Alex Benedict 03: Die Suche
treiben, dass er mit dem Rücken vor der Luftschleuse zum Frachtbereich stehen würde.
»Wie lautet Ihr voller Name, Blink?«, fragte Alex.
»Was geht Sie das an? Wo ist die Schlampe?«
»Sie ist nicht hier.«
Er richtete die Waffe auf einen Punkt zwischen Alex’ Augen. Alex zuckte zusammen, gab aber nicht nach. »Ich sage es noch einmal«, erklärte er, »sie ist nicht hier. Sie wissen, dass sie nicht hier ist.«
»Na gut. Ist nicht wichtig.« Er deutete mit der Waffe auf den Pilotensitz. »Setzen, Chase. Sie auch, Benedict.«
Wir gehorchten.
»Chase, bringen Sie das Ding auf Kollisionskurs.« Mit einem Nicken deutete er auf den braunen Zwerg.
Ich leitete das Manöver ein, aber er hielt die Waffe immer noch so, dass ich sie sehen konnte. Das heiße Ende, und das war groß, schwarz und tödlich.
»Kalu, neuer Kurs. In Richtung brauner Zwerg.«
»Orbital?«
»Nein.« Ich zögerte.
Charlie presste mir den Laser in den Nacken. Das Metall fühlte sich kalt an. »Sag es ihm«, sagte er.
»Kollisionskurs.«
»Sind Sie sicher, Captain?«
»Ja.«
»Verstanden. Das erfordert nur eine geringfügige Änderung unseres derzeitigen Kurses.«
»Ausführen.«
»Und wir werden einige Sekunden lang beschleunigen.«
Alex beobachtete mich. »Wissen Sie, Charlie, Blink, oder wie auch immer Sie heißen«, sagte er, »Sie werden nicht davonkommen.«
»Möglich, aber ich bin anderer Meinung.«
»Zwei Minuten bis zum Start des Manövers«, meldete Kalu.
»Sehr gut«, sagte Charlie. »Anschnallen, Leute.«
Er selbst stützte sich an einem Schott ab. »Ich hoffe, keiner von Ihnen lässt sich während des Manövers zu Dummheiten hinreißen.«
Die Spirit drehte sich und fing an zu beschleunigen. In der Luftschleuse rumste etwas.
»Was war das?«, herrschte er uns an.
»Lagerraum«, sagte Alex. »Wahrscheinlich haben wir irgendetwas verschoben, nachdem Sie das ganze Schiff auf den Kopf gestellt haben.«
Charlie warf einen verstohlenen Blick auf den Korridor. Er lag verlassen da. Er klammerte sich an einen Monitor, während die Beschleunigungskräfte uns in die Sitze drückten, als das Schiff Geschwindigkeit aufnahm und sich nach Backbord drehte. Dann war es wieder vorbei. »Manöver ausgeführt«, meldete Kalu. »Wir sind auf Kollisionskurs mit dem Zwerg. Aufprall in vier Stunden, elf Minuten.«
»Danke, Kalu.« Ich machte Anstalten, die Gurte zu lösen, aber Charlie wies mich an, stillzusitzen. Er trat hinter mich, und ich sah den Laser aus den Augenwinkeln. Ich dachte, er würde ihn gegen mich einsetzen, stattdessen schoss er auf die Steuerkonsole. Er zielte nicht auf einen Punkt. Er hielt nur drauf und ließ den Laserstrahl über die ganze Konsole gleiten. Er fraß sich durch Module und Monitore. Drähte lösten sich und fingen an zu glühen. Ich sagte etwas Unfreundliches und löste den Gurt, aber er schüttelte den Kopf und drehte, noch immer feuernd, den Laser in meine Richtung. Er zielte tief. Ich brachte meine Füße aus der Schussbahn, und der Laserstrahl fuhr durch die Sitzstütze und trennte sie vom Sockel ab. Der Stuhl fiel um und warf mich zu Boden.
»Nicht aufstehen«, sagte er. »Bleiben Sie einfach, wo Sie sind.« Der beißende Geruch nach verschmorten Kabeln breitete sich in der Luft aus. Er lächelte mich an. »Glauben Sie mir, ich bedauere das alles, aber ich habe im Grunde gar keine Wahl, Schätzchen.« Mein Herz setzte aus. Er legte einen Zeigefinger seitlich an sein Kinn. »Das Leben kann hart sein«, sagte er. Jetzt endlich stand er mit dem Rücken zur Luftschleuse.
»Wissen Sie«, sagte Alex, »es schmerzt, dass so etwas passiert, wo wir so nah dran sind.«
»Ja.«
»Ich meine, es wäre schön gewesen. Hier draußen zu sein, auf so einer Mission.«
Das war das Signal für Shara. Charlie, der nicht richtig aufgepasst hatte, hatte die entscheidenden Worte überhört: Es wäre schön gewesen … Jetzt oder nie.
Hinter ihm öffnete sich langsam die Luke der Luftschleuse.
»Ich würde Sie während dieser letzten paar Stunden gern am Leben lassen«, sagte er. »Aber ich kann nicht. Tut mir wirklich leid, aber ich bin nicht sicher, ob ich hier herauskäme, wenn Sie zwei mir in den Rücken fallen können. Ich bin mir zum Beispiel ziemlich sicher, dass Sie mich in der Luftschleuse festsetzen könnten, nicht wahr?«
»Das können wir nicht«, sagte ich. »Es geht nicht.«
»Gut. Aber ich kann mich nicht darauf verlassen. Manchmal geht es einfach nicht anders, verstehen Sie.«
Ich bemühte mich,
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