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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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durchlief schließlich mehr oder weniger das ganze Spektrum. Der Vorgang dauerte ungefähr zwei Minuten.
    »Das Objekt wurde aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Harzen gefertigt. Die Farbe ist im Prinzip …«
    »Jacob«, unterbrach Alex, »wie alt ist sie?«
    »Ich möchte behaupten, das Objekt wurde während des Dritten Jahrtausends angefertigt, schätzungsweise um 2600 nach Christus bei einer Fehlerquote von zweihundert Jahren.«
    »Was hat die Inschrift zu bedeuten?«
    »Auf dem Banner steht. Die Neue Welt kommt. Die Zeilen auf der Rückseite der Tasse scheinen eine Art Funktionsbezeichnung zu sein. IFR 171. Und dann steht da noch ein Begriff, bei dem ich nicht sicher bin.«
    »Also woher stammt die Tasse? Aus einem Büro?«
    »Die Buchstaben stehen vermutlich für Interstellares Flotten-Register.«
    »Das stammt von einem Schiff?«, fragte ich.
    »Oh ja, ich denke, daran besteht kein Zweifel.«
    Amy zupfte an meinem Arm. »Was ist sie wert?«
    Alex übte sich in Geduld. »Jacob, der andere Begriff, das ist vermutlich der Name des Schiffs.«
    »Ich denke, das ist korrekt, Sir. Der Name lautet Searcher oder Explorer. Das bedeutet so viel wie Sucher oder Forscher. Oder so ähnlich.«
    Die Lampen gingen aus. Alex nahm das Objekt vorsichtig von dem Lesegerät und stellte es auf den Schreibtisch. Dann betrachtete er es unter der Lupe. »Es ist in einem recht guten Zustand«, stellte er fest.
    Amy konnte sich kaum noch beherrschen. »Gott sei Dank. Ich habe wirklich etwas gebraucht, das mich wieder aufrichtet.« Alex lächelte. Sie dachte bereits darüber nach, was sie sich alles kaufen könnte. »Wieso kann sie so alt sein?«, fragte sie. »Meine Vorhänge sind neu und fallen schon auseinander.«
    »Das ist Keramik«, erklärte Alex. »Keramik kann sehr lange halten.« Er förderte ein weiches Tuch zutage und fing an, die Tasse vorsichtig abzuwischen.
    Wieder fragte sie, wie viel wir dafür bezahlen würden.
    Alex setzte die Miene auf, die er immer zur Schau trug, wenn er eine Frage nicht direkt beantworten wollte. »Wir kaufen normalerweise nichts an«, sagte er. »Wir werden ein paar Nachforschungen anstellen, Amy. Dann sehen wir uns auf dem Markt um. Aber ich denke, wenn Sie Geduld haben, wird Ihnen die Tasse einen anständigen Preis einbringen.«
    »Ein paar hundert?«
    Alex lächelte väterlich. »Das würde mich nicht wundern«, sagte er.
    Sie klatschte in die Hände. »Wunderbar.« Einen Augenblick lang sah sie mich an, ehe sie sich wieder Alex zuwandte. »Was soll ich als Nächstes tun?«
    »Sie müssen gar nichts tun. Lassen Sie uns einfach einen Schritt nach dem anderen machen. Zuerst wollen wir doch herausfinden, was genau Sie da haben.«
    »In Ordnung.«
    »Haben Sie einen Eigentumsnachweis?«
    Oh-oh. Ihr Gesicht veränderte sich schlagartig. Ihre Lippen öffneten sich, und das Lächeln verschwand. »Ich habe sie geschenkt bekommen.«
    »Von Ihrem ehemaligen Freund.«
    »Ja. Aber sie gehört mir. Ich bin die Eigentümerin.«
    Alex nickte. »Okay. Wir müssen ein Dokument erstellen, um zu belegen, dass Sie berechtigt sind, die Tasse zu verkaufen.«
    »Das ist in Ordnung«, sagte sie, sah aber verunsichert aus.
    »Sehr schön. Wie wäre es dann, wenn Sie das Objekt bei uns lassen, und wir sehen, was wir darüber herausfinden können, und melden uns wieder bei Ihnen?«
     
    »Was meinst du?«, fragte ich, als sie gegangen war.
    Er sah sehr zufrieden aus. »Neuntausend Jahre? Irgendjemand wird mit Freuden bereit sein, eine beachtliche Summe hinzulegen, um sich dieses Ding auf den Kaminsims stellen zu dürfen.«
    »Du denkst wirklich, sie stammt von einem Schiff?«
    Wieder untersuchte er die Tasse mit der Lupe. »Wahrscheinlich nicht. Sie stammt aus einem Zeitalter, in dem die Menschen die ersten interstellaren Schiffe gebaut und zum Laufen gebracht haben. Wahrscheinlich ist es so etwas wie ein Werbegeschenk oder ein Souvenir aus einem Andenkenladen. Aber das spielt keine Rolle. Ich bezweifle, dass es überhaupt möglich ist, festzustellen, ob die Tasse an Bord eines Schiffs war oder nicht.«
    Insgeheim wünschten wir uns natürlich, dass sie tatsächlich auf der Searcher gereist war, dass sie vielleicht sogar dem Captain gehört hatte. Im Idealfall würden wir noch herausfinden, dass die Searcher irgendwo verzeichnet war, dass sie an irgendeiner großartigen Sache beteiligt war oder, noch besser, dass sie Schiffbruch erlitten hatte und dass der Captain dann auch noch eine historische Persönlichkeit

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