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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Wiederholungen der ollen Fernsehserie Unsere kleine Farm zu sehen!«, bellte Grandpa Smedry, aber seine Stimme klang fern.
    »Okay, aber muss er sich so in seine Rolle hineinsteigern?«, fragte ich. »Er macht mich… Moment mal, warum klingt seine Stimme so fern?« Ich blickte über die Schulter.
    Die Ritter und mein Großvater waren zurückgefallen. Verwirrt runzelte ich die Stirn. Die Ritter schienen uns so hartnäckig zu verfolgen wie vorher, ja sogar noch verbissener. Trotzdem vergrößerte sich der Abstand zwischen ihnen und uns.
    »Was…?«, fragte ich.
    »Er lässt sie zu spät kommen!«, erklärte Bastille. »Er benutzt sein Talent! Indem er sich ihnen angeschlossen hat und nun ebenfalls versucht, uns zu erwischen, macht er sie alle zu langsam, um uns einzuholen!«
    Ich schaute erstaunt zu. Es war unglaublich, wie gut mein Großvater mit seinem Talent umgehen konnte. Ich fragte mich– nicht zum ersten Mal–, was ich mit meinem eigenen Talent alles anstellen könnte, wenn ich es so gut beherrschen würde wie er. Während meiner letzten Monate in Nalhalla hatte ich vor allem gelernt, zu verhindern, dass mein Talent sich von selbst aktivierte. Inzwischen hatte ich es fast völlig unter Kontrolle. Seit Wochen hatte ich nichts mehr unabsichtlich zerbrochen.
    Allmählich hatte ich das Gefühl, dass ich vielleicht doch fähig sein könnte, ein ganz normales Leben zu führen. Aber manchmal, wenn mein Großvater mit seinem Talent unglaubliche Dinge vollbrachte, wurde ich neidisch.
    Das war dumm. (Und glaubt mir, ich kenne mich mit Dummheit aus.) Während meiner ganzen Kindheit hatte mein Talent mich beherrscht und tyrannisiert. Was mein Großvater gerade tat, war unglaublich, aber auch unberechenbar. Selbst bei den besten Smedrys funktionierten solche Dinge nicht immer.
    Ich wollte mein Talent loswerden, frei von ihm sein. Oder nicht?
    »Was für ein netter Augenblick zum Nachdenken«, sagte Bastille und trat zu mir.
    »Ja«, sagte ich und beobachtete weiter die Truppe frustrierter Ritter. Sie schienen gar nicht mehr vorwärtszukommen, sondern auf der Stelle zu laufen.
    »Willst du noch länger in Gedanken verweilen oder lieber deine verdammten Beine in Bewegung setzen, damit wir wegkommen?«
    »Oh, natürlich«, sagte ich. Grandpa würde die Ritter nicht ewig aufhalten können. Tatsächlich sah es bereits so aus, als würden sie wieder in Gang kommen und schneller werden.
    Ich drehte mich um und rannte mit Bastille weiter. Wir mussten schleunigst aus der Stadt hinauskommen.

KAPITEL 4 ½
    Zweifellos findet ihr meine Dummheit inzwischen eklatant und haarsträubend. Nicht nur, dass ich vorhabe, in ein Kriegsgebiet zu reisen, mit nichts als ein paar Linsen, um mich zu schützen. Ich habe es obendrein gerade geschafft, einen ganzen Ritterorden zu erschrecken und zu verärgern. In den ersten drei Bänden meiner Autobiografie habe ich alles getan, um den Bibliothekaren zu entkommen. Und nun, da ich in Nalhalla endlich Frieden und Sicherheit gefunden habe, bin ich entschlossen, aus der Stadt zu flüchten und mich mitten in einen Krieg zu begeben?
    Wie dumm von mir!
    Nein, dumm ist es eigentlich nicht. Es ist mehr als dumm. Zum Glück kenne ich mich mit Dummheit aus– und ich bin ein Experte im Erfinden von Dingen. Deshalb werde ich mir ein paar neue Worte ausdenken, die beschreiben, wie dumm etwas ist. Zum Beispiel könnte man das, was ich vorhatte, als dummizissimo bezeichnen. Dieses Wort bedeutet: ungefähr so dumm wie während eines Bikiniwettbewerbs Stachelschweine zu fangen.
    Bastille und ich rasten eine Treppe hinauf, die in die obere Etage des Palastes führte. Als wir oben waren, schlug ich mit einer Hand auf die oberste Treppenstufe und aktivierte mein Talent. Ein Kraftstoß lief meinen Arm hinunter, traf die Treppe und ließ sie hinter uns wegbrechen. Steinblöcke krachten zu Boden und das Treppengeländer kippte zur Seite. Eine gewaltige Staubwolke stieg in die Luft wie der giftige Atem eines rülpsenden Riesen. Als sie sich verzog, sah ich unten eine Schar verärgerter Ritter stehen. Sie waren endlich auf die schlaue Idee gekommen, sich in zwei Gruppen aufzuteilen. Grandpa Smedry konnte nur eine Gruppe aufhalten, sodass die andere uns weiter verfolgen konnte.
    Nun steckten sie unten fest. Doch es gab noch andere Wege hinauf in unsere Etage. »Ich glaube nicht, dass wir unseren Vorsprung so halten können«, sagte ich zu Bastille. »Wir müssen aus der Stadt hinauskommen.«
    »Das hast du schon am Ende des

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