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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Gedanke an etwas lockerer sitzende Jeans linderte ihr zunehmendes Elend. Sie ging zum Schrank und nahm die illegale Flasche mit Ibuprofen aus der Spitze eines Schuhs. Sie schüttelte drei Tabletten auf ihre Handfläche und schluckte sie mit Wasser. Dann setzte sie sich in einen zu weich gepolsterten Sessel und wartete auf die schmerzlindernde Wirkung. Eine halbe Stunde später hatten ihre Kopfschmerzen etwas nachgelassen, waren aber noch nicht vergangen; trotzdem hatte das Medikament eine leicht betäubende Wirkung, und sie war entspannter. Sie ging wieder ins Bett und schlief bald erneut ein.
    Das Läuten des Telefons brachte sie wieder zu Bewußtsein. Janie, dachte sie froh und hatte Visionen von Hühnersuppe und Thermometern. Sie wird mir Vitamine und Wick Vaporub bringen und mich warm zudecken, und in ein oder zwei Tagen geht es mir besser. In erwartungsvoller Erleichterung, mit ihrer Chefin zu sprechen, nahm sie den Hörer ab und war überrascht, wie schwach ihre eigene Stimme klang. Noch überraschter war sie, als sie am anderen Ende der Leitung nicht Janies Stimme hörte.
    »Caroline, hier ist Ted Cummings.«
    Caroline war einen Moment verwirrt; sie konnte noch immer nicht klar denken und brauchte ein paar Augenblicke, um sich zu erinnern, daß Ted versprochen hatte, in Janies Abwesenheit nach ihr zu sehen. Sie kam sofort zu dem Schluß, daß Janie noch nicht zurückgekommen war und daß es weder Hühnersuppe noch Gingerale geben würde. Ihre Enttäuschung war beinahe offenkundig.
    »Oh, hallo«, sagte sie nach kurzer Pause. »Tut mir leid, wenn ich mich verwirrt anhöre. Ich hatte vergessen, daß Sie anrufen wollten. Ich bin heute morgen noch immer nicht ganz auf dem Posten.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte er. »Aber vielleicht möchten Sie auf die Uhr sehen. Es ist Nachmittag.«
    Caroline wollte den Kopf nach der Uhr auf dem Nachttisch umdrehen, aber ihr Hals war viel zu steif. Also drehte sie den ganzen Oberkörper und entdeckte, daß es schon nach fünfzehn Uhr war. »Mein Gott, ich bin früher wach geworden und dann wieder ins Bett gegangen. Offenbar fehlen mir ungefähr sechs Stunden.«
    »Geht es Ihnen denn jetzt ein bißchen besser?« fragte er.
    »Eigentlich nicht«, sagte sie. »Gerade wollte ich den Kopf drehen, und es tat richtig weh. Wirklich eine schlimme Erkältung.«
    Du hast ja keine Ahnung, dachte Ted. »Weshalb ich anrufe ...«, sagte Ted. »Ich habe heute morgen mit einem meiner Kollegen aus der medizinischen Abteilung des Instituts gesprochen. Ich habe erwähnt, daß Sie vielleicht ärztliche Hilfe brauchen, und gesagt, Sie hätten vielleicht eine Art Grippe. Er war ziemlich besorgt; er hat gesagt, es gäbe da einen Bakterienstamm, den wir gerade erst gefunden haben, und die ersten Symptome wären ganz ähnlich wie bei Grippe. Leider wird die Sache sehr viel schlimmer als eine Grippe, wenn sie nicht behandelt wird. Sie kann tödlich sein, und er hat mir versichert, damit sei nicht zu spaßen. Sie haben die Quelle des Ausbruchs noch nicht entdeckt, Sie könnten es sich also überall geholt haben.«
    Caroline geriet allmählich in Panik, und ihre Stimme verriet das. »Was treten sonst noch für Symptome auf?«
    »Zuerst ein steifer Hals«, sagte er. »Hohes Fieber, auch bei Bettruhe. Schwellung der Drüsen am Hals und in der Leistengegend. Dunkle Stellen auf der Haut, die fast wie blaue Flecken aussehen.«
    »Diese Symptome habe ich! Jedes einzelne davon! Oh, mein Gott ...«
    »Keine Panik«, sagte er mit seiner beruhigendsten Stimme. »Es ist bakteriell, und anscheinend handelt es sich um eines der seltenen Tierchen, die noch auf Antibiotika ansprechen.«
    »Gott sei Dank«, sagte Caroline. Ihre Stimme klang ungeheuer erleichtert. »Was soll ich jetzt tun? Muß ich mich testen lassen oder so?«
    »Leider ist die medizinische Abteilung des Instituts für ein paar Tage geschlossen, weil wir im Augenblick keine stationären Patienten im Haus haben. Ich kann Sie erst testen lassen, wenn sie wieder geöffnet ist.«
    »Aber brauche ich nicht einen Test, um behandelt zu werden? Hier geht doch sonst alles der Reihe nach.«
    »Ja, das ist schon richtig, aber in Ihrer Situation würde das keinen Unterschied machen. Es handelt sich um eine neu aufkommende Krankheit, und die ist im System noch nicht vorgesehen.«
    »Warum nicht?«
    »Nicht genug Fälle wahrscheinlich. Eine gewisse Schwelle muß überschritten sein, ehe sie in das ganze System aufgenommen wird.«
    »Wie kommt es

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