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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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trat zurück und gab den Weg frei. Ein Bediensteter trug ein Tablett nebst einer kleinen Flasche Wein herein. Die Tür ließ er halb offen stehen. Derweil verdrehte ich mir den Hals, um möglichst viel zu sehen.
    Er stellte das Tablett auf dem Kaffeetisch ab, öffnete die Weinflasche, brachte ein Glas zum Vorschein und schenkte ein. Dann legte er eine Stoffserviette und das Tafelsilber auf den Tisch. Alex gab ihm ein Trinkgeld. Der Kellner bedankte sich und war gleich wieder verschwunden. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss.
    Alex setzte sich an den Tisch. »Tja«, sagte er, »das hat wohl nicht funktioniert!«
    »Nein, hat es nicht!«
    Er musterte das Essen. Gedämpfter Fisch, Gemüse, Toast. »Ich teile mit dir.«
    »Wie wäre es mit mir?« Die Stimme kam vom anderen Ende des Raums. Krestoff.
    Sie stand direkt vor den Vorhängen am Balkon. Und hielt einen Blaster. Ich hatte sie unterschätzt. »Keine unvorhersehbaren Bewegungen!«, drohte sie. »Kolpath, kommen Sie hierher, wo ich Sie besser sehen kann! Ja, so ist es gut. Genau da bleiben Sie! Benedict, Sie stehen langsam auf und gehen zur Tür!«
    Alex schob das Tablett weg und erhob sich. Ich hatte mich nicht gerührt. »Das ist keine gute Idee!«, meinte er. »Sie reiten sich nur noch tiefer rein!«
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage! Drehen Sie nur den Knauf, bis die Tür entriegelt ist! Versuchen Sie nicht, sie zu öffnen!«
    Alex gehorchte.
    »Und jetzt kommen Sie zurück in die Mitte des Raums! Zu Ihrem kleinen Sexobjekt!« Sie bedachte mich mit einem knappen Lächeln.
    Alex kehrte zurück. Die Tür wurde geöffnet, und Wexler trat ein. Er hielt eine Flasche in der Hand. Irgendein starker Schnaps. »Alex«, sagte er, »und Chase! Es ist so schön, Sie wiederzusehen!« Er drückte die Tür ins Schloss und zog einen Scrambler aus der Tasche. »Eine Weile hatte ich befürchtet, Sie würden nicht zurückkommen.«
    »Man wird Sie schnappen«, meinte Alex. »Wozu also das Risiko?«
    »Es wird mir in hohem Maße Genugtuung sein, wenn ich erlebe, dass Sie den Preis für Ihre Taten bezahlen!« Er musterte das Sofa und das nicht verzehrte Mahl. »Bitte, setzen Sie sich! Beenden Sie, was Sie gerade getan haben!«
    Wir standen nur da und starrten ihn an.
    »Setzen!«
    Wir setzten uns. Krestoff kam näher und ließ die Balkontür offen. Sie grinste mich an. »Kolpath«, gurrte sie, »Sie sind die, hinter der ich her bin! Mikel, die hätte ich gern für mich, lässt sich das arrangieren?« Ihr Blick ruhte derweil unverwandt auf mir. »Was meinst du, Süße? Nur du und ich?« Sie legte den Blaster auf der Sitzfläche eines Stuhls ab. »Wir legen die Spielzeuge weg und bringen die Dinge so ins Reine.«
    Wexler schüttelte den Kopf. Er war umgeben von renitenten Personen! »Maria«, blaffte er, »werd jetzt ja nicht leichtsinnig! Du bekommst deine Chance.«
    Sie nahm ihre Waffe wieder an sich und setzte sich auf die Stuhlkante. Alex ignorierte sie vollständig. »Was genau wollen Sie?«
    »Sie waren da draußen, als man die Quevalla beladen hat. Inzwischen müssten Sie allmählich ein Gespür für das Leid haben, das Sie ausgelöst haben!«
    »Reden Sie keinen Unsinn, Wexler! Einige dieser Tränen waren Ausdruck purer Erleichterung. Die Leute bringen ihre Kinder außer Gefahr!«
    »Die meine ich nicht, Sie Schwachkopf! Diese Szenen werden aufgezeichnet und überall auf der Welt verbreitet. Was meinen Sie, wie viele Leute sehen sich die Kinder an, die nicht weggebracht werden? Die immer noch in den Städten hocken werden, wenn der Donnerkeil zuschlägt? Vor ihnen liegen noch drei elende Jahre. Und das nur, weil Sie und Ihre Partnerin auf der Jagd nach Ruhm waren! Verdammt sollen Sie sein!« Nun erfasste sein Blick auch mich. »Sie beide!«
    »Ich glaube, Sie sind ein bisschen überreizt!«
    »Zwei Milliarden Menschen kann man nicht von hier fortbringen, ganz gleich, wie groß die Flotte ist! Zwei Milliarden, Alex! Sie haben ihnen drei Jahre eines normalen Lebens gestohlen. Rechnen Sie mal nach!«
    »Sie hatten kein Recht, diese Sache geheim zu halten!«
    Ich konnte Wexlers Atem hören. »Alex, sind Sie wirklich so dumm zu glauben, ich hätte diese Entscheidung allein getroffen?«
    »Ich weiß, dass da noch andere waren. Aber darum geht es nicht!«
    »Das ist eine demokratische Regierung. Zumindest war es das mal. Ich nehme an, die löst sich inzwischen auf.«
    Alex kostete den Toast. »Sie wollen also andeuten, dass Kilgore die ganze Zeit Bescheid gewusst hat, ja?«
    »Was denn?

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