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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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offenbarte er, was er über Vicki Greene wusste. Vicki habe bereits vor Monaten Bescheid gewusst. Jemand habe versucht, sie zum Schweigen zu bringen. Wer könnte das gewesen sein, wenn nicht die Regierung selbst?
    Stunden später hörten wir, die Koalition breche auseinander. Hinter den Kulissen, selbstverständlich. Das in der Öffentlichkeit propagierte Bild der Weltführer, die sich zusammenfänden, um in einer verzweifelten Situation gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten, wurde brüchig. Gerüchten zufolge glaubten die Beteiligten, Kilgore habe die ganze Zeit Bescheid gewusst. Und selbst wenn nicht, habe er es wissen müssen. Angeblich forderten sie seinen Rücktritt.
     
    Die zweite Ansprache hielt der Administrator in der Weltbibliothek in Marinox. Er stand auf einem Podium und leitete seine Rede mit einer der größten Untertreibungen des Zeitalters ein, indem er erklärte, er wisse, jedermann sei wegen der Strahlungsfront besorgt. »Ich möchte Sie daran erinnern, dass bis dahin noch drei Jahre vergehen. Das gibt uns Zeit, um die verschiedensten Maßnahmen zu ergreifen. Aber zunächst möchte ich Ihnen versichern, dass wir in dieser Sache alle an einem Strang ziehen! Weder ich noch einer meiner Mitarbeiter wird diese Welt verlassen, solange noch jemand hier ist, der seinerseits zu gehen wünscht!«
    »Ziemlich mutig«, meinte ich.
    Auf Alex’ Gesicht zeigte sich ein wohl bekannter skeptischer Zug.
    »Wir haben, als wir erfahren haben, was auf uns zukommt, sofort eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht. Zunächst haben wir alle Welten der Konföderation über unsere Lage informiert und sie um Hilfe gebeten. Diese Botschaft wurde unverzüglich verschickt. Dennoch wird es beinahe drei Wochen dauern, ehe wir auf Antwort hoffen können. Aber ich bin überzeugt, sie werden uns nach Kräften unterstützen.
    Zweitens konzentrierten wir in Zusammenarbeit mit allen Staaten der Koalition sämtliche verfügbaren Mittel auf die Herstellung neuer interstellarer Schiffe. Es wird eine Weile dauern, bis alles bereit ist und die Produktion aufgenommen werden kann, weil wir dazu zunächst diverse orbitale Einrichtungen benötigen. Die Arbeit an Letzteren hat bereits begonnen.
    Die finanziellen Mittel zum Bau von Schutzbunkern wurde stark angehoben. Wir bohren überall, wo geeignete Bedingungen gegeben sind, Löcher in die Erde, und wir werden Schutzräume in Modulbauweise herstellen, die kleineren Gemeinschaften Zuflucht bieten können. In Kürze wird es außerdem Schutzschilde für Privathäuser geben.
    Bedauerlicherweise können wir nicht den ganzen Planeten abschirmen, und da liegt die größte Gefahr für uns. Wenn die Strahlungsfront über uns hinweggezogen ist, wird jede Lebensform, die der Strahlung ausgesetzt war, verschwunden sein. Aber wir werden überleben, und wenn alles vorbei ist, werden wir neue Wälder pflanzen und die Tierwelt zu neuem Leben erwecken!«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich«, kommentierte ich. »Der Planet muss aufgegeben werden, da hilft nichts!«
    Alex zuckte mit den Schultern. »Trotzdem sind seine Worte politisch klug gewählt. Das ist das, was die Leute im Augenblick hören müssen.«
    »Wir haben eine neue Welt entdeckt, Sanctum, die uns als Auffanglager für unsere Evakuierten dienen wird. Ursprünglich hatten wir befürchtet, wir müssten die Leute bis zur Konföderation transportieren, was furchtbar viel Zeit erfordert hätte. Sanctum ist nicht einmal halb so weit entfernt wie die nächste Konföderiertenwelt. Ingenieure, Biotechniker und Landwirte sind bereits dorthin unterwegs. Weitere Leute werden binnen der nächsten zwanzig Stunden abreisen. Wir bezeichnen diese Maßnahme als Operation Neue Welt.
    In dieser kritischen Situation braucht Salud Afar uns alle, unser aller Zusammenarbeit! Zunächst brauchen wir freiwillige Helfer, ganz besonders auf technischem Gebiet. Bitte beachten Sie die Bekanntmachungen der Koalition, und bitte, wenn es Ihnen möglich ist, melden Sie sich freiwillig!«
    Medienwirksam wechselte er die Position, verließ das Podium, suchte sich einen Stuhl und nahm Platz. »Ich möchte die Lage nicht beschönigen. Wir stehen vor einem Scheideweg, und wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen. Wir alle müssen sofort anfangen, Vorräte zu konservieren. Lagern Sie sie dort, wo sie vor Strahlung geschützt sind! Auch in diesem Punkt werden Sie in den amtlichen Bekanntmachungen der Koalition umfassend informiert. Außerdem sollten Sie wissen, dass wir jedes private

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