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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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etwa dreißig Zentimetern hoch, die er auf uns ausrichtete und dann antippte. All diese Dinge waren mir immer noch neu, aber ich war mir ziemlich sicher, dass er etwas Ähnliches machte wie Fotografieren. Als er merkte, dass ich ihn ansah, ließ er die Glasplatten sinken, tippte zum Gruß an seine Kappe und fuhr davon.
    »Was sollte das denn?«, fragte ich.
    »Nun, Jungchen, du bist der Erbe der Smedry-Linie– ganz zu schweigen davon, dass du ein Okulator bist, der in den Ländern des Schweigens aufgewachsen ist. So jemand interessiert die Leute.«
    »Die Leute wissen von mir?«, fragte ich überrascht. Ich wusste, dass ich in Nalhalla geboren wurde, aber ich hatte angenommen, dass die Freien Untertanen das vergessen hatten.
    »Aber natürlich! Du bist eine Berühmtheit, Alcatraz– der Smedry, der als Kind auf mysteriöse Weise verschwand! Über dich sind Hunderte von Büchern geschrieben worden. Als vor ein paar Jahren herauskam, dass du in den Ländern des Schweigens großgezogen wurdest, machte das die ganze Geschichte nur noch interessanter. Meinst du etwa, all die Leute dort starren wegen mir hier herüber?«
    Ich war bisher ja noch nie in Nalhalla gewesen, deshalb war es mir nicht seltsam vorgekommen, dass an den Straßenrändern Leute standen, die anscheinend den Verkehr beobachteten. Erst jetzt bemerkte ich, dass viele von ihnen auf unseren Wagen zeigten.
    »Ach du lieber Splitter!«, flüsterte ich. »Ich bin Elvis.«
    Ihr Freien Untertanen kennt diesen Namen vielleicht nicht. Elvis war einst ein mächtiger schweigeländischer König. Er ist bis heute berühmt wegen seiner leidenschaftlichen Reden an Strafgefangene und wegen seiner komischen Schuhe– und weil er weniger wie er selbst aussah als die Leute, die sich kleiden wie er. Hinter seinem rätselhaften Verschwinden steckte ein Vertuschungsmanöver der Bibliothekare.
    »Ich weiß nicht, wer Elvis ist, Jungchen«, sagte Tante Patty. »Aber wer er auch sein mag, er ist wahrscheinlich nicht annähernd so bekannt wie du.«
    Völlig perplex sank ich in meinen Sitz zurück. Grandpa Smedry und die anderen hatten mir zu erklären versucht, wie bedeutend unsere Familie war, aber ich hatte es nie wirklich kapiert. Wir hatten eine Burg, die so groß war wie der Königspalast. Wir waren unglaublich reich. Wir besaßen magische Kräfte, um die andere uns beneideten. Und es waren Unmengen von Büchern über uns geschrieben worden.
    In diesem Moment, auf dieser Kutschfahrt, wurde es mir schlagartig klar. Ich begriff es endlich. Ich bin berühmt!, dachte ich, und bei diesem Gedanken breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus.
    Das war ein sehr wichtiger Punkt in meinem Leben. Nun dämmerte mir, wie viel Macht ich hatte. Und ich fand es nicht beängstigend, sondern aufregend, berühmt zu sein. Statt mich vor den Leuten mit den silimatischen Kameras zu verstecken, winkte ich ihnen zu. Da begannen sie noch aufgeregter in meine Richtung zu deuten. Ich genoss die Aufmerksamkeit, und mir war plötzlich wohlig warm, als würde ich von Sonnenlicht überflutet.
    Manche sagen, Ruhm sei vergänglich. Doch meiner klebt so hartnäckig an mir wie ein Kaugummi auf dem Bürgersteig, das von tausend Schuhsohlen festgetreten wurde und schon ganz schwarz ist. Ich werde ihn einfach nicht los, was ich auch tue.
    Manche sagen auch, Ruhm sei oberflächlich. Das ist leicht gesagt, wenn man nicht wie ich wegen eines Fluchs, der einen alles zerbrechen lässt, was man anfasst, seine ganze Kindheit lang von einer Familie zur anderen abgeschoben und von allen abgelehnt wurde.
    Ruhm ist wie ein Cheeseburger. Er ist vielleicht nicht das Beste oder Gesündeste, was es gibt, aber er macht einen trotzdem angenehm satt. Es ist einem ziemlich egal, wie gesund etwas ist, wenn man es so lange entbehrt hat. Wie ein Cheeseburger stillt Ruhm ein Bedürfnis und er schmeckt verdammt gut.
    Erst Jahre später erkennst du, was er mit deinem Herzen gemacht hat.
    »Wir sind da!«, sagte Tante Patty, als der Wagen anhielt. Ich war überrascht. Nachdem sie mir erzählt hatte, dass mein Cousin Folsom auf ehemalige Bibliothekare aufpassen musste, hatte ich erwartet, dass sie mich zu einer Art Polizeiwache oder einem Geheimdienstversteck bringen würde. Stattdessen waren wir nun in einem Einkaufsviertel mit kleinen Geschäften, die in die Frontmauern der Burgen hineingebaut waren. Tante Patty bezahlte den Kutscher mit ein paar Glasmünzen und stieg aus.
    »Hast du nicht gesagt, dass Folsom auf eine Spionin der

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