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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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haben?«
    »Nein. Wir vermuten nur, daß sie sich so schrieb.«
    »Und sie könnte mit einem anderen Namen geboren worden sein?«
    »Das wäre möglich.«
    »Sie stellen mich vor eine sehr schwere Aufgabe, Mr. Benedict.«
    »Bitte versuchen Sie Ihr möglichstes«, sagte ich. Ich versuchte, ihm Geld anzubieten, doch er lehnte ab. Regierungsbestimmungen. Es war mir etwas peinlich.
    Chase stöberte in dem begrenzten Raum herum, den der Projektor uns zugestand, während ich verfolgte, wie sich die Nachrichten des Tages auf einem Bildschirm ablösten.
    Auf der Erde hatte eine Rezession begonnen.
    An der Peripherie war es wieder zu Schußwechseln zwischen Kriegsschiffen der Ashiyyur und der Konföderation gekommen. Kein Schaden auf unserer Seite, wahrscheinlich auch keiner bei ihnen.
    »Und heute auf den Tag vor vierzig Jahren«, das Bild einer Segelyacht erschien auf dem Bildschirm, »ist die Andover bei einer versuchten Weltumseglung spurlos in der Südsee verschwunden.«
    »Nein«, sagte die KI plötzlich. »Wir haben einfach keine Unterlagen.«
    »Es muß welche geben«, wandte ich ein. »Sie muß ja zumindest gestorben sein.«
    »Dann aber, Mr. Benedict«, sagte er und zeigte bei einem breiten Lächeln ebenmäßige weiße Zähne , »nicht auf Ilyanda.«
     
    »Ich habe eine andere Idee«, sagte ich, als wir wieder in dem Hotelzimmer waren. »Die Andover .«
    »Ich glaube, wir haben schon genug Geheimnisse, Alex. Und ich bezweifle, daß die Andover etwas damit zu tun hat.«
    »Natürlich nicht. Aber wir haben in dem Büro ein vierzig Jahre altes Bild gesehen. Wie weit datieren die örtlichen Nachrichtenagenturen zurück?«
    Im örtlichen Netz waren zwei Syndikate verzeichnet:
    Oceanic und Mega. Beide bestanden kaum länger als ein halbes Jahrhundert. Diese Angabe war in Ortszeit gehalten – auf Ilyanda war ein Jahr etwa vierzig Prozent länger als zu Hause –, doch es reichte trotzdem nicht. »Das spielt keine Rolle«, sagte uns ein Komtechniker bei Mega. »Heute benutzt man sowieso nur noch zentralisierte Datenspeicher. Wir haben Zugang zu Unterlagen, die fast dreihundert Jahre zurückdatieren.«
    Wir klinkten uns bei Datalink ein, einem zentralen Verarbeitungsspeicher. Er gab uns, was wir wollten: Zugang zu Ilyandas Geschichte, jeweils aus einer zeitgenössischen Perspektive gesehen. Chase aktivierte ein Terminal und gab LEE, KINDREL ein.
    Die Antwort kam augenblicklich: KEINE UNTERLAGEN.
    Sie tauschte die Namen um: KINDREL, LEE.
    KEINE UNTERLAGEN.
    Wir versuchten es mit allen anderen Schreibweisen des Namens, die uns einfielen, hatten aber kein Glück.
    »Was jetzt?« fragte Chase.
    »Olander.« Sie gab seinen Namen ein.
    MÖCHTEN SIE EINEN INDEX SEHEN? ODER SOLL ICH DIE EINTRÄGE ABSPULEN?
    »Die Einträge«, sagte ich.
    IN EINER BESONDEREN REIHENFOLGE?
    »Chronologisch zurücklaufend.«
    WESCLARK MAN SPIELT OLANDER IN FRÜHLINGSAUFFÜHRUNG.
    »Das ist es wohl kaum«, sagte Chase und tippte auf die Returntaste.
    MATT OLANDER AUCH WEITERHIN BELIEBTER NAME FÜR JUNGEN
    OLANDER WURDE WAHRSCHEINLICH IN NEW YORK GEBOREN
    MEDIZINISCHE ANALYSE: OLANDER WAR VIELLEICHT TODKRANK, ALS ER DIE ASHIYYUR HERAUSFORDERTE
    Die Geschichten häuften sich. Es gab buchstäblich Dutzende.
    OLANDER-AKADEMIE WEGEN TOD EINES KINDES VERKLAGT
    STANTEN PRÄSENTIERT DIE OLANDER-MODE-ENTWÜRFE
    MATT OLANDER ALS SYSTEMANALYTIKER: EIN MANN, DER SEINER ZEIT WEIT VORAUS WAR, BEHAUPTEN DIE EXPERTEN
    Ich arbeitete mich durch das Material, während Chase nach Hinweisen auf Leisha Tanner suchte. Sie fand schließlich eine kurze Erwähnung in einer sechzig Jahre alten Buchrezension.
    »Sims Lieutenants «, sagte sie. »Je davon gehört?«
    »Nein. Aber wir sollten es uns besorgen. Sie sollen es an Jacob kopieren.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht in der Fernleihe. Die nächsten verfügbaren Ausgaben, steht hier, befinden sich auf Penthume.«
    »Wo?«
    »Weit weg. Das war die Heimatwelt des Autors. Vielleicht spielt es keine Rolle. Der Rezensent schreibt, er habe alles falsch wiedergegeben und das Buch sei wertlos. Wie kommen Sie voran?«
    Sie sah mir über die Schulter, und so holte ich einen weiteren Artikel auf den Bildschirm:
    MATT OLANDER SAGT VOR VERTEIDIGUNGS-AUSSCHUSS AUS
    Sie war wohl nicht in der Stimmung für Scherze: Dieser Matt Olander konnte einem schon Hyperstreß verursachen.
    Am zweiten Morgen weiteten wir unsere Suche aus.
    Später an diesem Tag stießen wir auf einen seltsamen Eintrag, der fast zwanzig Jahre zurückdatierte:
    HAT

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