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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gar nicht loswerden wollte, sondern von seiner Frau verraten wurde und sich dann gezwungen sah, mich wegzugeben, um seine wichtige Arbeit fortsetzen zu können.
    Dieser Vater meiner Träume wäre über die Wiedervereinigung mit seinem Sohn glücklich gewesen. Ich hatte gehofft, er würde sich über meine Heimkehr freuen oder zumindest Interesse an mir zeigen. Ich hatte mir jemanden vorgestellt, der ein bisschen mehr wie Indiana Jones und ein bisschen weniger wie Mick Jagger war.
    »Mutter war da«, sagte ich und trat ein.
    Mein Vater reagierte auf die Störung weder überrascht noch irritiert. Er blickte nicht einmal von seinem Dokument auf. »Wo?«, fragte er nur.
    »Auf der Party heute Mittag. Hast du sie gesehen?«
    »Nicht dass ich wüsste«, erwiderte mein Vater.
    »Ich war überrascht, dich dort zu sehen.«
    Mein Vater sagte nichts, sondern kritzelte nur etwas auf sein Pergament. Ich wurde aus ihm nicht schlau. Auf der Party war er völlig in seiner Superstarrolle aufgegangen. Und nun, zu Hause, war er völlig in seine Arbeit vertieft.
    »Woran arbeitest du?«, fragte ich.
    Er seufzte und blickte endlich zu mir auf. »Ich verstehe, dass Kinder manchmal Unterhaltung brauchen. Gibt es irgendetwas, was ich dir von den Dienern bringen lassen kann? Du musst es nur sagen. Dann sorge ich dafür, dass du es bekommst.«
    »Ja gut, danke«, sagte ich.
    Er nickte und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Es wurde ganz still im Raum. Das einzige Geräusch war das Kratzen seines Federkiels auf dem Pergament.
    Ich verließ den Raum. Mir war nicht mehr danach, Diener oder meinen Großvater zu suchen. Mir war schlecht, als hätte ich drei Familienpackungen mit Halloween-Süßigkeiten verdrückt und dann einen Schlag in den Magen bekommen. Ich schlenderte zurück, in Richtung des Partykellers, in dem ich meine neuen Freunde zurückgelassen hatte. Als ich schließlich dort ankam und hineinschaute, war ich überrascht, wer die Gruppe unterhielt.
    »Grandpa?«, fragte ich.
    »Ah, Alcatraz, mein Junge«, sagte Grandpa Smedry, der auf einem hochbeinigen Stuhl saß. »Gut, dich zu sehen! Ich habe diesen vornehmen jungen Herrschaften gerade erklärt, dass du gleich zurückkommst und dass sie sich keine Sorgen um dich zu machen brauchen.«
    Sie wirkten nicht sonderlich besorgt, hatten aber irgendwo weitere Snacks aufgetrieben– Popcorn und Nalhalla-Burger. Ich stand in der Tür. Bei der Vorstellung, vor meinem Großvater zu meinen Fans zu sprechen, wurde mir aus irgendeinem Grund noch übler.
    »Du siehst aus, als wäre dir nicht gut, mein Junge«, sagte Grandpa Smedry. »Vielleicht sollten wir dir etwas dagegen geben.«
    »Ich glaube… ja, das wäre nett«, sagte ich.
    »Wir sind gleich zurück!«, sagte Grandpa Smedry zu den anderen und sprang von seinem Stuhl. Ich folgte ihm den Gang hinunter, bis er in einer dunklen Ecke stehen blieb. »Mir ist genau das Richtige eingefallen, Junge! Das wird dir schnell helfen!«
    »Prima«, sagte ich. »Was ist es?«
    Er ohrfeigte mich.
    Ich blinzelte verwirrt. Die Ohrfeige hatte nicht wirklich wehgetan, war aber völlig unerwartet gekommen. »Was war das denn?«, fragte ich.
    »Ich habe dir eine geknallt«, sagte Grandpa Smedry. Dann fügte er etwas leiser hinzu: »Das ist ein altes Familienrezept.«
    »Gegen was?«
    »Gegen Begriffsstutzigkeit«, sagte Grandpa Smedry. Er seufzte und hockte sich auf den Boden, der mit Teppich ausgelegt war. »Setz dich, Junge.«
    Ich tat es, immer noch etwas verdattert.
    »Ich habe vorhin mit Folsom und seiner reizenden Freundin Himalaya gesprochen«, sagte Grandpa Smedry mit einem freundlichen Lächeln, als hätte er mich nicht soeben geohrfeigt. »Sie scheinen dich für ziemlich verwegen zu halten!«
    »Ist das ein Problem?«
    »Verklettete Verns, natürlich nicht! Ich war stolz auf dich, als ich das hörte. Verwegenheit und Kühnheit sind sehr rühmliche Smedry-Eigenschaften. Aber die beiden haben noch andere Dinge über dich gesagt, auch wenn sie die erst auf mein Drängen hin zugegeben haben.«
    »Was für Dinge?«
    »Dass du egozentrisch bist. Dass du dich für etwas Besseres hältst und dass du nur über dich selbst redest. Also das klang nicht nach dem Alcatraz, den ich kennengelernt habe. Ganz und gar nicht. Deshalb bin ich hierher zurückgekommen, um zu sehen, was los ist. Und was musste ich feststellen? Dass eine Horde von Atticas Speichelleckern in meiner Burg herumhängt, so wie früher.«
    »Speichellecker meines Vaters?« fragte ich und blickte zu

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