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Alex Benedict 05 - Echo

Alex Benedict 05 - Echo

Titel: Alex Benedict 05 - Echo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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verfügte.
    Ich landete auf der Landeplattform und scheuchte eine Schar Spindler in den Bäumen auf. Alex behauptete immer, es sei ein Zeichen für miese Flugfähigkeiten, wenn man es nicht schaffte zu landen, ohne dabei Vögel zu erschrecken. Statt zu regnen, schüttete es inzwischen. Ich stieg aus, rannte den Pflasterweg entlang und stieg die drei, vier Stufen zur vorderen Veranda hinauf.
    Da war keine Tafel. Ich stand vor der Vordertür, und das Haus erkundigte sich, ob es mir helfen könne.
    »Mein Name ist Kolpath«, erklärte ich. »Ich bin hier, um die Steintafel abzuholen. Ms Greengrass erwartet mich.«
    »Ich bedauere, Ms Kolpath, aber die Tafel ist fort.«
    »Fort? Wie – fort?«
    »Jemand hat sie abgeholt.«
    »Ms Greengrass hat mir die Tafel versprochen.«
    »Es tut mir leid, ich nehme an, es hat ein Missverständnis gegeben. Jemand anderes hat angerufen und ist gleich hergekommen.«
    »Kannst du sie für mich kontaktieren? Ich meine Ms Greengrass?«
    »Handelt es sich um einen Notfall?«
    »So kann man es nennen.«
    »Was, bitte, kann man so nennen?«
    »Vergiss es! Weißt du, wer das war? Wer die Tafel geholt hat?«
    »Ja.«
    »Würdest du es mir dann bitte verraten?«
    »Ich bedauere, es ist mir nicht gestattet, derartige Informationen weiterzugeben.«
    »Ist Ms Greengrass zu Hause?«
    »Nein, ist sie nicht.«
    »Wann erwartest du sie zurück?«
    »Sie wird vermutlich gegen Abend wieder hier sein. Nach sechs Uhr abends.«
    Tims Leute setzten gerade auf der Landeplattform auf, als ich mich auf den Rückweg zu meinem Gleiter machte. Sie landeten neben ihm und kletterten heraus. Es waren zwei Männer. Einer war Clyde Halley. Mit ihm hatte ich schon früher zusammengearbeitet. Den anderen kannte ich nicht. Clyde war ein großer, muskulöser Bursche, genau wie sein Kollege. »Probleme, Chase?«, fragte Clyde.
    »Die Tafel ist weg«, sagte ich. »Ich fürchte, wir haben euch Jungs umsonst hergebeten. Tut mir leid.«
    »So was passiert«, wiegelte er ab. »Sind Sie sicher, dass Sie uns nicht brauchen?«
    »Im Moment nicht, Clyde.« Ich gab beiden ein Trinkgeld. Dann drehte ich mich noch einmal zum Haus um. »Kannst du Ms Greengrass eine Botschaft übermitteln?«
    »Ich kann sie in ihre Mailbox speichern.«
    »Sag ihr, sie soll mich bitte anrufen, sobald sie kann!«
    »Wie Sie wünschen, Madame. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Kannst du mir irgendetwas über die Leute erzählen, die die Tafel mitgenommen haben?«
    »Ich bedauere, aber das wäre unethisch.«
    Alex war nicht sonderlich glücklich. Das weiß ich, weil er mir dann stets erklärt, ich solle mich nicht aufregen. »Diese Greengrass dürfte uns sagen können, wer sie hat, dann können wir ein Angebot abgeben.«
    »Klingt gut.«
    »Es dürfte nicht sonderlich schwierig sein, die Tafel dann aufzutreiben.«
    »Vielleicht denkt der, der sie jetzt hat, genauso wie wir.«
    »Du meinst, dass es sich um einen Artefakt handeln könnte? Unwahrscheinlich.«
    »Warum?«
    »Was meinst du: Wie viele Akademiker gehen jeden Morgen die Angebote im Rees Market durch? Nein, ich glaube, irgendwer mag weiße Steine und hat sich überlegt, dass sich das Ding gut in seinem Garten machen würde.«
    Jacob unterbrach uns. »Ich bitte um Verzeihung, Alex« , sagte er, »aber Ms Wellington wünscht Sie wegen der Ivar-Vase zu sprechen.«
    Die Ivar-Vase hatte an markanter Stelle das Bühnenbild des Jahrhundertwendehits Knüller geziert. Das Problem war, dass Ms Wellington, die neue Eigentümerin, einem selbst ernannten Experten in die Arme gelaufen war, der ihr erzählt hatte, die Vase sei lediglich ein Duplikat und das Original sei während der zweitletzten Vorstellung zerbrochen. Sämtliche Papiere waren in Ordnung. Dennoch benötigte Ms Wellington eine weitere Bestätigung, dass sie wirklich das Original besäße.
    Alex gab mir mit einem Wink zu verstehen, wieder an die Arbeit zu gehen, während er über das Netz mit der Klientin sprach. Ich ging hinunter in mein Büro, beendete die Abrechnungsarbeiten, machte eine kurze Inventur und empfahl ein paar Klienten, von geplanten Geschäften abzusehen. Schließlich war es Zeit, nach Hause zu gehen.
    Aber vorher rief ich Madeleine Greengrass noch einmal an.
    »Ms Greengrass ist nicht verfügbar. Wenn Sie wünschen, können Sie eine Nachricht hinterlassen.«
    Tja, ich hatte nicht die Absicht, das Haus zu verlassen, ehe ich in Erfahrung gebracht hätte, wie die Dinge standen. Also machte ich es mir bequem und wartete. Nach

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