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Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels

Titel: Alex Benedict 04: Das Auge des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ahnung«, erwiderte ich. »Aber ich bin heilfroh, wenn ich hier raus bin!«
    »Halten Sie durch, Ma’am! Das Patrouillenboot wird gleich bei Ihnen sein.«
    Augenblicke später sah ich Lichter. Vor mir. Und eine andere Stimme meldete sich über Funk. »Ms Armitage, hier spricht Orbital Delta. Wir sehen Sie, aber es könnte ein Problem geben.«
    Beunruhigende Worte. Der Kerl war noch nicht einmal in meiner Nähe. »Was für ein Problem?«, fragte ich.
    »Wir sind dabei, ein zweites Vehikel für die eigentliche Rettungsaktion vorzubereiten. Das Taxi ist zu groß für unseren Frachtraum. Wir können es nicht an Bord holen.«
    Ich hätte ja gern einen Druckanzug mitgenommen, nur für den Fall, dass ein Weltraumspaziergang nötig wurde, aber die Existenz eines solchen Anzugs hätte ich den Rettern ganz bestimmt nicht erklären können. Es würde schwer genug werden, die Sauerstoffflasche vor ihnen zu verstecken. Sollten sie herausfinden, dass ich die ganze Sache absichtlich eingefädelt hatte, würden sie keine Zeit vergeuden und mich auf der Stelle den Behörden übergeben. Also musste ich ein gewisses Risiko eingehen. »Wie lange dauert es, bis es hier ist?«
    »Nicht lange.«
    »Wie lange?«
    »Eine knappe Stunde vermutlich.«
    »Das wird nicht klappen!«
    »Wie ist Ihre Lage?«
    »Die Luft ist in Ordnung, aber der Treibstoff reicht anscheinend nur noch für fünfundvierzig Minuten!«
    »Okay. Wir werden es anders anfangen müssen. Sie haben da drüben nicht zufällig einen Druckanzug?«
    »Nein.« Die zugehörige flapsige Bemerkung behielt ich für mich.
    »Okay. Warten Sie eine Minute, während wir uns etwas überlegen!«
    Während sie sich etwas überlegten, tauchte hinter mir eine Ansammlung von Lichtern aus der Dunkelheit auf. Die Lichter waren höher als ich und leicht an backbord. Ich sah zu, wie sie größer und heller wurden und an mir vorübersausten. »Samuels?«, fragte ich.
    »Ja, Ma ’am.«
     
    Es gab, so erklärten sie mir, nur eine mögliche Vorgehensweise. Ich würde, mehr oder weniger zum Abendessen gekleidet, das Taxi verlassen und in das Rettungsfahrzeug steigen müssen. »Das hört sich erschreckend an, Ma’am, das wissen wir. Aber wir haben so etwas schon früher gemacht, und wir haben nie jemanden verloren.«
    Daran hatte ich so meine Zweifel. »Okay«, sagte ich. »Wie heißen Sie?«
    »Lance Depardeau.«
    »Okay, Lance, dann schwingen Sie sich bitte auf Ihr Ross und kommen der Dame in Not zu Hilfe, ja?«
     
    Sie brauchten einige Minuten für ihre Vorbereitungen. Ich nahm an, dass sie Rücksprache mit der Station hielten, sich vergewisserten, dass das andere Vehikel, das mit den großen Frachtraumtoren, wirklich nicht rechtzeitig da sein würde. Dann, endlich, meldeten sie sich wieder. »Entschuldigen Sie die Verzögerung, Janey! Also schön, ich sage Ihnen jetzt, wie wir vorgehen werden. Das Einzige, was Sie tun müssen, ist, Ruhe zu bewahren, unseren Anweisungen Folge zu leisten und alles Weitere uns zu überlassen.«
    Minuten später manövrierte das Patrouillenboot dicht an das Taxi heran, beinahe dicht genug, um mit ihm zu kollidieren. »Alles in Ordnung«, beruhigte mich Lance. »Wenn Sie warme Kleidung dabeihaben, dann ziehen Sie sie bitte jetzt an!«
    Ich wickelte mich in eine der Decken. Allmählich gewöhnte ich mich daran, Decken zu tragen. Der neueste Schrei in Sachen Mode.
    Ihre Luftschleuse öffnete sich und gab den Blick auf eine Gestalt in einem Druckanzug frei.
    Sie mussten nahe bei dem Taxi bleiben, nicht nur, weil sie mich so schnell wie möglich aus dem einen Vehikel in das andere bringen mussten, sondern auch, weil sich das Antigravitationsfeld nur ungefähr eine Hand breit über die Tragflächenspitzen hinaus erstreckte. Wir waren nicht im Orbit, folglich musste jeder, der nicht von diesem Feld geschützt wurde, schlicht in die Tiefe stürzen.
    »Haben Sie etwas, das Sie über den Kopf ziehen können, Janey?«
    Genau darum hatte ich die beinahe luftdichte Drachenjacke gekauft. Ich hatte sie an einem der Sitze vertäut, damit sie nicht in dem Taxi herumschweben konnte. Nun schnürte ich sie los und sagte, ja, hätte ich.
    Die Gestalt in dem Druckanzug – ich wusste nicht, ob es Lance war oder jemand anderes – sprang herüber, und ich hörte ein dumpfes Dröhnen, als sie gegen den Rumpf des Taxis prallte. Kurz bevor sie die Tür erreicht hatte, atmete ich noch einmal tief ein, nahm die Maske ab und schob sie unter den Sitz. Die Luft in der Kabine war schlechter, als

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