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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Beweise zerstören.«
    Janie beobachtete ihn schockiert. »Beweise für was? Willst du damit sagen, du denkst, daß Caroline das getan hat?«
    Er sah sie vielsagend an und antwortete: »Janie, es ist ihr Zimmer, er ist tot, und sie ist nicht da. Was soll ich denn sonst denken?«
    Sie kämpfte ihren Zorn nieder und kniete sich neben ihn. »Wir haben doch keine Ahnung, wie er gestorben ist.« Sie beugte sich vor und sah sich Teds Gesicht an. »Ich sehe keine traumatischen
    Male, und nichts deutet darauf hin, daß sie gekämpft haben könnten.« Sie beugte sich tiefer hinunter, hielt den Atem an und betrachtete die Leiche genau.
    »Verdammt«, sagte sie. »Ich muß näher heran.« Sie stand auf und wischte sich die Hände an der Hose ab, obwohl sie die Leiche nicht berührt hatte. »Ich habe Handschuhe und Masken in meinem Zimmer. Holen wir sie.« Sie warf ihm einen intensiven Blick zu, als er aufstand, und sagte: »Caroline hat das nicht getan.«
    Bruce war nicht davon überzeugt, als er ihr aus dem Raum folgte.
    Wie John Sandhaus fand, starrte ihn der Umschlag aus London schon viel zu lange von der Ecke seines Schreibtischs aus an. Wenn man sie nicht beachtet, kriegen sie nach einer Weile Augen, dachte er und nahm ihn in die Hand. Aus einem anderen Teil des Hauses drang das Lärmen spielender Kinder in sein Arbeitszimmer. Er rief seiner Frau zu: »Cathy, kannst du die Kinder bitte ruhig halten, damit ich arbeiten kann?«
    Prompt lud Cathy ihn ein, mit sich selbst zu kopulieren; also schloß er die Tür zu seinem Arbeitszimmer, um die Familiengeräusche auszuschließen, und hatte dabei Schuldgefühle, weil er wußte, daß eine Zeit kommen würde, wo er den behaglichen
    Lärm seiner spielenden Kinder vermissen würde. Er wußte, eines Tages, und zwar vielleicht zu bald, würde sein Fehlen weit störender sein als seine Anwesenheit.
    Während er darauf wartete, daß sein Computer sich in die Datenbank der Universität einklinkte, schaute er aus dem Fenster auf die schöne neuenglische Landschaft. Sehr bald, dachte er, würden die Farben prachtvoll sein, aber dann würde es natürlich die unvermeidlichen, endlosen Blätter zu rechen geben, und jeder Gedanke an Pracht würde verblassen.
    Mit besänftigender, ruhiger Stimme sagte der Computer zu ihm: »Willkommen bei Biocom. Bitte geben Sie Ihr Paßwort ein.«
    Er bediente ein paar Tasten und antwortete dann mit sarkastischer Stimme: »Da ist dein blödes Paßwort, du Plastikhaufen! Und hör auf, mit mir zu reden! Du bist kein Mensch.«
    Als wolle er ihm sofort widersprechen, erwiderte der Computer: »Sie haben Zutritt. Danke für die Benutzung von Biocom.«
    Was soll ich denn wohl sonst benutzen? dachte er. Ihr Burschen habt doch alles in der Hand. Es gibt nichts anderes .
    Binnen weniger Sekunden war er online mit der CDC-Datenbank in Atlanta verbunden, und der Computer suchte nach einer Entsprechung der graphischen Darstellung, die Janie Crowe ihm geschickt hatte. Das Programm meldete sich wieder und bat um weitere Informationen, aber er hatte keine. Sie hatte nur einen Ausdruck geschickt; die üblichen chemischen oder genetischen Informationen waren nicht mitgekommen. Er nahm sich vor, bei ihrer Rückkehr mit ihr über unvollständige Daten zu reden, und fragte sich dann, ob ein solcher Tadel nicht vielleicht sofort ein Auslandsgespräch rechtfertigte. Aber die Notiz, die sie an den Ausdruck geheftet hatte, besagte: »Viel Spaß!« Er zweifelte daher daran, daß dieses Ding Bestandteil ihrer endgültigen Daten sein würde. Er entschied sich gegen einen Anruf.
    Er kehrte zur ursprünglichen Datei zurück, ließ das Bild durch drei verschiedene Filter laufen und hoffte, es so schärfer und besser lesbar zu machen. Seine Anstrengungen hatten Erfolg, denn als er es das nächste Mal durch das Programm schickte, erschien eine neue Darstellung und teilte ihm mit, das geheimnisvolle Ding heiße Yersinia pestis.
    Yersinia. Ein Enterobakterium, dachte er. Zu pestis fiel ihm nichts ein. »Kennen wir uns?« fragte er die Abbildung auf dem Schirm. »Nein, ich glaube nicht. Zumindest sind wir uns nicht in letzter Zeit begegnet. Okay, schauen wir mal, was wir sonst noch über dich haben.« Er rief eine Liste von Optionen auf, ging sie durch und entschied sich für »Pathologie«. Die Datei erschien auf dem Bildschirm, und er begann sie zu lesen. Es dauerte nicht lange, bis seine Augen sich weiteten und sein Herz schneller zu schlagen begann.
    Verdammte Scheiße, sagte er unhörbar.

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