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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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es, im Kühlen zu essen.“
    Richard lachte. „Stimmt ja, es ist Ihr erster August in Süd-Louisiana. Wie gefällt es Ihnen? Heiß genug?“
    „Wie es mir gefällt? Ich schmelze, so verflixt heiß ist es.“ Sie stützte das Kinn auf die Faust, etwas das Kate oft tat, und Richard war wieder einmal verblüfft, wie sehr sie ihn an seine Frau erinnerte. „Kühlt es denn hier nie richtig ab?“ fragte sie.
    „Wir haben für gewöhnlich einige kühle Tage im Oktober.“ Sie nahm die Speisekarte auf und verzog den Mund zu einem scheuen Lächeln. „Sie necken mich.“
    „Ich wünschte, es wäre so.“ Er lächelte ebenfalls. „Stellen Sie sich vor, wie es hier vor Erfindung der Klimaanlage war.“
    Das war in er Tat unvorstellbar, und so studierten sie schweigend den Speisekarte. Sie hatten die Karten kaum beiseite gelegt, als die Kellnerin erschien, um ihre Bestellungen aufzunehmen.
    Richard beobachtete Julianna, während sie bestellte, und dachte wieder darüber nach, wie sehr sie ihn an Kate erinnerte. Stirnrunzelnd neigte er den Kopf leicht zur Seite. Diese Übereinstimmug war schon unheimlich.
    Sie ertappte ihn dabei, wie er sie anstarrte, und errötete. „Was ist?“
    „Sie erinnern mich an jemand.“
    „An wen?“
    „So verrückt das klingt, an meine Frau.“ „Warum sollte das verrückt klingen?“
    Er lachte. „Weil Sie ihr kein bisschen ähnlich sehen.“ Die Kellnerin brachte ihre Eistees. Richard sah, dass Julianna zwei Stück Zucker hineingab, und schüttelte den Kopf. „Sie gibt auch immer zwei Stück in ihren Tee.“
    „Es macht mir nichts aus, mit ihr verglichen zu werden“, sagte Julianna leise. „Nach dem Bild auf Ihrem Schreibtisch zu urteilen, ist sie eine sehr anziehende Frau.“
    „Ja, das ist sie.“ Er nippte an seinem Tee. „Sie sollten sie irgendwann einmal kennen lernen. Ich bin sicher, Sie werden sie mögen.“
    „Haben Sie keine Kinder?“
    „Wie bitte?“
    „Ich habe keine Bilder bemerkt …“
    „Ich habe eine kleine Tochter“, er klärte er rasch. „Sie ist drei Monate alt.“ Während er das sagte, merkte er, wie linkisch und unecht das klang, als erzähle er eine Lüge. „Sie heißt Emma Grace.“
    „Dann sollten Sie ein Bild von ihr auf den Schreibtisch stellen. „Zeigen Sie sie ein bisschen herum. Ich bin sicher, sie ist zauberhaft.“
    „Natürlich ist sie das.“ Er räusperte sich, bemüht, rasch das Thema zu wechseln und zum Geschäftlichen zu kommen. „Ich sitze den ganzen Nachmittag mit Prozessvorbereitungen im Gericht fest und dachte, wir sollten besser ein paar Dinge besprechen, bevor es zu hektisch wird.“
    „Ich bin bereit.“ Sie bückte sich, holte Notizblock und Schreibstift aus der Tasche und legte beides auf den Tisch. „Schießen Sie los.“
    „Sie haben beim örtlichen Shriner’s Verband angerufen und bestätigt, dass ich einen Vortrag halten werde?“
    „Erledigt.“ Sie sah rasch in ihren Notizen nach. „Der Präsident,ein Jay Summers, wird Sie ankündigen. Ich habe ihm eine Kurzbiografie geschickt. Außerdem habe ich den Inhalt Ihrer Rede bestätigt. Sie werden über den Platz des Distrikt-Staatsanwaltes im juristischen System sprechen und Ihre Vorhaben erläutern. Er bat mich, Sie daran zu erinnern, dass Sie am Ende noch zwanzig Minuten für Fragen und Antworten einplanen.“
    „Gut.“ Richard trank von seinem Tee. „Wie Sie wissen, habe ich nächste Woche eine Gerichtsverhandlung. Es wird absolut stressig werden, und Sie werden mich vermutlich nicht zu Gesicht bekommen. Wenn möglich, melde ich mich bei Ihnen, aber am meisten werde ich mit Nancy in Kontakt sein. Sollte sich etwas Dringendes ergeben, sagen Sie es ihr.“
    Julianna nickte und machte Notizen, während er fortfuhr. Er bat sie, sich mit den Veranstaltern mehrerer Festivals in Verbindung zu setzen und jeweils eine Loge zu buchen. Dann sollte sie sich bei Druckern nach Ansteckern, Kühlschrankmagneten und Handzetteln erkundigen.
    „Haben Sie alles?“ fragte er, als er fertig war.
    Sie nickte. „Nur noch eine Frage, wie lange, schätzen Sie, dauert der Prozess?“
    Die Kellnerin brachte ihre Sandwiches. Als sie fortging, erklärte Richard: „Ich rechne mit zwei bis drei Wochen. Es gilt eine Menge Beweise zu präsentieren, darunter einige heikle DNA-Ergebnisse.“
    „Also keine Termine zum Reden halten, keine Dinnerverabredungen, bis der Prozess zu Ende ist?“
    „Genau.“
    Sie nahm einen Bissen von ihrem Geflügelsalat-Sandwich und spülte ihn mit Tee hinunter.

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