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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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fliegt … Ups!« Wir beschleunigten. Und fielen. Und ich meine nicht, dass wir langsam nach unten gesunken wären! Die Antigrav-Maschinen schalteten sich ab, und das Einzige, was uns noch in der Luft hielt, waren die Stummelflügel, die wenigstens ein bisschen Auftrieb lieferten, wenn auch nicht annähernd genug. Für uns ging es unter diesem herrlichen Sommerhimmel jedenfalls nur noch abwärts.
    Ich riss den Steuerknüppel zurück, aber nichts geschah. »Du hast die Kontrolle immer noch«, sagte ich zu Lyra. »Übergib sie mir!«
    »Ich habe keine Kontrolle!«
    Der Ozean kam schnell näher. Hätte ich die Zeit gehabt, ich hätte die KI mit der Wurzel ausgerissen und über Bord geworfen, aber das hätte mir jetzt vermutlich auch nicht mehr geholfen. Momentan konnte ich weiter nichts tun, als mich am Steuerknüppel festzuhalten.
    Dann, ohne Vorwarnung, schalteten die Maschinen in Neutralbetrieb um, die Antigrav-Maschinen wurden wieder aktiviert, und wir flogen wieder geradeaus. Wir schwebten über einer Oberfläche, so glatt wie Glas. Aber wir waren beinahe auf der gleichen Ebene, vielleicht gerade noch zehn Meter über dem Wasser. Ich konnte Wellen sehen, wenn ich sie auch nicht klar erkennen konnte, als sie an uns vorüberzogen.
    Der Steuerknüppel wackelte herum, als wäre er gar nicht angeschlossen. »Ich setze ein Notfallsignal ab!«, verkündete Lyra.
    »Sende es!«
    »Das werde ich, falls ich kann.«
    Wir stiegen wieder höher.
    »Gott sei Dank!«, meinte Alex. »Hast du das Ding wieder im Griff?«
    »Nein!«, grollte ich. Um meine Worte zu unterstreichen, versetzte ich dem Steuerknüppel einen Schlag mit der offenen Hand.
    »Übertragung nicht möglich, Chase!«
    »Kannst du mir die Kommunikation übergeben?«
    »Negativ. Ich erhalte keine Reaktion.«
    Ich versuchte, sie manuell umzuschalten. Nichts. Wir stiegen immer noch. Und wir beschleunigten wieder.
    »Chase!« Alex klammerte sich an seinen Stuhl. »Tu irgendwas!«
    Ich drückte auf alle möglichen Pads, betätigte Schalter. Als nichts irgendeine Wirkung zeigte, warf ich einen Blick unter die Abdeckung der Konsole, in der Hoffnung, ich würde dort etwas finden, das es mir gestattete, die Kontrolle über das Luftfahrzeug zu übernehmen, irgendeine Art Notfallkonsole oder einen Notstoppschalter. Ich war mit diesem Gleiter nicht vertraut. Tatsächlich hatte ich bisher noch nie ein Vehikel dieser Machart gesehen.
    Bei dreitausend Metern endete der Steigflug.
    Und während ich noch im Cockpit herumfummelte, fing das ganze Ding an zu wackeln. Heftig.
    »Der Gleiter bricht auseinander!«, verkündete Alex, wobei er jedes Wort zwischen zusammengebissenen Zähnen herauspressen musste. »Was ist da los?«
    »Wir durchbrechen die Schallmauer.« Ich konnte diesem verdammten Ding nicht die kleinste Reaktion abringen!
    »Ich wusste nicht, dass diese Dinger so schnell fliegen können!«
    Derweil wartete ich darauf, dass die Tragflächen abfielen. »Manche scheinen es zu können!«
    Dann war es vorbei. Das Rattern und Rütteln hörte auf, und wir flogen wieder ruhig dahin.
    »Gut, Chase!«, lobte Alex. »Kannst du die Geschwindigkeit jetzt noch ein bisschen drosseln? Und das verdammte Ding landen?«
    Als hätte irgendeine unsichtbare Macht ihn gehört, schalteten sich die Triebwerke ab. Wir verloren Geschwindigkeit. Die Antigrav-Maschinen hielten uns in der Luft, als wir klappernd erneut die Schallmauer hinter uns brachten. Ich war immer noch damit beschäftigt, den Schaltknüppel zu würgen, und versuchte verzweifelt, die Nase dieses verflixten Gleiters durch bloße Körperkraft nach oben zu ziehen.
    »Ich bin immer noch offline!«, meldete Lyra.
    Ich auch, Herzchen!
    Um das Funkgerät des Gleiters kümmerte ich mich nun gar nicht mehr. Ich hatte zwei Links auf diese Reise mitgenommen, einen an einer Halskette, den anderen an einem Armband. Das Armband trug ich auch an diesem Tag. Mit seiner Hilfe stellte ich eine Verbindung zum Notfallkanal her. Eine Frau antwortete: »Küstenwache. Worum geht es?«
    »Küstenwache, wir gehen runter! Brauchen sofort Hilfe!«
    »Bitte bewahren Sie die Ruhe und schildern Sie uns Ihr Problem!«
    »Wir haben die Kontrolle über das Luftfahrzeug verloren!« Wieder sanken wir in Richtung Oberfläche, dieses Mal aber nicht im freien Fall. Trotzdem waren wir immer noch ziemlich schnell.
    »Ihre Koordinaten, bitte!«
    »Lyra, wo sind wir?«
    Lyra lieferte mir einen Satz Koordinaten, und die Küstenwache versprach, gleich dort zu

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