Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Religion sind diese »Dinge« manchmal Blitzschläge.)
    Leider habe ich in den späteren Jahren meines Lebens eine sehr seltene Krankheit entwickelt, die als chronische Schlaumeierei bekannt ist. (Das ist eine Art Störung wie Legasthenie, nur leichter zu buchstabieren, besonders wenn man kein Legastheniker ist.) Aufgrund dieser tragischen, unheilbaren Krankheit bin ich unfähig, über irgendetwas zu lesen oder zu schreiben, ohne dumme Witze darüber zu machen.
    Deswegen habe ich das Thema Religion geflissentlich vermieden– denn wenn ich darüber reden würde, müsste ich mich darüber lustig machen. Und das könnte Anstoß erregen, weil die Leute ihre Religion sehr ernst nehmen. Also rede ich besser gar nicht darüber.
    Darum werde ich euch auch keinesfallserzählen, was Religion mit explosivem Kotzen gemeinsam hat. (Puh. Gut, dass ich nichts dergleichen gesagt habe. Das hätte wirklich Anstoß erregen können.)
    Angola begrüßte Kaz und Aydee mit einem Kopfnicken und einem Lächeln, dann schritt sie die Treppe wieder hinauf, in der Erwartung, dass wir ihr in den Palast folgten.
    »Wow«, sagte ich. »Ist sie immer so…«
    »…furchtbar majestätisch?«, fragte Bastille leise. »Ja. So war sie sogar schon vor ihrer Hochzeit.«
    »Dann verstehe ich, warum der König sie geheiratet hat. Zu schade, dass ich ihn nicht kennenlernen kann.«
    Bastilles Blick huschte zu Mallo hinüber, nur ganz kurz, aber ich sah es. Stirnrunzelnd wandte ich mich dem General zu und musterte ihn, um herauszufinden, was Bastilles Aufmerksamkeit erregt hatte. Wieder kam der Mann mir bekannt vor. Und jetzt…
    »Sie sind der König!«, rief ich aus und deutete auf ihn.
    »Wie bitte? Aber nein!«, sagte Mallo steif. »Der König wurde schon vor Wochen von den Crystin-Rittern in Sicherheit gebracht.«
    Er war ein miserabler Lügner.
    »Natürlich!«, sagte Kaz. »Ich dachte mir doch, dass ich Sie kenne. Vor ein paar Jahren haben wir einmal zusammen zu Abend gegessen. Erinnern Sie sich, Majestät? Mein Vater hat damals Cranberry-Saft auf Ihre Tapas gekippt.«
    Der Mann wirkte verlegen. »Vielleicht sollten wir hineingehen«, sagte er. »Ich glaube, ich muss Ihnen einiges erklären.«

KAPITEL NEIN!
    Ich habe mich sehr bemüht, am Anfang jedes Kapitels etwas Tiefschürfendes, Scharfsinniges und Bedeutsames zu sagen. Im Grunde steht in diesen Büchern größtenteils Blödsinn. (Zugegeben, die darin geschilderten Ereignisse sind realer Blödsinn, der mir wirklich passiert ist, aber eben trotzdem Blödsinn.) Deshalb finde ich es wichtig, jedes Kapitel mit der Erläuterung bedeutsamer und wichtiger Gedanken zu beginnen, damit die Lektüre der Bücher für euch keine totale Zeitverschwendung ist.
    Ich schlage vor, ihr lest diese Einleitungen noch einmal sorgfältig durch und sucht dabei nach ihrer tieferen Bedeutung. Meine Gedanken werden euch erleuchten und euch Weisheit schenken. Wenn etwas von dem, was ich sage, euch verwirren sollte, dann seid versichert, dass ich es am Ende erklären werde.
    Nehmen wir zum Beispiel den Anfang des letzten Kapitels. Beim Lesen der ersten Zeilen habt ihr meine Schreie möglicherweise für einen Ausdruck jener existenziellen Angst gehalten, die moderne Teenager befällt, wenn sie in eine Welt gestoßen werden, auf die sie nicht vorbereitet sind, in eine Welt, die sich drastisch verändert hat und nicht mehr die ist, die ihre Eltern kannten. (Danke für nichts, Heraklit!) Oder vielleicht dachtet ihr, es seien die Schreie eines Menschen, der erkennt, dass niemand ihm helfen oder beistehen kann.
    (In Wirklichkeit waren diese ersten Zeilen ein Ausdruck der existenziellen Krise, die ich durchgemacht habe, als mir beim Tippen eine riesige Spinne das Bein hochkrabbelte. Aber ihr versteht, was ich meine, oder?)
    Wir betraten den Palast. Drinnen roch es nach Schilf und Stroh und durch die großen offenen Fenster wehte eine kühle Brise herein. Der Teppich war aus langen Blättern geflochten und die Möbel waren aus zusammengebundenen Schilfrohren und Schilfgrasbündeln angefertigt. Eigentlich ganz gemütlich, wenn man nicht, wie ich, verärgert und verwirrt war und sich verraten fühlte.
    »Du hast es gewusst«, sagte ich vorwurfsvoll und deutete auf Bastille.
    »Ich habe den König sofort erkannt«, gab sie zu. »Aber er schien seine Identität geheim halten zu wollen. Deshalb habe ich mitgespielt.«
    »Ich auch«, sagte Aydee. »Ich… äh… habe es nur nicht so gut hingekriegt. Tut mir leid.«
    »Schon gut«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher