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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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willst du ihn finden?«, fragte ich.
    »Er kennt uns, Chase. Ich habe gehofft, er würde sich verraten. Vielleicht ein auffälliges Interesse an uns zeigen, vielleicht ein bisschen zu genau hinsehen, während wir uns mit seiner Agentin unterhalten.«
    »Und? Hast du jemanden entdeckt?«
    »Ich habe eine Menge Leute bemerkt, die ein Auge auf uns geworfen haben«, sagte er. »Vor allem auf dich.« Eine Anspielung auf mein kirschrotes Abendkleid, das möglicherweise ein kleines bisschen offenherziger war, als er es von mir gewohnt war.
    Aber falls da irgendjemand war, so ging er uns geschickt aus dem Weg. Am Ende des Abends kehrten wir jedenfalls mit leeren Händen in unser Hotel zurück.
     
    Wieder zu Hause, schlief ich mich gründlich aus. Als ich dann im Lauf des Vormittags ins Büro ging, lieferte mir Jacob eine Liste der Leute, die an diesem Tag bereits angerufen hatten. Darunter befand sich ein Name, der mir unbekannt war. »Ortsansässige Dame«, verkündete er. »Sie braucht eine Schätzung.«
    Soweit es Antiquitäten betraf, zogen ernsthafte Sammler es vor, ihre Angelegenheiten persönlich abzuwickeln, vor allem, wenn sie der Ansicht waren, sie hätten ein potenziell wertvolles Artefakt in ihrem Besitz. Tatsächlich weigerte sich sogar Alex, ein Objekt zu schätzen, ohne es gesehen zu haben, wenn es um derartige Ware ging. Aber der größte Teil der Objekte, die uns vorgelegt wurden, war nur von geringem Wert, und um das festzustellen, musste man sie nicht erst aus der Nähe betrachten.
    Wir hatten eine Menge Laufkundschaft, zumeist Leute, die irgendetwas bei einem Nachlassverkauf erstanden oder selbst geerbt hatten und sich fragten, ob der jeweilige Gegenstand vielleicht wertvoller war, als man ihnen gesagt hatte. Wenn sie so weit sind und davon ausgehen, dass sie nichts zu verlieren haben, rufen sie uns an. Ich sehe mir die Sache kurz an und gebe meine Einschätzung ab. Diplomatisch, natürlich. Ich bin zwar kein Experte in Altertumsfragen, aber Krempel erkenne ich auf den ersten Blick. Und sollte ich nicht sicher sein, so überlasse ich alles Weitere Alex.
    Neunundneunzig Prozent der Laufkundschaft hat nichts weiter als Müll zu bieten. Und das ist eine vorsichtige Schätzung. Als ich also einige Stunden später zurückrief und ihr Bild in meinem Büro aufblinkte, ging ich zunächst davon aus, dass ich einen kurzen Blick auf das werfen würde, was sie anzubieten hatte, um sie gleich danach wieder zu verabschieden.
    Die Frau war klein, blond, nervös, nicht besonders gut gekleidet und nicht imstande, mir in die Augen zu sehen. Sie trug eine goldfarbene Hose, die sich an jemandem mit schmaleren Hüften deutlich besser gemacht hätte. Der Kragen ihrer knitterigen weißen Bluse war offen und hätte ihr Dekollete gezeigt, wenn sie so etwas gehabt hätte. Sie trug ein grellrotes Halstuch und hatte ein Lächeln, das zugleich aggressiv und schüchtern wirkte. Sie saß auf einem abgenutzten Springfield- Sofa, wie man es umsonst bekommen konnte, wenn man ein paar Lehnstühle kaufte.
    Ihre Begrüßung fiel kurz aus, ohne jedoch schroff zu wirken. »Mein Name ist Amy Kolmer«, sagte sie. »Ich habe hier etwas, das ich Ihnen gern zeigen würde. Ich würde gern wissen, ob es vielleicht ein bisschen was wert ist.« Ihre Hand verschwand aus dem Bild und kam mit einer Tasse zurück, die sie ins Licht hielt.
    Es war ein dekoratives Stück, eine Tasse, wie man sie in Souvenirgeschäften kaufen konnte. Sie war grau, und auf der Seite prangte ein eingeätzter grün-weißer Adler. Etwas an dem Stil, wie der Adler gestaltet war, wirkte altertümlich. Er befand sich im Flug, die Schwingen gespreizt, den Schnabel wie zum Angriff geöffnet. Eine Spur zu dramatisch. So etwas mochte im vergangenen Jahrhundert recht beliebt gewesen sein. Unter dem Adler war ein kleines Banner zu sehen, auf dem Schriftzeichen zu erkennen waren. Sie waren zu klein, als dass man sie hätte erkennen können, aber ich sah, dass sie nicht dem Standardalphabet entsprachen.
    Sie drehte die Tasse so, dass ich die andere Seite betrachten konnte. Dort war ein beringter Globus zu sehen, oben und unten von Text in der gleichen Schriftart eingerahmt.
    »Was meinen Sie?«, fragte sie.
    »Was ist das für eine Sprache, Amy? Wissen Sie das?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Wissen Sie, was das ist?«
    Sie setzte eine verwirrte Miene auf. »Eine Tasse.«
    »Ich meine, was für eine Tasse? Wo kommt sie her?«
    »Mein Freund hat sie mir gegeben.«
    »Ihr Freund.«
    »Mein

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