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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Verkehrskontrolle. Benötigen Sie Hilfe? Was ist bei Ihnen los?«
    »Ich weiß es nicht. Es steigt einfach immer weiter.« Ich wollte verängstigt klingen, und ich schätze, die Wahrheit lautet, dass mir das keine große Mühe bereitet hat.
    »In Ordnung.« Auch dieses Mal hörte ich eine männliche Stimme. »Haben Sie keine Angst! Wir kriegen Sie wieder runter.«
    »So etwas ist mir noch nie passiert!«
    »Machen Sie sich keine Sorgen! So was passiert immer wieder mal. Reagiert das Taxi auf Sie?«
    Er meinte die KI. »Nein, Sir«, sagte ich. »Es hat einfach aufgehört zu sprechen. Ich weiß nicht, was passiert ist!«
    »Okay. Hilfe ist unterwegs. Inzwischen versuchen wir mal was.« Er gab mir Anweisungen zur Steuerung des Taxis, versuchte mir zu erklären, wie ich es unter Kontrolle bekommen konnte.
    »Nein!«, protestierte ich. »Ich habe noch nie so ein Ding gesteuert. Ich habe Angst, dass ich mich damit umbringe!«
    »Schon gut, entspannen Sie sich! Es wird alles wieder gut.«
    Ich konnte sie kommen sehen. Jede Menge blinkende Lichter, gerade ein paar Kilometer hinter mir. Der Mann sprach immer noch mit mir, versuchte, mich zu beruhigen. Inzwischen war ich oberhalb der Wolken und stieg schneller auf, was bei Antigrav-Einheiten tendenziell der Fall war, wenn sie in große Höhen kamen und die Luft dünner wurde. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht noch mehr Treibstoff zu vergeuden, nur um von hier zu verschwinden, ehe meine so genannten Retter einträfen. Aber das wagte ich nicht. Ich konnte es mir nicht leisten, zusätzlichen Treibstoff zu verbrauchen.
    Also wartete ich, und schließlich ging das Patrouillenboot längsseits. Drinnen saßen zwei Beamte. Die Frau winkte. Nur die Ruhe! Entspannen Sie sich! Dann erklang ihre Stimme über Funk. »Hallo? Geht es Ihnen gut?«
    »Bisher.«
    »Gut. In Ordnung. Hören Sie, wir wollen Sie da rausholen, ehe das Taxi noch höher steigt!«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Versuchen wir es erst einmal mit der Steuerung. Haben Sie die Konsole geknackt?«
    »Was meinen Sie mit ›geknackt‹?«
    »Vergessen Sie’s! Hören Sie zu, ich möchte, dass Sie Folgendes tun!«
    Und dann lieferte sie mir die gleichen Anweisungen wie der Typ vor ihr. Schritt für Schritt. »Entriegeln Sie den Schaltknüppel!«
    »Ich kann nicht!«, behauptete ich.
    »Immer mit der Ruhe!«
    Ich überlegte, dass ich, sollte sie mir noch einmal erzählen, dass ich die Ruhe bewahren sollte, vermutlich wirklich schreien würde. »Er löst sich nicht. Er sitzt fest!«
    So ging es noch eine Minute oder so weiter. Dann seufzte sie. »Okay. Passen Sie auf, wir wollen Sie da raushaben, ehe wir noch weiter aufsteigen müssen!«
    »Gut. Ich bin …«
    »Wir werden uns über Sie setzen. Dann komme ich zu Ihnen runter und helfe Ihnen. Aber dazu ist es notwendig, dass Sie die Tür öffnen. Halten Sie sich irgendwo fest, wenn Sie das tun, denn anderenfalls wird Sie der Luftdruck in Ihrer Kabine nach draußen befördern!«
    »Zur Tür raus?«
    »Ja. Also halten Sie sich fest!«
    »Jetzt passen Sie mal auf, ich werde hier gar nichts aufmachen! Das ist doch völlig verrückt!«
    »Uns gehen die Alternativen aus. Und zwar ziemlich schnell.«
    Gute Neuigkeiten. »Ich mache nicht auf. Denken Sie sich bitte etwas anderes aus!«
    »Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Nein! Tut mir leid!« Ich stellte fest, dass es mir recht leicht fiel, ihnen ein wenig Hysterie zu bieten. »Ich kann das nicht!«
    Sie versuchten es trotzdem. Die Frau war mutig. Sie setzten sich über mich und passten sich meiner Geschwindigkeit an. Dann ließen sie ein Seil herunter, an dem die Frau herabkletterte. Sie wurde von Anfang an schon einmal quer über den Himmel geblasen. Dann war sie bei mir, hämmerte an die Tür. Ich tat mein Bestes, um ihr eine Miene puren Entsetzens zu liefern, und blieb wie festgefroren auf meinem Platz sitzen. Ihr Partner, ein Kerl mit einer Stimme wie ein Traktorenmotor, sagte mir, ich solle mich an der Armlehne festhalten. Halten Sie sich an der Armlehne fest, und nicht loslassen! Gleichzeitig drücken Sie die Taste und öffnen die Tür! Jara kümmere sich um alles Weitere.
    Genau.
    Ich antwortete nicht. Ich saß nur da und schüttelte heftig den Kopf. Nein. Im Leben nicht, nicht während der Wind sie rund um den Rumpf des Taxis herumschleuderte. Sie sah mich durch das Fenster an, und ich gestehe, ich war beeindruckt: In ihren Augen war von dem Ärger und der Geringschätzung, die sie mir gegenüber empfinden musste,

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