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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gurgel-blubber-gluck!«
    Plötzlich war ich unter Wasser.
    Panisch schlug ich im Dunkeln um mich, weil ich keine Luft mehr bekam. Das Wasser war schrecklich kalt und meine Haut wurde schon nach wenigen Herzschlägen taub. Ich öffnete den Mund, um zu schreien, was natürlich dummizissimo war.
    Dann wurde ich ins Freie hinausgespült. Um mich herum wirbelte Wasser, als ich durch eine offene Tür fiel. Kaz stand keuchend daneben und hielt die Tür auf. Er hatte es geschafft, uns in die Burg Smedry zu bringen. Ein Flur aus dem vertrauten schwarzen Stein erstreckte sich in beide Richtungen.
    Ich setzte mich hin und hielt mir den Kopf. Meine Klamotten waren völlig durchnässt. Offenbar waren wir aus der Putzkammer herausgefallen und der Fußboden des Flurs war nun mit salzigem Meerwasser überschwemmt. Ein paar kleine, weißäugige Fische zappelten auf den Steinen herum. Bastille lag vor mir. Ihre Haare waren eine patschnasse, silbrig glänzende Masse. Sie setzte sich stöhnend auf und warf die Haare zurück.
    »Wo waren wir?«, fragte ich.
    »Auf dem Meeresgrund«, erwiderte Kaz. Er zog seine durchnässte Lederjacke aus und inspizierte sie.
    »Der Druck hätte uns umbringen müssen!«
    »Ach was«, sagte Kaz und wrang seine Jacke aus. »Wir haben es überrascht. Wir waren schon wieder weg, bevor es gemerkt hat, dass wir da waren.«
    »Es?«, fragte ich.
    »Das Meer«, erklärte Kaz. »Es rechnet nie mit Smedry-Talenten.«
    »Wer tut das schon?«, sagte Bastille mit tonloser Stimme.
    »Du hast doch gesagt, du brauchst ein Bad«, sagte Kaz. »Los, kommt. Wir sollten schauen, dass wir wegkommen, bevor die Ritter auf die Idee kommen, jemanden zur Burg Smedry zu schicken.«
    Ich seufzte und sprang auf die Füße. Dann liefen wir drei den Flur hinunter und in ein Treppenhaus– unsere Klamotten machten unterwegs glucksende Geräusche. Wir stiegen zur Plattform eines Turms hinauf und liefen zu unserem Landeplatz. Dort stand ein riesiger Glasschmetterling, der träge mit den Flügeln schlug. Er reflektierte das Sonnenlicht und warf bunte Lichtblitze in alle Richtungen.
    Ich erstarrte. »Moment mal. Fliehen wir etwa mit dem Ding da?«
    »Klar«, sagte Kaz. »Das Ding heißt Colorfly. Spricht etwas dagegen?«
    »Äh, na ja, es ist nicht besonders… männlich.«
    »Na und?«, fragte Bastille und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Äh… ich meine… also ich hatte gehofft, ich könnte mit einem imposanteren Luftschiff fliehen.«
    »Ach, wenn es nicht männlich ist, ist es nicht imposant?«, fragte Bastille und verschränkte die Arme.
    »Ich… äh…«
    »Halt jetzt lieber die Klappe, Al, bevor du noch etwas Falsches sagst«, warnte Kaz kichernd. »Sonst kriegst du womöglich einen Tritt in die Fresse. Wenn dein Mund zu ist, kann er dir nicht gestopft werden, weißt du.«
    Das war sicher ein guter Rat. Ich schloss den Mund und trottete hinter Kaz her zu der Bordleiter, die in den gläsernen Schmetterling hinaufführte.
    Doch die Umstände meiner Abreise wurmen mich bis heute. Das war in vielerlei Hinsicht die erste eigene Mission, zu der ich aufbrach. Davor war ich eher zufällig in Rettungsaktionen hineingezogen worden, während ich diesmal selbst beschlossen hatte, eine zu starten.
    Ich fand, ich hätte meine heldenhafte Reise in etwas Coolerem antreten sollen als in einem Schmetterling. Ich kam mir vor wie jemand, der mit einem blassgelben Pacer, Baujahr 76, zum College gefahren wird. (Fragt mal eure Eltern, was für ein popeliges Auto das war.)
    Aber wie ich euch, glaube ich, in der Vergangenheit schon bewiesen habe, ist das Leben nicht fair. Wenn das Leben fair wäre, dann hätte Eis keine Kalorien, Kätzchen hätten Warnschildchen auf der Stirn und James Joyces Erzählung Die Toten würde nur von Zombies handeln. (Von Faulkners Roman Als ich im Sterben lag will ich gar nicht erst anfangen.)
    »He, Cousin!«, rief eine Stimme. Ein dunkelhäutiges Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren streckte den Kopf und dann eine winkende Hand aus dem Boden des Schmetterlings. Es war eine Mokianerin. Wäre das Mädchen aus den Ländern des Schweigens gekommen, hätte man es als Hawaiianerin oder Samoanerin bezeichnet. Es trug einen leuchtend rot-blauen Pareo und eine Blume im Haar.
    »Wer bist du?«, fragte ich und lief unter das gläserne Luftschiff.
    »Ich bin deine Cousine Aydee! Kaz hat gesagt, du brauchst mich, um dich nach Mokia zu fliegen.« Ihre lebhafte Art erinnerte mich an ihre Schwester. Nur dass Australia wesentlich älter

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