Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
Vom Netzwerk:
dann, daß es schon einen Test dafür gibt?«
    Es gefiel ihm nicht, daß sie all diese schwierigen Fragen stellte. Warum mußte ich ausgerechnet jemanden infizieren, der ein Gehirn im Kopf hat? dachte er. Aufgepaßt jetzt ...
    »Es ist eigentlich kein Test, sondern nur ein Mittel, die spezifischen Bakterien festzustellen, nach denen wir suchen. Wir benutzen eine Art Polymerase-Kettenreaktion, um genug Material für Identifikationszwecke zu züchten. Das ist sehr schnell und ziemlich genau.«
    Dann legte er eine effektvolle Pause ein; er wollte, daß sie dachte, er halte irgendein wichtiges Detail vor ihr geheim, etwas so Schreckliches, daß sie es nicht bewältigen könnte.
    Caroline schnappte nach dem Köder und durchbrach das Schweigen. »Aber ich muß behandelt werden! Ich werde in eine Klinik gehen müssen. Wenn die Krankheit so schrecklich ist, sollte ich wohl nicht warten .«
    »Beruhigen Sie sich«, sagte er. »Panik hilft uns jetzt nicht weiter.« Aber Panik war genau das, was er hatte erzeugen wollen; er wollte die Kontrolle über sie erlangen, notfalls mittels ihrer Angst, solange Janie noch nicht zurück war. Er mußte sie in diesem Hotelzimmer festhalten und so aus dem Verkehr ziehen. Er würde sie unter seine Kontrolle bringen, wenn er sich selbst in die von ihm geschaffene Lösung des Problems einbezog. »Das wäre für uns beide im Moment keine gute Idee«, sagte er daher. »Es bringt uns in eine heikle Situation. Wenn eine medizinische Überwachungsstelle denkt, daß etwas Ansteckendes vorliegt, dann ist Ihr Status als Ausländerin ein großer Nachteil.«
    »O Gott! Was würde dann passieren?«
    Ein weiteres vielsagendes Zögern. Dann, vorsichtig: »Biopol müßte Sie unter Quarantäne stellen, bis eine definitive Diagnose erfolgt. In letzter Zeit sind die Einrichtungen von Biopol so überlaufen, daß es mehrere Tage dauert, bis sie jeden Patienten erst einmal untersucht haben. Das könnte eine lange Wartezeit in einem Lager bedeuten. Und in neun von zehn Fällen kommen die Leute auch dann in ein Lager, wenn es sich bloß um eine Erkältung handelt. Ich glaube nicht, daß wir im Moment in so eine Einrichtung geraten wollen, vor allem, wenn Sie wirklich krank sind und es Ihnen sehr schlecht geht.«
    »Das tut es. Ich kann kaum den Hals bewegen.«
    Und deine Leisten schwellen an, deine Achselhöhlen schmerzen, und die Haut an deinem Hals wird dunkel, dachte er. »Das ist eines der Symptome, nach denen ich Ausschau halten soll. Und noch etwas müssen wir berücksichtigen. Wenn Sie noch nicht geprintet sind, dann wird das nachgeholt, während Sie in Quarantäne sind. Die Prozedur ist ohnehin nicht sehr angenehm, und ich denke, sie könnte ziemlich scheußlich sein, wenn man bereits krank ist.«
    Carolines Schweigen war genau die Reaktion, die er erhofft hatte. Er wußte, sie stellte sich die schauderhaften Konsequenzen vor, wenn sie außerhalb der von ihm angebotenen Kanäle medizinische Hilfe suchte. Übertriebene und ungenaue Vorstellungen von den Schrecken des Bodyprintings gingen ihr durch den Kopf, zusammen mit der Angst davor, gegen ihren Willen festgehalten zu werden, während die Gesundheitsbehörden entschieden, was mit ihr zu geschehen hatte. Er hoffte, daß sie sich eine Art Viehpferch mit unzulänglichen sanitären Einrichtungen und Horden von schmutzigen, ansteckenden Leuten vorstellte. In Wirklichkeit waren die Einrichtungen ziemlich modern und sauber, und die Insassen wurden gut behandelt, aber er wollte sie in ihrer falschen Vorstellung bestärken, damit sie ihn für ihren Beschützer hielt; er wollte ihr solche Angst einjagen, daß sie tat, was immer er verlangte, damit er sie gegen die Pest behandeln konnte, ohne daß jemand außer ihm von ihrer Erkrankung erfuhr.
    Ohne auf eine Antwort von ihr zu warten, fuhr er fort: »Ich könnte Sie heute nachmittag besuchen und mit der medikamentösen Behandlung anfangen. Morgen brauchen Sie dann eine Wiederholungsdosis.«
    »Oh, Ted ... ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich bin, daß Sie das für mich tun. Sie machen sich so viel Mühe für jemanden, den Sie kaum kennen.«
    »Nein, ganz und gar nicht. Ich freue mich, wenn ich Ihnen helfen kann. Ich weiß, wie unangenehm diese Dinge sein können . heutzutage ist das alles so schwierig. Sie sind in einem fremden Land und kennen das System nicht. Es macht wirklich keine Mühe.«
    »Sind Sie sicher, daß Sie sich damit nicht in Schwierigkeiten bringen? Ich meine, mir kommt es so vor, als

Weitere Kostenlose Bücher