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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Kreatur in Zuckungen, der Körper schlug hin und her, drehte sich im Wasser und sank schließlich, eine Spur schwarzen Bluts hinter sich herziehend, in die Tiefe.
    Ich wirbelte herum, suchte nach der anderen Kreatur. Aber wir hatten Glück: Statt sich auf Alex oder mich zu stürzen, folgte die Kreatur ihrem Kumpanen. Vielleicht versuchte sie zu helfen. Wahrscheinlich aber freute sie sich einfach auf eine Extraportion Fleisch.
    Ich tauchte wieder auf, und das Meer um uns herum blieb ruhig.
     
    Es ist nur fair zu sagen, dass wir erleichtert waren, als das Patrouillenboot am Osthimmel in Sicht kam. Wir trieben dahin, klammerten uns an den Stuhl und hielten nach weiteren Schwänzen Ausschau. Das Luftfahrzeug wurde größer, und es dauerte nicht lang, bis wir gefragt wurden, ob es uns gut gehe, und man uns versprach, uns binnen einer Minute aus dem Wasser zu holen.
    Das Luftfahrzeug war ein schwarz-weißer Gleiter mit der Aufschrift Küstenwache auf dem Rumpf. Eine Luke öffnete sich, und zwei uniformierte Mannschaftsangehörige tauchten in der Öffnung auf und winkten. Sie warfen eine Strickleiter herunter, und der Gleiter manövrierte sich in eine Position direkt über unseren Köpfen. Dann kletterte ich hinauf, und sie zogen mich hinein. Jemand reichte mir eine Tasse mit einer heißen Flüssigkeit.
    Augenblicke später hievten sie Alex herein. Als wir beide sicher an Bord waren, erkundigten sie sich, was aus unserem Gleiter geworden sei. »Keine Ahnung«, sagte ich. »Er hat sich einfach nicht mehr steuern lassen.«
    Eine der Mannschaftsangehörigen war eine große, athletische Frau mit roten Haaren. »Sie haben Glück gehabt«, stellte sie fest.
    »Warum?«, fragte Alex.
    »In diesen Gewässern geht man freiwillig nicht schwimmen.«
    »Ist es gefährlich?«, fragte ich.
    Sie seufzte voller Erleichterung. »Sie haben keine Ahnung!«

 
12
     
     
    Im Wald ist etwas, Becky! Wir wissen nicht, was es ist. Niemand hat es je gesehen. Aber in kalten Nächten, wenn der Wind dreht und von Osten hereinkommt, kann man es spüren. Und dann bleibt man besser zu Hause und verriegelt die Tür.
    Etüde in Schwarz
     
    Die Küstenwache brachte uns dorthin zurück, von wo wir gekommen waren. Wir waren zwei Tage lang damit beschäftigt, allerlei Formulare für die Küstenwache und für Verlässliche Transporte auszufüllen. Dann buchten wir einen Flug mit einem Verkehrsflieger. Als wir am nächsten Morgen auf den Abflug warteten, meldete sich Rob Peifer bei uns. »Ich hörte, Sie hatten einen Unfall.«
    »Unser Gleiter ist abgestürzt«, berichtete Alex.
    »Sind Sie okay?«
    »Uns geht es gut. Wir sind nur ein bisschen nass geworden.«
    »Ich nehme an, Sie haben keine Bilder von dem Unfall?«
    »Nein, Rob, entschuldigen Sie, aber daran haben wir tatsächlich nicht gedacht!«
    »Schon gut! Wir haben ein paar Bilder in unserer Kartei, die wir verwenden können.«
    Alex verdrehte die Augen zum Himmel. »Warum vergessen Sie das nicht einfach, Rob? Das ist keine Meldung wert.«
    »Wollen Sie mich verarschen? ›Alex Benedict über dem Ozean abgestürzt.‹ Oder: ›Benedicts Gleiter stürzt in der Nähe von Maillot ins Meer.‹«
    »Wo ist Maillot?«, fragte Alex.
    »Ich würde gern ein Interview mit Ihnen machen, Alex, aber der Hintergrund ist einfach nicht perfekt! Könnten Sie und, wie heißt sie noch, Chase vielleicht irgendwohin gehen, wo der Ozean im Hintergrund sichtbar ist? Vielleicht in eines der Hotels?«
    »Rob, wir sind momentan in Eile. Wir müssen einen Flug erwischen.«
    »Okay. Klar. Um den Hintergrund können wir uns auch später noch kümmern. Hören Sie, Alex, warum erzählen Sie mir nicht einfach, was Sie empfunden haben, als Sie ins Meer gestürzt sind?«
    Alex atmete tief durch. »Angst, Rob.«
     
    Beim zweiten Versuch brachten wir den Weg über den Ozean sicher hinter uns und landeten in Port Arbor. Dort bestiegen wir einen Zug nach Packwood, eine Küstenstadt, deren ruhmreichste Errungenschaft die Packwood Universität war. Dies war einer der Orte, an denen Vicki einen Vortrag gehalten hatte.
    Einem der Geschichtsdozenten zufolge hatte sie einen Tag dort verbracht, die Menge begeistert und sogar ein paar skeptische Literaturdozenten mit ihrem Esprit und ihrem Charme überzeugt.
    Man zeigte uns eine Aufzeichnung ihres Auftritts, und hier sah man Vicki so energiegeladen wie eh und je.
     
    Vicki war mit dem Kanu in den Geisterwald gefahren, also taten wir das Gleiche. In der Morgendämmerung machten wir uns

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