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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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standen gewaltige Bäume, die ihre Äste über die Dächer streckten. Sie trugen Unmengen von lilaroten Blüten, die in Trauben auf die Straße herabhingen. Es war eine Pracht.
    »Wow!«, rief ich. »Zum Glück habe ich keine Pollenallergie.«
    General Mallo grunzte und schritt mit seinem brennenden Speer voran. Es erschien mir ziemlich gefährlich, mit so einem Speer herumzulaufen, aber was konnte ich schon sagen? Schließlich lief ich mit einem Smedry-Talent herum, das auch eine gefährliche Waffe sein konnte.
    »Glücklicherweise lösen unsere Blumen keine Allergien aus, Lord Smedry«, bemerkte Mallo, während wir weiterliefen.
    »Wie haben Sie das erreicht?«
    »Wir haben sehr freundlich mit den Pflanzen geredet.«
    »Aha.«
    »Das war viel schwieriger, als es klingt, Alcatraz«, fügte Aydee hinzu. »Weißt du, wie viele verschiedene Blumen es in der Stadt gibt? Sechstausend Arten! Unsere Floralinguisten mussten jede einzelne Sprache lernen.«
    »Floralinguisten?«, fragte ich.
    »Sie reden mit den Pflanzen!«, erklärte Aydee aufgeregt.
    »Das dachte ich mir schon«, sagte ich. »Was sagen sie denn so zu ihnen?«
    »Oh«, sagte Mallo, »gewöhnlich reden sie sehr viel und benutzen große Worte, doch was sie sagen, hat oft wenig Substanz, trotz der schönen, kunstvollen Sprache.«
    »Also… äh…«, sagte ich.
    »Ja«, sagte Mallo. »Ihr Redestil ist eben sehr blumig.«
    Ich lief direkt in dieses Fettnäpfchen wie ein Vogel, der mit hundert Stundenkilometern gegen eine Glastür knallt. Neben mir rollte Bastille die Augen.
    Kaz sah sich um und pfiff. »Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden… äh, sorry. Ich habe Probleme, über dieses letzte Kapitel hinwegzukommen. Egal, ich habe Tuki Tuki immer schon gern besucht. Diese Stadt ist unvergleichlich. Ich vergesse immer, wie schön sie ist.«
    »Früher war es vielleicht ein Vergnügen, Tuki Tuki zu besuchen«, sagte Mallo. Seine Miene wurde noch ernster. »Aber die Belagerung setzt uns allen schwer zu. Sehen Sie, wie unsere prächtigen Blödonien die Köpfe hängen lassen? Das Abschirmglas lässt zwar Licht herein, aber die Pflanzen spüren, dass sie eingesperrt sind. Die ganze Stadt leidet unter dem Terror der Bibliothekare.«
    Tatsächlich schienen viele der Blumen, die die Straße säumten, die Köpfe hängen zu lassen. Ich sah Tuki Tuki zum ersten Mal und war überwältigt, doch als ich genauer hinsah, entdeckte ich noch andere Auswirkungen der Belagerung. In offenen Gärten und Höfen waren trotz der späten Stunde noch Leute auf den Beinen. Sie schnitten Verbände zurecht und kochten sie in riesigen Kesseln. Das Hämmern von Schmieden, die an Waffen arbeiteten, war zu hören. Die meisten Leute, an denen wir vorbeikamen– sogar viele Frauen–, trugen Verbände und waren bewaffnet– mit Speeren, deren gezackte Seitenkanten aussahen wie Reihen von Haifischzähnen, mit Schwertern oder mit Holzbeilen, die ebenfalls gezahnte Kanten hatten.
    Übrigens, falls ihr euch fragt, wie die Mokianer an die vielen Haifischzähne kommen: Sie benutzen Kinder als Köder– vor allem solche, die zum Ende eines Buches vorblättern, um die letzte Seite zuerst zu lesen. Ich bin mir sicher, dass ihr so etwas nie tun würdet. Das wäre wirklich megadummizissimo.
    Viele der Leute, denen wir begegneten, winkten Aydee zu, und sie winkte zurück. Ihre Familie, die mokianischen Smedrys, war recht bekannt. Schließlich näherten wir uns dem Palast. Er sah aus wie eine sehr große Hütte. Die Wände bestanden aus dicken Schilfrohren und auf dem Strohdach prangte eine große Krone aus roten Blumen.
    Nun denkt ihr wahrscheinlich dasselbe, was ich damals dachte. Hütten? Gehörten die Mokianer nicht zu den hochgebildeten, wissenschaftsbegeisterten Völkern der Freien Königreiche? Warum wohnten sie dann in Hütten?
    Ich nahm natürlich an, dass es dafür eine gute Erklärung gab. »Also diese Gebäude«, sagte ich, »sind vermutlich aus speziell verstärkten magischen Schilfrohren erbaut. Sie sehen zwar aus wie Hütten, sind aber so stabil wie Burgen, stimmt’s?«
    »Nein«, sagte Mallo. »Es sind einfach nur Hütten.«
    »Oh! Aber innen haben sie Dehnungsglas, oder? Von außen sehen sie klein aus, aber von innen sind sie riesig, stimmt’s?«
    »Nein. Es sind einfach nur Hütten.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Wir mögen Hütten«, erklärte Mallo schulterzuckend. »Klar könnten wir Wolkenkratzer oder Burgen bauen. Aber warum? Um uns mit Mauern aus Stein und Stahl vom Himmel

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