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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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lief.
    Die größte Anpassungsleistung erforderte jedoch die Nahrung. Die meisten Lebensmittel waren fremd und tendenziell geschmacklos. Wir hielten uns so gut wir konnten an Gerichte, die wenigstens als halbwegs gelungene Reproduktionen dessen gelten konnten, was wir in Rimway aßen. Die Details interessieren niemanden, aber meine Leser sollten wissen, dass, wenn ich beispielsweise von Eiern und Schinken spreche, damit nicht die natürlichen Lebensmittel gemeint sind. Ich versuche dann lediglich, eine näherungsweise Darstellung zu bieten. Was übrigens den Kaffee betrifft, so ist der nie auch nur in der Nähe des echten angesiedelt.
    Am nächsten Morgen beendeten wir gerade unser Pseudo-Frühstück, als Alex einen Anruf erhielt: »Mr Benedict?«
    »Ja.«
    »Mr Benedict, ich rufe im Auftrag von Dr. Wexler an.«
    »Von wem?«
    »Dr. Mikel Wexler ist Mitglied der Philosophischen Fakultät der Marikoba Universität und vertritt dort den Fachbereich Geschichte. Er würde Sie gern kurz sprechen. Hätten Sie heute Vormittag irgendwann Zeit für ihn?«
    »Worüber möchte Dr. Wexler mit mir sprechen?«
    »Ich glaube, es hat etwas mit Vicki Greene zu tun.«
    »Ich habe jetzt Zeit.«
    »Im Augenblick ist er in einer Konferenz. Wäre Ihnen zehn Uhr auch recht?«
     
    Wir holten rasch einige Informationen über Wexler ein.
    Er war einer der Helden der Resistance, jener Untergrundbewegung, die jahrelang gegen die Regentschaft der Cleevs gekämpft hatte. Man hatte ihn gefangen genommen und gefoltert, bis ihm schließlich mit Hilfe seiner Kameraden die Flucht gelungen war, ein Ereignis, das sich großer Berühmtheit erfreute. Als die Koalition an die Macht kam, hatte er eine Dozentur übernommen. Inzwischen leitete er den geschichtswissenschaftlichen Fachbereich der Marikoba Universität.
    Er war der Verfasser von Rebell an der Küste, einer Monografie über jene turbulente Zeit. Und er agierte gelegentlich als Berater für Administrator Kilgore. Alex nahm sich eine Stunde Zeit, um Auszüge aus dem Buch zu lesen. »Eines spricht eindeutig für ihn«, meinte er, »die Lorbeeren nämlich überlässt er überwiegend anderen!«
    Wir nahmen den Anruf in einem der Konferenzräume des Hotels entgegen. Alex stellte mich als seine Partnerin vor, und Wexler bemerkte charmant, er wäre froh, wenn er so eine liebenswerte Kollegin hätte. Normalerweise erregen derartige Kommentare mein Misstrauen, aber er machte einen seriösen Eindruck.
    Er war ein angenehmer Mensch, wirkte beinahe gemächlich. Doch etwas in seinen Augen verriet mir, dass ich ihn wohl lieber nicht wütend erleben wollte. Seine Haltung deutete an, ihm wäre vollkommen bewusst, dass sein Ebenbild sich eines Tages zu den Heldenstatuen in Marinopolis gesellen würde. Er sprach mit der Sicherheit eines Menschen, der es gewohnt war, Entscheidungen zu treffen. Und ich sah, dass er durchtrainiert war. Er hatte dichtes, graues Haar und die Art scharfer Züge, die von innerer Stärke kündeten. Er ist, so dachte ich, die Art Mann, die ich gern an meiner Seite wüsste, sollte ich in Schwierigkeiten geraten. »Wenn ich das sagen darf«, fuhr er fort, »ich glaube, diese junge Dame hat bei Ihren Erfolgen eine gewichtige Rolle gespielt!«
    Woraufhin ich vermutlich rot angelaufen bin.
    »Da haben Sie absolut Recht!«, stimmte Alex zu. »Ich wüsste nicht, was ich ohne sie tun sollte!«
    Eine weitere Minute zog mit dem Austausch von Höflichkeiten dahin, ehe Wexler schließlich zum Punkt kam: »Ich habe erst kürzlich von Vicki Greenes Schicksal erfahren. Es ist eine Schande! Was um alles in der Welt hat sie geritten, so etwas zu tun?«
    Alex erteilte ihm die Standardantwort: »Das versuchen wir herauszufinden.«
    »Dabei wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen Glück!« Dann legte er die Stirn in Falten. »Glauben Sie, Sie finden die Antwort auf diese Frage auf Salud Afar?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich Ihnen gern eine Frage stellen …«
    »Nur zu, Dr. Wexler!«
    »Mikel, bitte! Sie können mich als eine Art Fan betrachten. Aber ich bin neugierig: Was hat Ihr Interesse an der Angelegenheit erregt?«
    Alex erzählte ihm von der Botschaft.
    Sie sind alle tot.
    »Wer ist tot?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Was für ein sonderbares und geheimnisvolles Unterfangen! Und wie haben Sie vor, die Sache aufzuklären, wenn ich fragen darf?«
    »Wir dachten, wir fangen damit an, ihre Schritte nachzuvollziehen.«
    »Ich nehme an, diese Vorgehensweise ist so gut

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