Alex Benedict 05 - Echo
Kühlung und ging die Bilder von der Ruine durch, während ich Kekse mampfte und die Systemkontrollen durchführte. Dann musterte Alex das Waldgebiet um den Fundort. Nach einigen Minuten schüttelte er den Kopf. »Das ergibt keinen Sinn«, meinte er.
»Was?«
»Da unten ist sonst nichts. Nur diese eine Stelle.«
»Optimale Startzeit in sechs Minuten« , meldete Belle.
»Die nehmen wir, Belle.« Ich schloss die Luke. Belle fing an, den Druck aus dem Hangar abzulassen. Alex musterte die Kekse, die, eingewickelt in Plastikfolie, auf meinem Schoß lagen. »Was?«, fragte ich.
»Wie sind die?«
»Gut. Willst du einen?«
»Klar. Fange jede Mission mit einem Keks an! Steht so im Leitfaden für Altertumsforscher .«
Ich gab ihm zwei Kekse und verstaute den Rest in einem Fach, während Alex das Haltegeschirr seines Sitzes aktivierte und sich anschnallte.
Wir saßen da und sprachen über das Polygon. Wer hatte es dort hinterlassen? Wie alt war es? Hatte Tuttle hier die Tafel gefunden?
»Druck ist abgelassen« , ließ Belle sich vernehmen. »Start in neunzig Sekunden.« Die Hangartore öffneten sich, und ich löste die Verriegelung.
»Wann immer du bereit bist, Belle«, sagte ich.
Sie steuerte uns aus dem Schiff heraus. Ich startete den Antrieb, und wir sanken hinab in Richtung Oberfläche.
Es war kurz nach Sonnenaufgang, als wir über dem Polygon waren. Es war buchstäblich unter Bäumen begraben. Die Stämme waren außergewöhnlich dick, wenn auch nicht sonderlich hoch. Die größten mochten ungefähr dreißig Meter messen. Sie wirkten grau und hart, sahen eher aus wie Fels, weniger wie etwas Lebendiges. Überall lagen abgebrochene Zweige herum.
Das Polygon selbst war kaum zu erkennen. Ich hätte darüber hinwegfliegen können, ohne es zu bemerken.
Wo zum Teufel waren nur all die anderen Ruinenfelder auf dieser Welt?
Wir konnten nicht erkennen, ob das Polygon eine Vorder- oder Rückseite hatte. Nicht, dass das etwas ausgemacht hätte. Ich kreiste über dem Gebiet und suchte nach einem geeigneten Landeplatz. Im Umkreis von zwanzig Kilometern gab es keine ausreichend große freie Stelle. Also suchte ich mir einen Flecken, wo wir den Bäumen möglichst wenig Schaden zufügen würden, und ging runter. Wir rissen jede Menge Äste ab und landeten schließlich im Unterholz.
Wir schlüpften in unsere Anzüge, kontrollierten die Sauerstoffflaschen – wir hatten genug Sauerstoff für vier Stunden dabei –, überprüften die Funkgeräte und bewaffneten uns mit Scramblern. Dann kletterten wir durch die Luftschleuse hinaus.
Alex stieg die Leiter zuerst hinab, zog seine Waffe und sah sich um. Als er sich vergewissert hatte, dass uns nichts angreifen würde, winkte er mir zu, ihm zu folgen. Ich tat es, ließ aber die Außenluke offen. Das hielt ich für eine gute Idee für den Fall, dass wir schnell wieder an Bord gehen mussten.
Es war keine.
Der Schnee war nicht tief. Dürre Gräser bohrten sich durch ihn hindurch. Wir waren etwa vierzig Meter von dem Gebäude entfernt. Jeder von uns schnappte sich einen herabgefallenen Ast und nutzte ihn dazu, unterwegs in der vor uns liegenden Vegetation herumzustochern. Nichts reagierte, nichts griff uns an. Aber ich gestehe, ich hätte jederzeit lieber einen Tanz mit einem Säbelzahntiger riskiert. Wir glaubten beide nicht, dass Scrambler effektive Waffen gegen Pflanzen waren. Sie stören Nervensysteme. Ich wusste nicht, ob sie noch viel mehr leisten konnten. Am Ende, so überlegte ich, wären die Cutter vermutlich nützlicher.
Aber das Unkraut ließ uns in Ruhe, und wir erreichten das Polygon ohne Zwischenfälle.
Es schien aus einem Kunststoff zu bestehen. Aber das Material war so alt und verwittert, dass es schwierig war, genau zu sagen, worum es sich handelte. Ich glaube, ursprünglich war es weiß-bunt gewesen, aber von den Farben war gerade einmal so viel übrig, um meiner Intuition Nahrung zu geben. Die Oberfläche des Kunststoffes stellte sich als eine Aneinanderreihung verschieden grauer Flecken heraus: aschgrau, stahlgrau, rauchgrau. Das ganze Gebilde war in sich schief, von umgestürzten Baumstämmen und dicken Ästen zerdrückt. Stellenweise war die Kunststoffhülle eingedellt. Das Dach war flach, Teile waren unter Erde und Schnee begraben. Es ragte kaum noch etwas von dem Ding aus dem Boden: Ein kräftiger Schneesturm hätte gereicht, auch den Rest zu bedecken.
Eigentlich sah das Ding aus wie eine Ansammlung verschiedener Module. »Ich wüsste gern, woher das Ding
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