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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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richtete die Waffe auf sie. »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, befahl ich ihr.
    Sie musterte mich finster. »Haben Sie Angst, es mit mir aufzunehmen?«, fragte sie.
    »Zum Teufel damit!«, fluchte ich. »Ich bin euch beide wirklich leid!« Wexlers Scrambler war zu Boden gefallen. Ich hielt Krestoff auf Distanz, während ich die Waffe aufsammelte. Mühsam jonglierte ich mit den beiden Waffen und stellte den Scrambler auf nonletal ein. Sie erkannte ihre Chance und stürzte sich auf mich. Ich zog den Abzug des Scramblers durch. Sie ging in die Knie, und ich schoss noch einmal.
    Ein guter, sauberer Schuss.
     
    Wexler hatte Alex’ Oberkörper über das Balkongeländer gedrückt. Hinter ihnen konnte ich die Kuppel und den Himmel sehen. Callistra war gerade dabei, hinter dem Planeten zu verschwinden. Irgendwo spielte Musik. Die Alarmsirene heulte immer noch, und jemand fing an, an die Tür zu hämmern. Ich konnte Stimmen auf dem Korridor hören.
    Alex und Wexler prallten gegen das Geländer, schafften es allen Ernstes, sich in eine Situation zu bringen, in der ein gemeinsamer Sturz hinunter in die Tiefe wahrscheinlich wurde. Ich stellte den Scrambler meinen Vorstellungen entsprechend ein und richtete ihn auf Wexler. »Zurück!«, drohte ich. »Lassen Sie Alex los, sofort!«
    Der Kerl litt offenbar unter einem starken Suizidantrieb. Er versuchte, Alex über das Gelände zu hieven. Ich war mir nicht sicher, wen von beiden ich träfe, würde ich jetzt schießen, also ließ ich es. Stattdessen hechtete ich raus auf den Balkon und zog Wexler die Waffe über den Schädel. Jeder, der irgendwann mal einen Scrambler benutzt hat, weiß, dass die Dinger leicht sind. Ein Schlag auf den Kopf mit einem Scrambler führt im Allgemeinen lediglich dazu, dass die Zielperson wütend wird. Wexler rammte mir also seinen Ellbogen so heftig in die Rippen, dass mir die Luft wegblieb. Und schon galt seine ganze Aufmerksamkeit wieder Alex. Der Typ war absolut wahnsinnig!
    Alex jedoch nutzte seine Chance, schlug zu, und sein Schlag brachte Wexler aus dem Gleichgewicht. Wahrscheinlich war das der Augenblick, in dem mir endgültig die Hutschnur riss. Ich warf mich auf Wexler, mit meinem ganzen Gewicht.
    Ich weiß nicht, ob ich beabsichtigt hatte, ihn über das Geländer zu stoßen. Ich war wütend, fuchsteufelswild, dachte aber noch, daran erinnere ich mich genau, er könnte jemand anderem auf dem Kopf landen. Wexler krachte nur gegen das Geländer, hatte Kraft und Zeit genug, sich erneut Alex zu packen. Wieder rammte ich ihn mit meinem ganzen Gewicht, und dieses Mal traf ich ihn offenbar unvorbereitet. Entweder das oder ich war stärker, als mir in diesem Moment bewusst gewesen war. Er kippte über das Geländer, ruderte wie wild mit den Armen, griff nach mir und hätte mich beinahe mit sich in die Tiefe gerissen.
    So aber hielt er mich nur am Arm gepackt. Klammerte sich fest und schrie mich ununterbrochen an. Ich hielt mich mit aller Kraft am Geländer fest. Es half nichts. Sein Gewicht zog mich unerbittlich in die Tiefe, halb schon hing ich über dem Geländer. Doch da kam Alex mir zu Hilfe. Er packte mich, zog mich zurück. Hielt mich fest, während Wexlers Finger langsam den Halt verloren. Ignorierte dessen Hilfeschreie.
    Dann war Wexler weg. Ein letzter, ersterbender, schriller Schrei, der abrupt verstummte.
    Ein paar Sekunden lang stand ich nur da und sagte kein Wort. Dann schaute ich hinunter, um nachzusehen, ob Wexler dort unten irgendeinen Schaden angerichtet hatte. Eine Menge sammelte sich, aber außer ihm selbst lag niemand am Boden.
    Noch immer hämmerte jemand gegen die Tür. Ich ging vom Balkon zurück ins Zimmer und öffnete.

 
41
     
     
    Das Haus schloss uns ein. Türen fielen ins Schloss, Fenster krachten zu. »Raus hier«, sagte sie, »solange du noch kannst!«
    »Aber Ilena«, schrie ich, »es gibt keinen Ausweg!«
    »Dann such einen! Oder schaff dir einen!«
    Nachtspaziergang
     
    Die Sicherheitsleute kamen herein. Gefolgt vom KSD. Sie brachten Krestoff, die sich nun doch sehr kleinlaut gab, fort. Dann sammelten sie Wexlers Überreste ein. Stellten einige Fragen. Machten sich Notizen. Führten Alex in einen anderen Raum. Stellten, für alle Fälle, einen Wachposten auf.
    Ungefähr eine Stunde nachdem sie gegangen waren, erhielten wir einen Anruf von einer Mitarbeiterin Kilgores. »Wir haben soeben erfahren, was passiert ist!«, sagte sie. »Wir wollten Sie wissen lassen, dass wir zu würdigen wissen, was Sie alles der guten Sache

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