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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Rittern gerannt.«
    Grandpa Smedry schnaubte. »Du meinst, sie musste weg, um ihren Gerichtstermin nicht zu verpassen.«
    »Es ist unfair, sie zu verurteilen!«, stieß ich hervor. »Sie hat ihr Schwert nicht zerbrochen. Das war meine Schuld.«
    »Hm, ja«, sagte Grandpa Smedry. »Wenn nur jemand bereit wäre, für sie auszusagen…«
    »Moment mal«, sagte ich. »Kann ich das tun?«
    »Was habe ich dir über die Vorrechte der Smedrys erzählt, Junge?«
    »Dass wir Leute verheiraten können«, sagte ich. »Wir können auch Leute verhaften, und wir haben das Recht, in Gerichtsverfahren das Wort zu ergreifen…«
    Bestürzt sprang ich auf. »Ich Idiot!«
    »Ich bevorzuge den Ausdruck ›Begriffsstutzer‹«, sagte Grandpa Smedry. »Aber wahrscheinlich nur, weil ich ihn gerade erfunden habe und einen gewissen Urheberstolz empfinde.« Er lächelte und zwinkerte mir zu.
    »Wann beginnt ihre Verhandlung?«, fragte ich.
    »Die läuft schon den ganzen Nachmittag«, erwiderte Grandpa Smedry und zog eine Sanduhr hervor. »Wahrscheinlich wird bald das Urteil verkündet. Es wird schwierig, noch rechtzeitig hinzukommen. Lahme Lowrys! Wenn wir uns doch nur mit einer Zauberglaskiste dorthin teleportieren könnten!«
    Er überlegte kurz. »Moment mal, das können wir ja! Im Keller dieser Burg steht so eine Kiste!« Er sprang auf die Füße. »Los, komm! Wir sind spät dran!«

Kapitel 10
    In den Ländern des Schweigens gibt es eine schreckliche Foltermethode, die von den Bibliothekaren erfunden wurde. Dieses Buch soll zwar für alle Altersgruppen sein, doch ich finde, es ist Zeit, über diese verstörende und grausame Praktik zu sprechen. Jemand muss den Mut aufbringen, sie anzuprangern.
    Genau. Es ist Zeit, über gewisse Fernsehsendungen zu sprechen, und zwar über das Kinderprogramm, das die Bibliothekare ausstrahlen, wenn die Kinder von der Schule heimkommen. In diesen Sendungen geht es gewöhnlich um Kinder, die sich mit absurden Problemen wie Mobbing, Cliquendruck oder Rennmausschnupfen herumschlagen. Erst wird das Leben eines Kindes mit all seinen Konflikten und Schwierigkeiten gezeigt, und dann wird für jedes Problem eine nette einfache Lösung präsentiert, sodass am Ende alles gut wird.
    Es ist so eine Qual, diese furchtbar langweiligen und penetranten Sendungen anzuschauen, dass die Kinder sich wünschen, sie wären wieder in der Schule. Genau das ist natürlich der Zweck dieses Kinderprogramms. Wenn die Kinder am nächsten Morgen aufstehen und die ungekürzte Division üben müssen, sollen sie denken: Wenigstens hocke ich nicht zu Hause und glotze dieses schreckliche Kinderprogramm.
    Ich erkläre das hier für alle Freien Untertanen, damit sie verstehen, was ich meine. Ich will nicht, dass dieses Buch wie eine dieser Kindersendungen klingt. Es ist mir wichtig, dass ihr das versteht.
    Ich lasse mir meinen Ruhm zu Kopf steigen. Aber dieses Buch soll nicht zeigen, wie schlecht das ist, sondern die Wahrheit über mich als Menschen erzählen. Es soll zeigen, wozu ich fähig bin. Dieser erste Tag in Nalhalla sagt, glaube ich, eine Menge über mich aus.
    Ich mag nicht einmal Nalhalla-Burger.
    Tief im Innern der Burg Smedry kamen wir zu einem Raum, vor dem sechs Wachen standen. Sie salutierten vor Grandpa Smedry, der ihren Gruß erwiderte, indem er ihnen mit den Fingern zuwedelte. (So ist er manchmal.)
    Drinnen sahen wir eine Gruppe von schwarz gekleideten Leuten, die eine große Metallkiste polierten.
    »Ist das also die Zauberkiste?«, fragte ich.
    »Genau«, erwiderte Grandpa Smedry lächelnd.
    »Sollten wir nicht lieber einen Drachen oder so was anfordern, um nach Crystallia zu kommen?«
    »Mit der Kiste da geht’s schneller«, sagte Grandpa Smedry und winkte einen der Schwarzkittel herüber. (Statt weißen Laborkitteln tragen die Freien Untertanen schwarze. Schwarz ist viel praktischer. Wenn Wissenschaftler sich in die Luft sprengen, besteht eine Chance, zumindest ihre Kleidung zu retten.)
    »Lord Smedry«, sagte die Frau. »Wir haben mit Crystallia eine Tauschzeit vereinbart. In etwa fünf Minuten wird alles für Sie bereit sein.«
    »Hervorragend, bestens!«, sagte Grandpa Smedry. Dann fiel ihm die Kinnlade herunter.
    »Was ist?«, fragte ich alarmiert.
    »Nun, es ist nur… wir sind früh dran. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Du übst wohl einen schlechten Einfluss auf mich aus, Junge!«
    »Tut mir leid«, sagte ich. Ich wurde immer nervöser. Warum hatte ich nicht daran gedacht, Bastille zu Hilfe zu eilen?

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