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Alera 02 - Zeit der Rache

Alera 02 - Zeit der Rache

Titel: Alera 02 - Zeit der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cayla Kluver
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Schreiber, die Einladungen zu verfassen. Unter den Gästen wären meine Eltern, Lord Temerson, der bevorzugte Kavalier meiner Schwester, sowie dessen Eltern, Mirannas beste Freundin, Lady Semari, mit ihren Eltern, Cannan und seine Gattin, Baronin Faramay, Steldors bester Freund, Lord Galen, in welcher Damenbegleitung auch immer, und schließlich Cannans jüngerer Bruder mit seiner Frau und den beiden ältesten Töchtern, die zum Kreis der Freundinnen meiner Schwester zählten.
    Nachdem ich das Abendessen mit meiner Familie eingenommen hatte, hätte ich mich am liebsten in meine Gemächer zurückgezogen, aber angesichts der Laune, die Steldor mich am Morgen hatte spüren lassen, zögerte ich. Da er nicht gemeinsam mit uns zu Abend gegessen hatte, vermutete ich, dass sich seine Stimmung nicht gebessert hatte, und fürchtete die Begegnung mit ihm in unseren Privaträumen. Also beschloss ich, stattdessen die Bibliothek aufzusuchen. Nach einer Stunde verließ ich diese wieder mit einem Buch und in der Hoffnung, meinem Ehemann und seiner Feindseligkeit zu entgehen, indem ich mich sofort zu Bett begab.
    Zu meinem Missfallen entdeckte ich beim Betreten unseres Salons Galen und Steldor in zwei Armsesseln, zwischen sich den Spieltisch und ganz vertieft in eine Partie Schach. Galen hatte erst kürzlich die Position des Haushofmeisters übernommen, und Kade hatte dem Jüngeren bereitwillig das Kommando über die gesamte Palastwache überlassen. Wie Galen rasch herausgefunden hatte, war damit auch die Rolle der rechten Hand Cannans verbunden. So verbrachte er zwangsläufig lange Tage und oft auch die Nächte im Palast.
    Ich musterte die beiden Freunde kurz und bemerkte wieder einmal, wie ähnlich sie sich sahen. Galen war nur ein Jahr älter, aber von gleicher Größe und Statur und schien sogar den gleichen Geschmack in Bezug auf Kleidung zu haben. Eigentlich hatte ich den beiden auch den gleichen Charakter zugeschrieben, doch seit Kurzem war ich zu dem Schluss gekommen, dass Galens Wesen wie seine Haare und Augen etwas heller war als Steldors.
    Galen schaute in meine Richtung, weil ihn das Geräusch der Tür offenbar aus seinen Gedanken geholt hatte, und sprang sogleich auf.
    »Meine Königin«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung, woraufhin auch Steldor mich bemerkte, jedoch sitzen blieb. Ich nickte dem Haushofmeister wohlwollend zu und erlaubte mir einen verstohlenen Seitenblick auf meinen Ehemann, um herauszufinden, ob ich ihm willkommen war.
    »Vielleicht sollte ich mich jetzt besser empfehlen«, sagte Galen, der die Anspannung, die sich breitmachte, sogleich zu spüren schien. »Wir können unser Spiel ja ein andermal beenden.«
    »Setz dich einfach wieder hin«, brummte Steldor. »Alera ist das einerlei. Es gefällt ihr, wenn irgendetwas oder irgendjemand zwischen uns steht.«
    Ich ignorierte die spitze Bemerkung des Königs, hielt mein Buch hoch und wandte mich liebenswürdig an Galen: »Bitte bleibt. Ich wollte ohnehin lesen.«
    »Glaub mir«, fügte Steldor hinzu und deutete auf das Schachbrett. »Das hier wird der beste Teil meines Abends sein.«
    Obwohl ich eigentlich nicht vorgehabt hatte, im Salon zu verweilen, beschloss ich nun, genau das zu tun. Denn mir war klar, dass meine Anwesenheit Steldor ärgern würde. Das war meine kleine Rache für seine unfreundlichen Bemerkungen. Auch wenn es ihm offensichtlich unangenehm war, derart zwischen die Linien geraten zu sein, nahm Galen wieder Platz, und die beiden Männer wandten sich erneut ihrem Spiel zu. Ich durchquerte den Raum und ging zum Sofa, vor dem auf dem Tisch Pokale und ein Krug mit Wein standen. Ich zog mir die Schuhe aus und setzte mich auf meine Füße auf das gesteppte Ledersofa. Dann las ich, bis mich nach einiger Zeit Steldor unterbrach.
    »Alera, bring uns Wein«, befahl er lässig.
    Meine Haut begann zu kribbeln, so gekränkt war ich von dieser respektlosen Störung. Ich fragte mich, warum er den Wein nicht selbst holte und warum er offenbar das Bedürfnis hatte, einen Befehl zu erteilen, anstatt eine Bitte zu äußern. Während ich noch zögerte, stand Galen auf und begab sich ohne ein Wort zum Sofatisch. Er füllte einen Pokal mit Wein und reichte ihn mir.
    »Ich danke Euch, werter Herr«, sagte ich und lächelte zufrieden über seine Geste und das Stirnrunzeln meines Mannes.
    »Mit dem größten Vergnügen«, erwiderte Galen, und ich bemerkte ein winziges Schmunzeln in seinem Gesicht.
    Nachdem er zwei weitere Becher gefüllt hatte, nahm er

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