tisch, „mysteriösen Stammgast?“
    „Er ist auch Schotte, was allerdings nicht offiziell bekannt sein sollte und er wird uns nach Hause bringen.“ Nun rieb auch er sich den Bauch und grinste. „Ich glaube, ich platze gleich.“
    Ich lachte schallend. „Dann gib’ mir aber vorher Bescheid, damit ich das Zimmer rechtzeitig verlassen kann.“
Er prustete los, daß ich dachte, er würde sich verschlucken, doch schnell wurde er wieder ernst, während ich mich bemühte, mein Kichern zu unterdrücken.
    „Ich werde ihn später im Schankraum treffen. Bis ich herausgefunden habe, ob er der richtige Mann ist, werde ich ihm vorerst nur unser Pferd zum Kauf anbieten. Und du“, er sah mich flehend an, „wirst in der Zwischenzeit hier warten und öffne niemandem. Das Gesindel da unten wartet nur auf eine Gelegenheit, hier ’rein zu kommen. Bitte versprich’ mir das.“
    Ich sah ihm ängstlich in die Augen. „Ja sicher. Ich bleibe hier und warte auf dich.“
     
    Es dunkelte bereits und ich entzündete eine Kerze. Gerne hätte ich gewußt, was Robbie mit diesem Stammgast so lange zu bereden hatte. So hatte ich nun genug Muse, um mich an der Schüssel zu waschen, auch meine Haare, die nun feucht an meinen Schultern klebten. Doch ich fühlte mich rundum wohl. Meine Strümpfe, die inzwischen ziemlich mitgenommen aussahen, hingen zum Trocknen an einem Stuhl vor dem Kamin, meine Kleidung hatte ich ausgebürstet und sah nun wieder manierlich aus.
    Vor einigen Monaten hätte ich mir nicht vorstellen können, in einer solchen, für mich äußerst primitiven Umgebung leben zu können. Doch mit dem richtigen Mann an der Seite schien das kein großes Problem zu sein, denn im Grunde gab es nichts, was mir fehlte. Ich hatte zwei Kleider zum Wechseln, eine Haarbürste aus echten Schweineborsten, stets zu Essen und heute zur Abwechslung mal wieder ein Bett, das mit Robbie zusammen ein kuscheliges Nest werden würde. Nein, ich vermißte nichts.
    Nun wartete ich auf ihn und mir wurde die Zeit lang. Vor mich hinsummend, schritt ich auf und ab, spähte durch das kleine Fenster und blickte direkt auf die Mauer des Nebengebäudes. Summend holte ich mir die Zärtlichkeiten vom Nachmittag wieder ins Gedächtnis und verspürte den Wunsch, daß er auf der Stelle ins Zimmer marschierte, als es klopfte. Hastig stürmte ich zur Tür und hatte schon den Riegel in der Hand. Doch mir fiel Robbies Warnung wieder ein.
    „Wer ist da?“, fragte ich zögerlich.
    „Ich bin’s.“
    Erfreut öffnete ich und sah mit Erschrecken, in welch mitgenommenen Zustand er vor mir stand. Glasige Augen blinkten mich an und torkelnd und grinsend kam er ins Zimmer. Mit schwerer Zunge begann er zu sprechen, was ihm anscheinend schwer fiel und verbeugte sich wackelig. „Guten Abend, Madam.“
    „Setz’ dich, bevor du noch umfällst. Du riechst ja wie eine ganze Brennerei!“
    Energisch drückte ich ihn auf einen Stuhl und begann, ihn aus seiner Weste zu schälen und seine Schuhe auszuziehen, während er meinen Po tätschelte.
    „Ich liebe dich.“ Er grinste mich noch immer an und sah in diesem Moment wie ein kleiner Junge aus. Trotz der Verärgerung über seinen Rausch mußte ich ihm über die Haare streichen und bevor ich außer Reichweite kommen konnte, zog er mich auf seinen Schoß und umarmte mich stürmisch.
    „Ich liebe

Weitere Kostenlose Bücher