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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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schlief in seiner Wiege. Er stellte den Wagen ab, nahm seine Aktentasche und stieg aus. Kate sah ihn und rief ihm einen Gruß zu.
    Das ist es, fiel ihm auf, als er den Gruß erwiderte, etwas an Julianna Starr erinnerte ihn an Kate, obwohl sie sich nicht ähnlich sahen. Kate besaß eine klassische, unaufdringliche Schönheit. Julianna Starr erinnerte ihn mehr an die Supermodels, die von großen Designern berühmt gemacht wurden, kindlicheMadonnen, irgendwie unschuldig und zugleich sinnlich. Trotz dieser Unterschiede hatte Julianna etwas an sich, das ihn an seine Frau erinnerte … die Art, wie sie sich bewegte, wie sie lächelte und sprach.
    Er öffnete die Haustür und fand Kate in der Küche, als sie eine Flasche Merlot öffnete. Er ging zu ihr, umschlang sie von hinten mit den Armen und presste seine Lippen an ihr Ohr. „Hallo, meine Schöne.“
    Sie drehte sich in seiner Umarmung und legte ihm lächelnd die Arme um den Nacken. „Hallo.“
    Er küsste sie, betrachtete ihr Gesicht und bemerkte die dunklen Ränder unter ihren Augen. „Du siehst müde aus.“
    Kate verzog das Gesicht. „Ich bin müde. Emma hatte ihren mäkeligen Tag.“
    Er ließ sie los und holte zwei Weingläser aus dem Schrank. „Sie ist jetzt ruhig.“
    „Dem Himmel sei Dank. Heute konnte ich ihr einfach gar nichts recht machen. Ich schwöre, ich habe sie die meiste Zeit herumgetragen.“
    Er schenkte zwei Gläser voll und reichte ihr eines. „Dann bist du wohl nicht ins ‚Uncommon Bean‘ gegangen, wie du vorhattest.“
    „Keine Chance. Emma hat mir keine zwei Sekunden Ruhe gegönnt.“ Sie nippte an ihrem Glas und seufzte. „Das habe ich jetzt gebraucht.“ Sie trank noch einen Schluck und stellte dann das Glas ab. „Wie geht es mit den Vorstellungsgesprächen voran?“
    „Merkwürdig, dass du danach fragst. Ich habe heute mit einer interessanten jungen Frau gesprochen.“
    Kate vergewisserte sich mit einem Blick auf den Babymonitor, dass er eingeschaltet war. „Erzähl mir von ihr.“Das tat er. Als er fertig war, sah Kate ihn an. „Das klingt ja nach einer Idealbesetzung. Stellst du sie ein?“
    „Ich weiß nicht recht. Sie ist sehr jung und nicht erfahren genug.“ Er beobachtete ihr Mienenspiel und lachte. „Wie ich sehe, gefällt dir etwas nicht.“
    „Nein, nein, es ist nur … glaubst du, dass sie ihre Arbeit schaffen würde?“
    Er dachte einen Moment darüber nach und nickte. „Ja, das glaube ich.“
    „Und du denkst, du kannst mit ihr zusammenarbeiten?“ „Zweifellos. Obwohl …“ Er warf seiner Frau einen amüsierten Seitenblick zu. „So viel Heldenanbetung könnte ein bisschen anstrengend werden.“
    „Heldenanbetung?“ Kate warf lachend ein Geschirrtuch nach ihm. „Jetzt mach aber halblang.“
    Er lehnte sich lachend gegen den Tresen. „Also, was meinst du? Soll ich ihr den Job geben?“
    „Es ist natürlich deine Entscheidung.“ Aus dem Monitor kamen die Geräusche einer sich regenden Emma. Kate straffte sich. „Nach allem, was du sagst, klingt sie nicht übel. Außerdem erinnert sie dich angeblich an mich, demnach muss sie gut sein.“ Diesmal warf er das Geschirrtuch nach ihr. Kate fügte ernst hinzu: „Denk mal nach, Richard. Wir waren auch mal jung und unerfahren. Warum gibst du ihr nicht eine Chance? Stell sie zur Probe ein und sieh dir an, was sie kann. Sag ihr, dass du ihre Arbeit nach dreißig Tagen bewerten wirst.“
    Er dachte einen Moment nach und nickte. „Ich denke, du hast Recht. Ich sollte ihr eine Chance geben. Ich werde ihr den Job anbieten.“

33. KAPITEL
    Während der nächsten zwei Wochen stürzte Julianna sich regelrecht in ihre Arbeit, um Richard zu beeindrucken. Ihre Aufgaben waren todlangweilig – Termine für Ansprachen festlegen, Kontakt zu Unterstützern herstellen, kleine Botengänge erledigen – doch die Zusammenarbeit mit Richard war der Himmel auf Erden.
    Sie nutzte jede Gelegenheit, sich seine Zuneigung zu erwerben. Ihr Angriffsplan hatte zwei Stufen. Sie wählte ihre tägliche Kleidung mit besonderer Sorgfalt und achtete auf die Balance zwischen sexy und professionell. Sie trug ihre Röcke eine Spur zu kurz und ließ, wenn möglich, einen zusätzlichen Knopf an der Bluse offen, jedoch niemals so aufdringlich, dass es Gerede heraufbeschworen hätte. Allerdings steckte durchaus die Absicht dahinter, sexy, feminin und einladend zu wirken. Der zweite Teil ihres Planes schloss ein, sich unentbehrlich zu machen und ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
    Er sollte

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