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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Menge Leute, bis endlich jemand zugab, er habe gesehen, wie ein Einkaufswagen den Hügel hinaufgeschoben wurde; keine Frau, sondern ein sehr magerer Mann , berichtete der Zeuge, sicher nicht mal fünfzig Kilo schwer. Aber da war eindeutig jemand in dem Einkaufskarren, jemand mit roten Haaren. Rosow nahm über Funk mit den anderen Suchmannschaften Kontakt auf und berichtete ihnen, daß die gesuchte Person wahrscheinlich inzwischen eine andere sei.
    Ein Schwächling von nicht mal hundert Pfund, dachte er traurig bei sich. Und eine schöne junge Frau . Wir werden sie einfach beide abservieren , ohne Fragen zu stellen. Als er die Leiche des toten Wachmannes aus dem Institut untersucht hatte, hatte der arme Mann sich als vollkommen sauber erwiesen, ohne jedes erkennbare Problem, nicht mal ein Pickel. So eine tragische Vergeudung! Aus dem Aussehen seines Magens hatte Rosow geschlossen, daß der Mann hin und wieder an Blähungen litt. Aber Fürze sind nicht ansteckend. Und auch nicht illegal.
    Grimmig vollendet er seinen Gedanken: Sie sind noch nicht illegal.
    Er führte sein Team den Hügel hinauf, wohin der Zeuge ihn gewiesen hatte; in ihren schweren Anzügen und mit der ganzen Ausrüstung keuchten und schnauften die Biocops, als sie oben angelangt waren. »Wie zum Teufel hat jemand, der angeblich so dürr war, es geschafft, einen Einkaufswagen mit einem Menschen drin diesen Scheißhügel raufzuschieben?« fragte er; als Antwort erhielt er von seinem Team nur schweigendes Achselzucken.
    Als sie das Feld erreichten, sah er das offene Tor und fühlte sich davon auf unerklärliche Weise angezogen. Was ist das? fragte er sich. Hier gibt es nichts. Spuren im Schlamm, zwei weit auseinanderstehende, schmale Rillen, die durchaus von einem Einkaufskarren stammen mochten, führten vom Tor weg zur Mitte des Feldes. Doch auf einer kleinen Erhebung schienen sie zu enden und dann wieder umzukehren. Rasch sah er sich in der unmittelbaren Umgebung des Feldes um, entdeckte aber keine Wohnstätten und entschied, daß derjenige, der den Karren geschoben hatte, es hier wahrscheinlich zu holprig gefunden und kehrtgemacht hatte, um einen besseren Weg durch das Feld zu finden. Aber warum sollte jemand dieses Feld überqueren wollen? fragte er sich. Es führt nirgends hin. Ratlos leitete er sein Team wieder zurück und durch das Tor, wo die Spur sich verlor, als der Pfad in die asphaltierte Straße überging.
    Das Telefon läutete und läutete. Endlich gab Janie die Hoffnung auf und klappte das kleine Handy zu. Entmutigt warf sie es Bruce zu, der es auffing und in die Tasche steckte.
    »Da meldet sich niemand«, sagte sie, »aber Caroline muß sich mit ihm in Verbindung gesetzt haben. Es gibt keinen anderen Grund, warum er sonst so eine Nachricht hinterlassen haben sollte.«
    »Und was willst du jetzt tun?«
    »Ich denke, wir sollten einfach hingehen. Entweder ist er nicht da, oder er meldet sich nicht. Vielleicht hinterläßt er eine Nachricht, die uns anderswohin ruft. Ich weiß nicht. Er ist ein sehr alter Mann.«
    »Gut. Das mit dem Portier hast du erledigt?«
    Janie nickte.
    Bruce vergewisserte sich, daß der Kofferraum richtig geschlossen war; sie stiegen in den Wagen und fuhren los. Die Straßen waren in den frühen
    Morgenstunden nahezu verlassen bis auf ein paar Londoner Straßenarbeiter, die ihnen keine Beachtung schenkten, und Bruce kam sehr schnell voran und lenkte den Wagen sicher durch die engen Straßen. Janie versuchte sich unterdessen auszurechnen, in welchem Zustand Caroline sich jetzt befinden mochte.
    »Es gibt keinen Grund zu der Annahme, daß sie weniger krank war als Ted«, sagte sie, während sie um eine Ecke bogen. Sie zählte rückwärts und kam zu dem Schluß, daß Ted wahrscheinlich vor drei Tagen gestorben war. Ihre Stimme wurde ängstlicher. »Die Pest wirkt erheblich schneller als viele andere Krankheiten.«
    »Aber vergiß nicht«, sagte Bruce, »dein Doktorvater meint, daß es sich um eine alte Mikrobe handelt. Was wir heute sehen, ist vielleicht kein gutes Modell. Wir wissen nicht, was wir finden werden. Reg dich nicht zu sehr auf, solange wir nicht Bescheid wissen. Vielleicht ist sie in besserer Verfassung, als du denkst.«
    Ihre Stimme klang beinahe hektisch. »Das glaube ich nicht«, sagte sie. »Obwohl ich nie einen akuten Pestfall gesehen habe, glaube ich einfach nicht, daß es weniger scheußlich ist, als wir denken. O Gott, Bruce, was für ein Durcheinander. Sie könnte sogar schon tot sein.« Sie vergrub

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