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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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mehreren Bibliothekaren in unserer Nähe warf, die daraufhin alle aufeinander zuflogen und als großes Knäuel auf dem Boden landeten.
    Ich konzentrierte mich auf einen anderen Bibliothekar, der gerade vorbeilief, und begann ihn zu verdreschen, indem ich mich selbst verdrosch. Doch ich blieb dabei nicht unversehrt. Sobald ich aufhörte, mich auf die Bibliothekare zu konzentrieren, die ich vermöbelt hatte, kamen die Schmerzen zu mir zurück. Ich brauchte eine andere Methode.
    »Du kläglicher, vorwitz’ger Narr, fahr’ wohl!«, rief ein Bibliothekar und stürmte auf mich zu.
    Ich wirbelte herum, konzentrierte mich auf ihn und tat das Erstbeste, was mir einfiel. Ich tat so, als wäre ich verrückt. Ich bin wahnsinnig, ich bin wahnsinnig, ich bin wahnsinnig!, dachte ich.
    Der Mann zögerte und ließ sein Schwert sinken. Er legte den Kopf auf die Seite, dann spazierte er davon. »Seht Ihr die Wolke dort, beinah’ in Gestalt eines Kamels?«, fragte er, den Blick zum Himmel gerichtet.
    Bastille befand sich mitten in einem wilden Kampfgetümmel. Sie versuchte, niemanden allzu schlimm zu verletzen, aber in dieser Situation war das schwer zu vermeiden, denn sie musste ihr Schwert benutzen. Einige Bibliothekare lagen auf dem Boden und hielten sich ihre Stichwunden in den Beinen oder Armen. Einen Mann hatte die Klinge unglücklicherweise in den Mund getroffen. Er hielt ein Stück von seiner Zunge in der Hand, und als ich an ihm vorbeilief, nuschelte er: »Doch brich, mein Herz, denn hüten muss ich meine lose Zunge.«
    »Weh mir, wehe, dass ich sah, was ich sah, und sehe, was ich sehe«, sagte ich und kniff die Augen zu.
    Allerdings konnte ich sie nicht lange zulassen. Ich öffnete sie wieder und versuchte, zu Bastille vorzudringen, um ihr zu helfen. Sie schien sich ganz gut zu behaupten. Ein Bibliothekar tauchte hinter ihr auf und versuchte sie von der Seite anzugreifen. Unterstützt von ein paar Kameraden ging er auf sie los, packte sie am Arm und schlug ihr das Kristallschwert aus der Hand.
    »O welch ein edler Geist ist hier zerstört!«, schrie ich und deutete auf Bastille.
    Kaz blickte zu uns herüber und nickte. Er entriss Aydee einen rosaroten Teddybären und warf ihn in unsere Richtung. Als die Granate explodierte, wurden wir alle nach hinten geschleudert. Ich überschlug mich bei der Landung, aber auch diesmal wurde niemand von uns verletzt.
    Die Explosion genügte, um Bastille aus den Fängen ihrer Angreifer zu befreien, aber ihr Schwert war weit weggeschleudert worden. Ich kämpfte mich durch, um es für sie zu holen, während sie ihren Dolch aus dem Gürtel zog und energisch einem Bibliothekar entgegentrat.
    »Ist das ein Dolch, was ich vor mir erblicke?«, fragte der Kerl und holte mit einem großen Schwert aus.
    Doch Bastille lächelte nur und blockierte sein Schwert mit ihrem Dolch. Dann machte sie blitzschnell einen Schritt nach vorn und trat ihm mit einem gestiefelten Fuß in den Schritt.
    »Geh in ein Kloster«, sagte sie, als er mit einem schrillen Schrei hinfiel.
    Bastille hasst es, wenn Leute aus dem falschen Theaterstück zitieren.
    Ich schnappte mir Bastilles Schwert, rannte zu ihr zurück und warf es ihr im Vorbeilaufen zu. »Kein Borger sei und auch Verleiher nicht: Sich und den Freund verliert das Darlehn oft.«
    »Ich Bettler, der ich bin, sogar an Dank bin ich arm«, sagte sie mit einem anerkennenden Kopfnicken.
    Ich sah mich nach weiteren Feinden um. Zu meiner Überraschung lagen die meisten aus der Gruppe, die uns angegriffen hatte, reglos auf dem Boden.
    »Wollt ihr beide sie treiben helfen?«, rief Kaz, während er zusammen mit Aydee an uns vorbeirannte. »Dem edleren Gemüte verarmt die Gabe mit des Gebers Güte.«
    Ich nickte zustimmend und raste auch los, auf die andere Seite des Lagers zu. Unterwegs kamen wir an seltsamen Scherbenhaufen vorbei. Es sah so aus, als handelte es sich um Glasscherben– von zerbrochenen Fenstern, Spiegeln, Trinkgläsern. Viele Bruchstücke waren so klein, dass kaum zu erkennen war, wozu sie einmal gehört hatten. Doch ich war zu angeschlagen, um mir über diese komischen Scherbenhaufen Gedanken zu machen. Der Einsatz der Überträgerlinsen hatte mich ziemlich mitgenommen. Mein Bauch schmerzte von den vielen Schlägen und die Linsen hatten mir viel Kraft geraubt.
    Zum Glück hatte der nächtliche Überraschungsangriff die Bibliothekare so verwirrt, dass wir, ohne noch einmal aufgehalten zu werden, die andere Seite des Lagers erreichten. Wir rannten hinaus und

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