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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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und als er sich umsah, erblickte er in der Tür Adeles Silhouette.
    »Bleibt liegen, Kind, ich komme gleich zurück.« Er zog den seitlichen Vorhang des Baldachins zu, verließ das Zimmer, nahm Adele beim Ellbogen und zog sie mit sich.
    Mit angstvollem Blick sagte sie zu ihm: »Ich sehe dir an, daß du keine guten Nachrichten hast.«
    Er bestätigte ihren Verdacht mit einem Nicken, und sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter und weinte. Als er sie tröstete, sah sie unter Tränen zu ihm auf und sagte: »Ich kann es nicht ertragen, sie sterben zu sehen.«
    »Ich auch nicht, meine Liebste, aber diesmal bin ich nicht hilflos. Wir haben wenigstens einige Mittel, mit denen wir versuchen können, sie zu retten.«
    »Die Medizin!« rief Adele. »Wo ist sie? Ich werde sie holen!«
    »Sie ist schon im Zimmer, auf dem Tisch neben dem Bett.«
    »Dann laß uns keine Minute vergeuden und sie sofort behandeln.«

18
     
    Janie und Bruce gingen langsam durch die Halle ihres Londoner Hotels und kosteten die letzten paar Augenblicke aus, die sie miteinander allein waren. »Mission erfüllt«, sagte er.
    Janie sah ihn an und grinste. »Nicht gerade sehr schön erfüllt, aber immerhin. Die Reise hatte jedenfalls ihre Höhepunkte. Gegen Ende habe ich allmählich vergessen, warum wir sie überhaupt angetreten hatten.«
    Bruce lachte. »Ich auch. Es waren diese Bodenproben, nicht? Ich werde dafür sorgen, daß sie ins Kühllager kommen«, sagte er.
    »Und laß sie bewachen«, sagte Janie.
    »Oh, keine Sorge«, sagte er. »Ich habe vor, selbst für ihre Sicherheit zu sorgen.« Er blieb stehen und faßte ihre Hand; sie standen in der Mitte der Halle und sahen sich an. Ringsum gingen Leute vorbei. »Ich muß sagen, ich glaube, es hat ein recht gutes Ende genommen«, sagte er.
    »Da stimme ich dir zu. Ich bin selbst überrascht, wie leid es mir tut, daß es vorbei ist.«
    »Ich fahre mit dir nach oben«, bot er an. »Ich begleite dich bis zu deiner Tür.« »Eigentlich«, sagte sie, »hatte ich daran gedacht, die Treppe zu nehmen. Ich könnte ein bißchen Bewegung brauchen.« Sie lächelte und berührte seine Wange. »Es dauert länger. Ich bin noch nicht ganz bereit, dich gehen zu lassen.«
    Trotzdem stöhnte Bruce bei der Vorstellung, sechs Stockwerke hochlaufen zu müssen.
    »Ich habe dich erschöpft, was?« scherzte Janie. »Dabei fand ich, daß du so fit aussiehst. Muß am Mondlicht gelegen haben.«
    Er grinste. »Wenn ich’s mir recht überlege, habe ich heute morgen einen ganz schönen Muskelkater. Okay, ich gestehe. Du hast mich erschöpft. Ich sollte wohl versuchen, wieder zu Kräften zu kommen.«
    »Dann sollten wir unbedingt den Aufzug nehmen.«
    Als sie im sechsten Stock aus der Kabine traten, lächelten und strahlten sie noch immer. Langsam gingen sie zur Tür von Janies Suite. Bruce legte die Arme um sie und fing an, sie zum Abschied zu küssen, als sie vom Geräusch eines Türschlosses gestört wurden, das gedreht wurde. Es unterbrach den Rhythmus ihres Kusses. Abrupt fuhren sie auseinander und schauten in Richtung des Geräuschs. Ein paar Türen weiter erschien eine Hand, um die Zeitung zu ergreifen, die auf dem Teppich lag, der erste konkrete Beweis dafür, daß die reale Welt tatsächlich versuchen würde, das Nachglühen ihrer Idylle, die eine Nacht gedauert hatte, auszulöschen. Dann verschwand die Hand, und die Tür wurde wieder zugezogen.
    Janie runzelte die Stirn. »Tun wir das drinnen.«
    »Gute Idee«, sagte Bruce.
    Sie zog die Magnetkarte aus ihrer Brieftasche und öffnete die Tür, doch ehe sie eintrat, schaute sie zu Carolines Tür und bemerkte das BITTE- NICHT-STÖREN-Schild, das dort immer noch hing. Sie tippte Bruce auf den Arm und wies auf das Schild.
    »Ach du liebe Güte«, sagte sie ein wenig verschnupft, »die Streunerin ist anscheinend zurückgekommen; sieht so aus, als müßte sie etwas ausschlafen.«
    »Ist das Carolines Suite?« fragte Bruce.
    »Ja. Du hattest vermutlich recht. Sie muß jemanden kennengelernt haben. Vermutlich erwartet mich inzwischen eine Nachricht von ihr.« Sie gingen hinein, und Janie zog ihre Jacke aus.
    »Warte eine Minute, bis ich das Geheimnis aufgeklärt habe, dann gebe ich dir einen ordentlichen Abschiedskuß«, sagte sie.
    »Kein Problem«, sagte Bruce. »Du bist diejenige, die wenig Zeit hat.«
    »Erinnere mich nicht daran«, sagte Janie. Sie ging zum Telefon und wollte die Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter abrufen, aber es gab keine. Sie wählte die Nummer von

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